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132 - Höllenfieber

132 - Höllenfieber

Titel: 132 - Höllenfieber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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Höllenhund zerkratzte mit seinen harten Krallen den Lack der Motorhaube. Er hatte erkannt, daß die Windschutzscheibe eine Schwachstelle war, und er hörte nicht auf, seine harten Hörner mit großer Wucht dagegenzuschlagen.
    Er wollte den Mann haben…
    Wem die Bestie gehorchte, in wessen Auftrag sie unterwegs war, wußte Noel Bannister nicht, aber er hatte eine ziemlich konkrete Ahnung, Er kannte die Legende des Schamanen.
    Jack Merrick hatte sie ihm oft genug erzählt, nachdem er von Noels ›Job‹ erfahren hatte. Sein Freund schien damit zu rechnen, daß Coxquat eines Tages nach Longpoint zurückkehren würde, und dazu schien es gekommen zu sein.
    Coxquat in Longpoint!
    Und er hatte dieses Tier zum Killerhund gemacht. Das war für ihn bestimmt nicht schwierig gewesen, schließlich standen ihm Höllenkräfte zur Verfügung.
    Er wird kommen und das Dämonenhaus fertigbauen, hieß es, und alle, die in Longpoint leben, wird er zu seinen Knechten machen. Zweimal wird er kommen, einmal in der Gestalt eines Menschen und einmal so, wie er seit seiner Erhebung in den Dämonenstand aussieht - als schreckliches Ungeheuer. Der Mensch wird dem Ungeheuer die Wege ebnen.
    Und Longpoint wird im Höllenfieber glühen!
    Der erste Teil der Prophezeiung schien sich erfüllt zu haben…
    Wieder hieb der Höllenhund die Hörner gegen das Glas, und Noel Bannister ließ die Hupe brüllen. Wenn er Glück hatte, hörte es jemand und eilte ihm zu Hilfe.
    Die ersten Häuser von Longpoint waren nicht weit entfernt. Sie standen da, wo der Wald endete.
    Das Tier hob irritiert den Schädel, als die Hupe losplärrte. Einen Augenblick stand der Höllenhund wie erstarrt auf der Motorhaube.
    Noel Bannister hoffte, mit seinem andauernden Hupen keinen Menschen in Gefahr zu bringen. Wenn schon jemand aufbrach, um ihm zu helfen, sollte er das nicht mit dem Leben bezahlen.
    Die Reglosigkeit des Hundes währte nur wenige Augenblicke, dann machte er weiter. Die zweite Glasschicht brach!
    Der Höllenhund war unermüdlich. Er schien zu wissen, daß es ihm gelingen würde, die Scheibe zu zertrümmern.
    Plötzlich tauchte eine Gestalt auf der Straße auf. Noel Bannister wurde durch eine rasche Bewegung auf sie aufmerksam. Sie kam nicht näher.
    Ein schriller Pfiff gellte durch die Finsternis, und den Höllenhund riß es förmlich von der Motorhaube herunter. Noel Bannister konnte den Mann nicht genau sehen, aber es mußte Coxquat sein.
    Aggressiv knurrend zog sich der Hund zurück. Er näherte sich dem Mann mit eingeklemmtem Schwanz. Es war ihm anzusehen, daß er Angst hatte.
    Der Mann wandte sein Gesicht dem Mond zu, das fahle Licht erhellte seine Züge. Die Haut war dunkel, und eine Adlernase sprang weit vor. Das Haar war pechschwarz.
    So wurde Coxquat beschrieben!
    Als der Höllenhund ihn erreichte, drehte sich der Schamane um und eilte davon. Das Tier folgte seinem neuen Herrn, und Noel Bannister durfte aufatmen.
    Auf die Frage, warum Coxquat das Tier zurückgepfiffen hatte, bekam Noel Bannister kurz darauf eine Antwort.
    Ein alter Lastwagen tuckerte heran. Die Lampen saßen locker in den halb blinden Scheinwerfern und zitterten. Das Licht, das die beschlagenen Reflektoren aussandten, war nicht überwältigend hell, reichte aber aus, um den Fahrer den Wagen im Straßengraben erkennen zu lassen.
    Der Mann trat auf die Bremse, die für eine Notbremsung nicht geeignet war. Obwohl er sich zurücklehnte und den Fuß gegen das Pedal stemmte, kam der Truck erst nach etlichen Metern zum Stehen.
    Der Fahrer sprang aus dem schäbigen Gefährt, zog mit einer schlingenden Bewegung seine Hose hoch und kratzte sich im struppigen Vollbart.
    Er war klein und schmächtig, sah nicht so aus, als ob er überhaupt in der Lage wäre, den Truck zu steuern, und doch hatte er das Kunststück zuwegegebracht.
    Er spuckte eine braune Brühe auf den Boden. »Verdammt will ich sein, wenn da nicht einer einen Unfall hatte!« kiekste er.
    Er trabte los.
    Als Noel Bannister die Tür öffnete und ausstieg, verharrte der Bärtige ganz kurz im Schritt, dann ging er weiter.
    »Unfall gehabt, Mister?« fragte der Truckfahrer.
    »Bloß ein bißchen von der Straße abgekommen«, antwortete Noel Bannister.
    Der andere lachte, als hätte er seit Jahren keinen besseren Witz gehört. »Verdammt will ich sein, wenn Sie mir nicht gefallen, Mister. Sie bringt anscheinend so leicht nichts aus der Fassung.«
    »Ich gebe mir Mühe, nicht wegen jeder Kleinigkeit in Panik zu geraten«, erwiderte der

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