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1318 - Terror am Totenbett

1318 - Terror am Totenbett

Titel: 1318 - Terror am Totenbett Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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auch, dass sie wohl keine Antwort bekommen würde. Deshalb hielt sie den Mund. Als ich an der Tür war, wünschte sie mir noch viel Glück.
    »Das werde ich wohl gebrauchen können…«
    ***
    Der Weg war schmal und eigentlich auch nur Eingeweihten bekannt, die hier wohnten. Im Winter konnte man ihn besser befahren, da war er noch nicht so zugewachsen.
    Im Sommer sah das anders aus. Da rollte Paul, der Butler, durch einen grünen Tunnel seinem Ziel entgegen, das hinter dem kleinen Waldstück lag und so wirkte, als wäre es von aller Welt vergessen worden.
    Genau das war es nicht. Für Paul und auch für den Lord war es das ideale Versteck, um Spuren zu beseitigen. Zudem lag es genügend weit vom Haus entfernt, sodass auch Fahnder nicht auf die Idee kommen würden, da zu forschen.
    Paul lenkte den fremden Wagen, als wäre es sein eigenes Fahrzeug. Er war ein Autonarr und kannte sich bei jedem Modell aus.
    Mit diesem Fahrzeug war Amos Anderson gekommen, und als Spur oder Beweisstück musste es entsorgt werden.
    Der Weg endete zwar jenseits des Waldes, aber die Umgebung war trotzdem dicht, denn im Laufe der Jahre war sie gewissermaßen zugewuchert. Da war das Strauchwerk regelrecht hochgeschossen und hatte sich mit einem Schilfgürtel verkeilt, der einen kleinen See oder Teich umschloss. Ein Gewässer mit dunkelgrüner Oberfläche, das nicht besonders tief war, denn dicht unterhalb der Oberfläche begann bereits der Grund. Der bestand aus Morast. Es war ein gieriges Material, das alles in die Tiefe zog, was nur seine Oberfläche berührte, Autos inklusive. Sogar einen Lastwagen hätte es verschluckt.
    Der Butler kannte sich aus. Schließlich hatte er schon einige Fahrzeuge verschwinden lassen, und der Teich hatte davon nicht genug bekommen. Er würde auch weiterhin schlucken und seine Beute bis ans Ende der Tage behalten. Außerdem gab es für keinen Menschen einen Grund, sich um dieses Gewässer zu kümmern. Das Land eignete sich nicht für den Bau von Häusern. Der Boden war zu feucht und sumpfig, und als Biotop war es auch noch nicht ausgewiesen worden.
    Der Butler lächelte vor sich hin, als die Umgebung lichter wurde.
    Die Sonne schien nicht, und so lagen auch keine hellen Flecken auf dem Boden oder tanzten durch das Grün der Bäume.
    Nur der Boden wurde schwerer. So hatte es der Mini nicht leicht, sich durchzupflügen, aber Paul kannte die Strecke und wusste, wie er zu fahren hatte.
    Oberflächlich gesehen sah das Seeufer aus, als wäre es von allen Seiten dicht bewachsen, aber das täuschte. Es gab eine Stelle, die der Butler gebrauchen konnte. Dazu musste er aber am Ufer entlangfahren, sich durch hohes Gras und Unkraut wühlen. Er zerstörte Gräser und Blüten und rammte auch Strauchwerk zu Boden, das sich nur langsam wieder aufrichtete und so kaum Spuren hinterließ.
    Er fand die Lücke. Man sah sie auch nur, wenn man die Umgebung kannte. Eine Rechtskurve. Ziemlich scharf und rutschig, aber auch das schaffte der Butler.
    Vor ihm lag der See.
    Er bremste.
    Noch stieg er nicht aus. Sein Blick glitt über das leicht abschüssige Gelände, das wie der kleine Teil einer Sommersprungschanze aussah, deren Ende fast in den See hineinlief.
    Genau hier waren die Fahrzeuge von dem unersättlichen Sumpf verschluckt worden. Sie lagen jetzt in einer Tiefe, die kein Mensch je gesehen hatte. Zumindest nicht lebend.
    Paul stieg aus.
    Mücken summten ihre Lieder. Vögel erlebten hier ein kleines Paradies. Frösche sprangen durch das nasse Uferwasser und freuten sich des Lebens, denn es gab keinen Storch, der ihnen aufgelauert hätte.
    Der Butler stand an der offenen rechten Tür und ließ seinen Blick über das Wasser gleiten. Unzählige Mücken tanzten darüber. Für sie war diese Gegend der ideale Platz.
    »Dann weg!«, sagte er und löste die Handbremse. Der Wagen fuhr noch nicht. Erst als der Butler ihn anschob, geriet er in eine leichte Fahrt, und es gab auch nichts auf dem Weg zum Wasser, was ihn gestoppt hätte. Wie ein mächtiger Kasten glitt er weiter, drehte sich dabei leicht nach links, ohne aufgehalten zu werden, und erreichte mit seiner Kühlerschnauze zuerst den See.
    Der Butler hörte das Klatschen. Dieses Geräusch war für ihn die beste Musik. Das Wasser bestand plötzlich aus gierigen Händen und Schlingen, die nicht daran dachten, die Beute wieder loszulassen.
    Der Mini rutschte tiefer hinein. Das Schmatzen und Gurgeln des Wassers glich den Lauten eines Ungeheuers, das dabei war, seine Beute zu verschlingen,

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