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132 - Die Seelenfänger

132 - Die Seelenfänger

Titel: 132 - Die Seelenfänger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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neigte.
    „Der Alcazar del Excombre rutscht ins Meer!"
    Dorian lief weiter. Schritte begleiteten ihn. Keuchendes Atmen war dicht an seinem Ohr.
    „Zu den Booten! Schnell! Wir schaffen es!"
    Dorian strauchelte. Irgend etwas Unsichtbares fing ihn auf. Er wurde gestützt.
    „Nur nicht schlappmachen! Wir brauchen dich, Kumpel. Wir wollen das nicht immer wieder bis in alle Ewigkeit durchmachen. Wir stechen in See!"
    Dorian hörte das Rauschen der Brandung. Er stapfte über den Sandstrand.
    Zum erstenmal, seit er in diese verrückte Situation geraten war, wurde ihm klar, was man mit ihm vorhatte. Er sollte auf das Geisterschiff gebracht werden.
    „Da ist das Boot!"
    Dorian konnte kein Boot sehen.
    „Hinein mit ihm."
    Dorian wurde von einer unsichtbaren Kraft emporgehoben und schwebte über dem Wasser. Plötzlich brach der Nebel auf, wurde wie von einem Sog ergriffen und entschwand aufs Meer hinaus. Plötzlich sah Dorian auf dem dunklen Wasser Positionslichter und die Silhouette einer Galione. Und er saß tatsächlich in einem Ruderboot. Er meinte zu träumen, als die Ruder von Unsichtbaren ins Wasser getaucht wurden.
    „Wartet noch! Da kommt der andere Mann."
    „Aber das ist doch eine Frau!"
    „Wenn schon. Wir brauchen jede Kraft."
    Dorian zuckte beim Klang dieser Worte zusammen. Er blickte aufs Land und versuchte, die Nacht mit den Blicken zu durchdringen.
    Und da entdeckte er Coco.
    Sie kam widerstrebend auf das Boot zu. Und sie war nicht allein. In ihrer Begleitung befand sich ein Mann.
    „Olivaro!" rief Dorian ungläubig aus, als er den Mann erkannte. „Was hast du mit dieser Sache zu tun?"
    Der Januskopf gab keine Antwort. Er half Coco aufs Boot, machte aber keine Anstalten, ihr zu folgen. Er machte drei Schritte zurück. Dabei wich er Dorians Blick aus, starrte aufs Meer hinaus. „Warum tust du das, Olivaro?" rief Dorian.
    „Es muß sein", sagte Olivaro nur. „Es geht nicht anders."
    „Alles klar!" meldete sich da wieder eine der Geisterstimmen.
    Das Boot löste sich knirschend aus dem Sand, trieb ins Meer hinaus. Die Ruder wurden eingetaucht. „Olivaro!" rief Dorian verzweifelt zu der einsamen Gestalt am Ufer. „Hole uns zurück."
    „Laß ihn, Dorian", sagte Coco. „Er ist unerbittlich. Ich dachte, ich hätte den Fluch gebannt, als ich den untoten Magier von seinem Scheinleben erlöste. Aber da griff Olivaro ein."
    „Warum tut er das?" fragte Dorian verzweifelt, während sie sich immer weiter vom Ufer entfernten. „Er hat es mir nicht verraten", sagte Coco müde. „Aber ich ahne, daß es noch schlimmer kommt." „Was kann noch schlimmer sein, als mit einem Geisterschiff in See zu stechen?" fragte Dorian.
    „Ich fürchte, daß nicht nur wir beide davon betroffen sind", sagte Coco leise. „Ich spüre, daß noch jemand zu uns stoßen wird, der uns sehr nahe steht."
    „Du meinst… unseren Sohn?"
    Coco nickte schwach.
    Das Boot legte knirschend an der hohen Bordwand des Geisterschiffes an. Eine Strickleiter wurde herabgelassen.
    „Los, an Bord mit euch!" befahl eine Geisterstimme.
    Dorians Hände waren auf einmal frei. Alles in ihm drängte, sich der Gespenster zu erwehren. Er wollte ein Ruder ergreifen und mit dem Boot an Land zurückkehren. Aber eine unwiderstehliche Kraft zwang ihn, die Strickleiter zu ergreifen und an Deck des Geisterschiffes zu klettern.
    Auch an Bord war niemand zu sehen.
    Als Dorian zum Land zurückblickte, war von der Küste nichts mehr zu sehen. Es war, als sei die reale Welt von einem Nichts ohne Anfang und ohne Ende geschluckt worden.
    Ein Wind kam auf.
    Und die Geistergalione stach mit geblähten Segeln in See.

    „Noch vierundzwanzig Stunden", sagte Trigemus ungeduldig, „dann ist es endlich soweit."
    Der Psycho steckte seine drei halbmenschlichen Begleiter mit seiner Nervosität ebenso an, wie die unzähligen Ratten, die ihn umschwärmten. Es waren der Ratten so viele, daß man meinte, das Land sei in Bewegung geraten und auf unerklärliche Weise belebt worden. Es quiekte, raschelte und fauchte, und bei den Positionskämpfen blieb so manche Ratte auf der Strecke.
    Trigemus griff nur selten ein. Er förderte dieses Ausleseprinzip sogar, denn nur die Stärksten sollten überleben.
    „Wir müssen noch in dieser Nacht das Kap erreichen", erklärte Trigemus seinen drei Begleitern und feuerte die Ratten zu größerer Geschwindigkeit an.
    Guia, Luz und Gruta, die drei halbmenschlichen Unterführer, schwärmten aus und trieben die Ratten zusammen. Sie scheuchten sie

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