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1317 - Die Orphischen Labyrinthe

Titel: 1317 - Die Orphischen Labyrinthe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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um sie von hier fortzuholen.
    Er sagte sich das immer wieder vor, um es nicht zu vergessen. Irgendwo schlugen sich auch Alaska Saedelaere, Srimavo und Veth Leburian durch das Labyrinth, auf der Suche nach den beiden Verbannten ... Wie sollte er zu ihnen finden? Hatten sie eine Möglichkeit, ihn zu finden, ihn zu orten und zu identifizieren?
    Es gab während seiner Wartezeit Momente, da erschien ihm dieses ganze Unternehmen als aussichtslos. Er resignierte und fand sich damit ab, auf ewig durch diese unverständliche Pararealität zu irren, von allen anderen Labyrinthbewohnern gemieden, für immer allein, bis er den Weg eines Jägers kreuzte, der ihm den Fangschuß geben würde.
    Dann wieder entsann er sich des Labyrinthtauchers. Das war sein Rettungsanker. Er brauchte ihn nur auszuwerfen, um ins psionische Netz zurückzukehren und eine Station der Gänger des Netzes aufzusuchen. Irmina Kotschistowa erwartete ihn in Varland-Station. Für sie waren womöglich erst Stunden vergangen. Die Anzahl der regenerierenden Schlammbäder, die er genommen hatte, sagten nichts darüber aus, wie viel Zeit im Standarduniversum vergangen war.
    Er konnte jederzeit dorthin zurückkehren ... zuerst mußte er aber Roi und Ron finden ... seinen Sohn Roi Danton und seinen langjährigen Freund Ronald Tekener.
    „Perry..."
    Er schreckte hoch, als plötzlich etwas durch die Luft flatterte. Das Ding erinnerte ihn an einen vertrockneten Palmwedel, der im Wind trieb. Es war ein Bossem. Es landete zuckend zu seinen Füßen.
    „Akkarr!" rief er erfreut aus. „Hast du meine Botschaft überbracht?"
    „Ja", flüsterte das Bossem mit schwacher Stimme. „Jetzt halte dein Versprechen. Grabe mich ein und wache über meinem Schlaf. Ich werde es dir nie vergessen ... Solltest du mich mal verschlucken, werde ich dein Leben schonen ..."
    „Wie haben sie reagiert?" wollte Rhodan wissen.
    „Sie werden dich in ihrer Gemeinschaft aufnehmen und ..."
    „Was?"
    „... mit dem Missionar bekannt machen ..."
    „Wann?"
    Der Körper des Bossems begann so rasch zu schrumpfen, daß Rhodan die einzelnen Phasen des Prozesses mitverfolgen konnte. Er überlegte, ob er Akkarr nicht noch ein Schlammbad verpassen sollte, um noch weitere Einzelheiten von ihm zu erfahren. Aber da sprach Akkarr noch einmal von sich aus.
    „Missionar... er war da", kam es stockend von dem schrumpelnden Etwas, das vor kurzem noch ein Bossem gewesen war. „Tut mir leid, Perry ... er hat ... hat mich als Köder benutzt..."
    Das war das letzte Lebenszeichen von Akkarr.
    Rhodan begriff nicht sofort, was Akkarr ihm hatte sagen wollen. Nur allmählich sanken ihm die Worte ins Bewußtsein. Jemand hatte das Bossem als Köder für ihn mißbraucht.
    Das wiederum bedeutete, daß man Jagd auf ihn machte.
    Und da hörte er sie bereits. Er starrte auf das Sumpfland hinab, sah die Blasen im Schlamm aufsteigen und platzen. Manchmal tauchte ein Schädel aus dem Schlamm auf und tauchte sofort wieder unter.
    Die ersten Jäger hatten das Ende des Sumpfes erreicht. Sie glitten ins Freie und erklommen mit ihren schlammigen Körpern den Hang. Obwohl sie die Felsen als Sichtschutz benutzten, entgingen sie Rhodans Blicken nicht. Es waren gut ein Dutzend verschiedengestaltiger Wesen, wie Rhodan sie zuvor noch nie gesehen hatte, lemurenhaft, grotesk, kriechend und sich schlängelnd, borkige, vom Schlamm verkrustete Körper, die auch nicht vertrauter wurden, nachdem sie den Schlamm abgeschüttelt hatten.
    „Ich bin ein Freund!" rief Rhodan ihnen zu. „Ich möchte mit euch reden."
    Eine der Gestalten erhob sich, warf irgend etwas nach ihm, das nur eine Armlänge von ihm barst. Roter, stinkender Nebel stieg auf. Rhodan zog sich zurück. Er zwängte seine massige Gestalt in einen Felsspalt, der gerade breit genug war, um ihn hindurchschlüpfen zu lassen. Er hatte die dahinterliegende Höhle während der Wartezeit erkundet und festgestellt, daß sie tief in den Berg hineinführte und sich in einiger Entfernung in mehrere Gänge verästelte.
    Rhodan wollte sich noch einmal mit einem Appell an die Angreifer wenden. Aber da explodierte eine zweite Stinkbombe, und der beizende rote Qualm trieb ihn endgültig in die Höhle hinein.
    „Jetzt sitzt er in der Falle!" hörte er einen Verfolger rufen. „Schnappt ihn euch!"
    Rhodan rannte, so rasch ihn seine Säulenbeine trugen, durch die breiter gewordene Höhle. Obwohl es keinerlei herkömmliche Lichtquellen gab, konnte er gut sehen.
    Endlich erreichte er die Höhle, aus der

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