Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1316 - Vampirhölle

1316 - Vampirhölle

Titel: 1316 - Vampirhölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
alte Treppe hinab in dieses feuchte Reich hineingegangen, in dem die Finsternis wie ein dichter Schal lag.
    Einen Lichtschalter hatten wir nicht gesehen, doch im Dunkeln gingen wir nicht in das feuchte Reich hinein. Wir nahmen unsere kleinen Lampen zu Hilfe, deren Strahlen vor uns die Stufen hinabglitten und auch durch einen Gang strahlten.
    Suko fand hier einen Schalter. Er drehte ihn. Ein Klicken begleitete die Bewegung.
    Unter der Decke erhellte es sich langsam. Schwaches Licht, das mehrere Lampen abgaben. Sie hingen unter der Decke wie eine Kette. Alle waren im Laufe der Zeit dunkel geworden. Eine Schicht aus Schmutz und irgendeinem Gewebe, das aussah wie Gekröse, hielt sie umwickelt, sodass sich die Helligkeit in Grenzen hielt.
    Unverputztes Mauerwerk begleitete uns. Die Steine waren nicht nur feucht, sie strömten auch einen entsprechend modrigen Geruch ab.
    Suko, der die Führung übernommen hatte, drehte einmal den Kopf. »Ideal für unsere Freunde, die Blutsauger.«
    »Klar, wenn sie keine großen Ansprüche stellen.«
    »Stimmt auch wieder.«
    Türen zu den einzelnen Räumen oder Verschlagen waren nicht vorhanden. Ohne Hindernisse konnten wir die Räume betreten, was wir auch taten. Im Moment dachten wir mehr an die unechten Blutsauger als an die echten. Für uns waren Mona und Mike ebenfalls schlimm. Sie würden alles daransetzen, um zu echten Blutsaugern zu werden, und genau das wollten wir mit allen Mitteln verhindern.
    Wir sahen nur menschenleere und muffig stinkende Räume. Die meisten waren leer. Ansonsten lagen in einigen anderen verschimmelte Lumpen oder rostiger Abfall.
    Das war kein Keller, in dem man sich länger als nötig aufhielt.
    Trotzdem gingen wir bis zu seinem Ende durch, und dort öffnete sich uns nur ein Raum auf der linken Seite.
    Er war der größte von allen. Und es erwartete uns eine Überraschung. Im Schein der beiden Lampen entdeckten wir, dass er auf eine bestimmte Art und Weise eingerichtet worden war. Von wohnlich konnte man nicht sprechen, und auch uns würde es hier nicht länger halten als nötig. Aber was sich vor uns befand, sprach Bände.
    Es gab auch Licht. Ich hatte den Schalter gesehen. Als es hell geworden war, sagte ich nur.
    »Naja…«
    Suko wurde da präziser. »Ein Folterkeller.«
    »So ähnlich.«
    In diesem Raum mussten gewisse Spiele durchgeführt worden sein. An den nackten Wänden hingen Ketten mit eisernen Verschlüssen. In Gestellen standen Peitschen. Es gab zwei Bänke, auf denen feucht gewordene Polster lagen, und eigentlich fehlten nur die Ratten.
    Die sahen und hörten wir nicht. Dafür entdeckten wir die Flecke auf dem Boden, als wir in den Raum hineingingen. Sie sahen auf den ersten Blick dunkel aus. Erst als wir sie anleuchteten, sahen wir die eigentliche Farbe.
    Braunrot…
    Die Farbe war uns bekannt. So sah Blut aus, das nach einer gewissen Zeitspanne eintrocknete.
    »Hier scheint es hart hergegangen zu sein«, murmelte Suko.
    »Mike und Mona Delano.«
    »Bestimmt.«
    Wir untersuchten den Kellerraum nach weiteren Hinweisen.
    Leider fanden wir keine mehr. Es blieb einzig und allein beim Blut, dessen dicke Flecken eingetrocknet auf dem Boden lagen. Wir sahen sie auch an den Ketten und auf der Liege.
    Es gab keinen Raum mehr, bei dem sich eine Untersuchung lohnte. Hier befand sich das düstere Zentrum des Kellers. Wir waren beide davon überzeugt, dass es auch wieder benutzt wurde. Diesmal allerdings von echten Vampiren.
    »Gehen wir, John?«
    »Habe nichts dagegen.«
    Der Keller war trotz seiner Düsternis harmlos. Da gab es nichts mehr, was uns weitergebracht hätte, und so machten wir uns auf den Rückweg.
    Es war schon eine ungemütliche Umgebung, die einem Menschen das Fürchten lehren konnte. Wer durch diesen Gang schritt, konnte sich wer weiß was für Szenen vorstellen und brauchte dazu nicht mal viel Fantasie zu haben. Hier war die Welt anders als weiter oben. Da konnte man die Disco sogar noch als Erholung ansehen.
    Suko und ich waren es gewohnt, in einer Umgebung wie dieser leiser zu gehen. Ebenso wie die meisten Menschen es in der Kirche taten. Da dämpfte man automatisch seine Schritte und die Sprache.
    Suko, der wirklich das bessere Gehör hatte, blieb plötzlich stehen und hob seine rechte Hand.
    Ich kannte das Zeichen und verharrte ebenfalls.
    Es war nichts zu hören. Die Stille lag wie ein Tuch über uns. Nur Sekunden dauerte das, dann hörte auch ich es. Vor uns, wahrscheinlich im Bereich der Treppe, vernahmen wir die

Weitere Kostenlose Bücher