1321 - Brennpunkt Big Planet
gelungen."
„Ich verstehe", sagte Benk Monz. „Unsinn", krächzte der Alte und stopfte sich Früchte in den Mund. „Sie verstehen überhaupt nichts."
„Ich denke, doch. Sie wollen, daß wir in die Pyramide gehen und Ihren Freund aus der Falle befreien."
„Sie sind ein verdammter Narr, der wirklich nichts begriffen hat. Sie sollen ihn nicht befreien. Das ist wahrscheinlich unmöglich."
„Was erwarten Sie dann von uns?" fragte Domo Sokrat verwirrt. Er erkannte ebensowenig wie der Archäologe, welchen Gedanken der Alte verfolg'te. „Nicht ich erwarte etwas, sondern mein Freund. Er leidet Qualen, die jedes Vorstellungsvermögen übersteigen. Er will sterben. Er wartet darauf, daß endlich jemand kommt und ihn erlöst."
Domo Sokrat und Benk Monz blickten den Alten erschüttert an. „Henke Thor, mein Freund, ein Drangwäsche-Forscher, hat tnit bewundernswerter Konzentration und Anstrengung geschafft, was vor ihm noch keinem Haluter geglückt ist. Er hat schwache telepathische Kräfte entwickelt, mit deren Hilfe er mir hin und wieder Informationen übermittelt. Er hat Sie beobachtet, als Sie in der Pyramide waren. Er hat Ihre Begegnung mit dem Anführer der >Fortschrittlichen< verfolgt.
Von ihm weiß ich, daß alle Anschuldigungen gegen Sie falsch und unbegründet sind."
„Wo in der Pyramide befindet sich Ihr Freund?"
„In unmittelbarer Nähe der Zentrale", antwortete der Alte. „Er sitzt in einer wahrhaft teuflischen Falle, die ihn nicht nur großen körperlichen Torturen aussetzt, sondern in der die Zeit auch noch verlangsamt wird."
„Das bedeutet, daß seine Qualen noch gesteigert werden", stellte Benk Monz voller Abscheu fest. „Welches Ungeheuer kann ein solches Foltersystem erfinden, nur um seine Macht zu beweisen?"
„Sie wissen, wer es ist", erwiderte Ache Gaklar. „Allerdings."
„Dann werden Sie in die Pyramide gehen und meinen Freund erlösen?"
„Sie wissen, wie schwierig das wird. Cator Halstruk und seine >Fortschrittlichen< schirmen die Pyramide ab. Sie wollen uns nicht hineinlassen. Wir können uns nicht in der Öffentlichkeit sehen lassen und haben alle gegen uns, seit Cator Halstruk diese Anschuldigungen gegen uns erhoben hat. Unter diesen Umständen haben wir kaum eine Möglichkeit, in die Pyramide zu kommen", gab Domo Sokrat zu bedenken. „Ich werde Ihnen helfen", versprach der Alte. „Es wird allerdings nicht leicht sein, denn Cator Halstruk ist mittlerweile noch weiter gegangen."
Er hob eine Hand, und ein Bildschirm schaltete sich ein. „Es ist die Aufzeichnung einer Nachrichtensendung von heute morgen", erläuterte der Alte. „Ich zeige Ihnen nur den für Sie wichtigen Ausschnitt."
Das Symbol eines halutischen Gesetzeswerks erschien. „Das Traditionsgericht von Chosmort hat aufgrund der Anklagevon Cator Halstruk den Archäologen Benk Monz und Domo Sokrat wegen Unmoral verurteilt. Die beiden Beschuldigten werden zur Selbsttötung innerhalb von achtundzwanzig Stunden aufgefordert."
Domo Sokrat und Benk Monz verschlug es die Sprache. „Cator Halstruk ist hemmungslos", stellte Ache Gaklar fest. „Er hat sich fest zum Ziel gesetzt, Sie zu vernichten."
Domo Sokrat meinte plötzlich, eine mentale Stimme zu hören. Sie kam aus weiter Ferne, und sie barg schier unbeschreibliches Leid in sich. Er schloß die Augen, und er glaubte, Henke Thor vor sich zu sehen, den Freund Ache Gaklars, der in einem Gewirr von Gebilden aus Formenergie gefangen war und sich nicht befreien konnte. „Gehen Sie in die Pyramide. Befreien Sie meinen Freund", forderte der Alte. „Und Cator Halstruk?" fragte Benk Monz wütend. „Soll er ungestraft davonkommen? Er hat meine Ehre beschmutzt. Ich kann nicht in die Pyramide gehen und so tun, als sei nichts vorgefallen."
„Überlassen Sie das mir", bat Ache Gaklar. „Ich werde rnich darum kümmern. Ich werde ein Verfahren einleiten, in dem ich beweisen werde, daß Cator Halstruk nichts als Lügen verbreitet hat."
„Wie können Sie das?"
„Ich kann es, und ich werde es. Notfalls werde ich einige Zeugen heranziehen, die zu Ihren Gunsten aussagen. „Bezahlte Zeugen?"
„Es gibt keinen anderen Weg."
„Vielleicht ist es wirklich das beste, die >Fortschrittlichen< mit ihren eigenen Waffen zu schlagen", bemerkte Domo Sokrat. „Wir sollten es Ache Gaklar überlassen, uns zu rehabilitieren. Während er damit beschäftigt ist, gehen wir in die Pyramide."
Benk Monz hob abwehrend die Hände. „Haben Sie vergessen, daß die >Fortschrittlichen< einen
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