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1321 - Brennpunkt Big Planet

Titel: 1321 - Brennpunkt Big Planet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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entgegnete Domo Sokrat. Er zweifelte an dem Verstand seines Gegenübers. Er war sicher, daß Gaklar sehr viel älter war. „Als ich in der Pyramide von Gularr war, bin ich in eine Zeitfalle gelaufen", erläuterte Ache Gaklar. „Ich war jung und voller Dynamik, als ich hineintappte. Als ich mich endlich daraus befreien konnte, sah ich so aus wie jetzt. Ich war alt und verbraucht, und ich fühle mich, als wäre ich älter als dreitausend Jahre."
    Domo Sokrat und der Archäologe ließen sich in die Sessel sinken, die Ache Gaklar ihnen schon lange vorher angeboten hatte. Plötzlich sahen sie den Alten in einem ganz anderen Licht, und sie machten sich Vorwürfe, weil sie an ihm gezweifelt hatten. Sie hätten selbst darauf kommen können, daß er das Opfer einer Falle war. „Bitte, fahren Sie fort", bat Domo Sokrat erschüttert. Entsetzt dachte er daran, daß es ihm und Benk Monz ähnlich hätte ergehen können wie dem Alten. „Ich habe es trotz des Altersschocks geschafft, bis ins Zentrum der Pyramide vorzudringen", sagte Ache Gaklar. „Es ist unglaublich, aber es ist wahr. Ich habe es geschafft. Dabei habe ich herausgefunden, daß die Pyramide eine Doppelfunktion hat. Erstens handelt es sich dabei um die syntronische Bodenstation für das Teleport-System."
    „Und zweitens?"
    „Zweitens befinden sich vermutlich die Projektoren für die Quarantäneschirme in der Pyramide. Ich habe Aggregate gesehen, die kaum etwas anderes sein können als Projektoren. Ganz sicher bin ich jedoch nicht."
    „Warum kehrt niemand zurück, der in die Pyramide gegangen ist?" fragte Domo Sokrat. „Von uns als einzige Ausnahmen einmal abgesehen?"
    „Der Grund dafür ist die von Stygian geschaffene Zweitfunktion", erklärte Ache Gaklar. „Wer ins Herz der Pyramide gelangt, wird vom Teleport zum geostationären Satelliten außerhalb des Quarantäneschirms abgestrahlt. Durch diese Bewährungsprobe hat er das Recht erworben, eine Upanishad-Ausbildung zu bekommen und in der Sotho-Flotte Dienst zu tun."
    „Und wenn jemand das ablehnt?" fragte der Archäologe. „Wer ablehnt, wird liquidiert", antwortete der Alte. „Eben das stand mir bevor. Ich sollte von Robotern durch eine Schleuse ins Weltall befördert werden, aber es gelang mir in letzter Sekunde, mich zu befreien. Offensichtlich glaubte niemand, daß ein so alter Haluter wie ich noch Widerstand leisten könne. Ich kehrte per Teleport nach Terzrock zurück und konnte allen Fallen nunmehr ausweichen. Ich verließ die Pyramide und flüchtete hierher."
    „Das bedeutet also, daß Sie uns jede einzelne Falle nennen können?" fragte Benk Monz. „Ich bin sicher, daß ich über neunzig Prozent aller Fallen angeben kann", antwortete der Alte. „Leider nicht alle, denn die Pyramide ist kein statisches, sondern ein dynamisches Gebilde, das sich ständig ändert."
    „Die Fallen sind also nicht immer gleich?" fragte Domo Sokrat. „Nein. Sie verschieben sich, und sie ändern sich. Man kann nie sicher sein, daß sie sich an der gleichen Stelle befinden, an der man sie wenige Minuten vorher noch überwunden hat, und es steht auch nicht fest, daß sie stets in gleicher Weise reagieren. Es ist ein wahrhaft teuflisches System, das nur von den Besten überwunden werden kann."
    „Immerhin können Sie uns helfen", stellte Domo Sokrät befriedigt fest. „Wenn wir mit Ihrer Hilfe nur jeder zweiten Falle ausweichen könnten, so wäre schon viel gewonnen."
    „Sie wollen also in die Pyramide zurückkehren?"
    „Wir sind fest entschlossen. Außerdem haben wir hier auf Terzrock wohl kaum noch eine Zukunft. Man hat uns ungeheuerlicher Dinge beschuldigt."
    „Ich weiß", lächelte Ache Gaklar.
    Domo Sokrat erschauerte, als er den nahezu zahnlosen Mund sah. „Die gegen uns erhobenen Vorwürfe sind frei erfunden. Sie sind eine einzige Lüge."
    „Ich weiß", wiederholte Ache Gaklar, und seine blauen Augen leuchteten auf. „Dann haben Sie mit Traphan Torpheon gesprochen?"
    „Das auch. Aber ich wußte es schon vorher."
    Mit dieser geheimnisvollen Bemerkung verabschiedete er sich. Er schwebte mit seiner Antigravliege aus dem Raum. Als seine Besucher ihm folgen wollten, hob er abwehrend eine Hand und bat sie, ihm einige Stunden Ruhe zu gewähren. „Ich bin erschöpft", erklärte er. „Ich muß schlafen."
    Domo Sokrat schlug die Hände so kräftig ineinander, daß die Kuppel erzitterte. „Irgend jemand hält uns zum Narren", vermutete er.
    Captain Ahab fand Tirzo im Syntro-Schulungsraum, in dem sich jeder an

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