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1322 - Das Grauen von St. Severin

1322 - Das Grauen von St. Severin

Titel: 1322 - Das Grauen von St. Severin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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passiert ist. Du glaubst gar nicht, welche Sorgen ich mir gemacht habe.«
    »Aber der Mönch ist harmlos. Er sieht zwar aus wie der alte und ist sogar sein perfektes Ebenbild, doch einen Vergleich zu dem anderen kannst du nicht ziehen.«
    »Das wäre auch noch schöner.«
    »Stimmt. Was tot und vernichtet ist, das soll auch so bleiben. Gewisse Gesetze müssen eben eingehalten werden.«
    Beide gingen ins Haus. Die Bar lag gleich links neben dem Eingang. Weit war die Tür geöffnet. Frische Luft sollte hineingelassen werden. Anja Claasen ging nach rechts und verschwand in einem kleinen Lesezimmer. Von dort aus konnte sie auch ihr Haus betreten, das an das Hotel angebaut worden war.
    Claas Claasen wandte sich nach links. Nach zwei Schritten hatte er die Bar erreicht. An der rechten Schmalseite saß nur ein Gast und schaute in sein Bierglas.
    »Guten Abend, Herr Becker. Schon so früh zurück?«
    »Ja, ich hatte keinen großen Hunger, aber viel Durst.«
    »So etwas soll vorkommen.«
    »Dann drehen Sie mir noch ein Bierchen ins Glas.«
    »Gern.«
    Hajo Becker wartete. Er war ein Mann um die 60, ziemlich kräftig von der Gestalt her, auch durchtrainiert. Zudem gehörte er zu den Menschen, die die Insel liebten, aber sonst woanders wohnten.
    Diesmal hatte er sich für das Deich-Hotel entschieden und gleich drei Zimmer gemietet, weil noch zwei Bekannte kommen sollten.
    Becker kam aus Hessen. Da wo das Siegerland praktisch in das hessische Bergland überging, lag der kleine Ort, in dem er wohnte.
    »Als Hesse ist man trinkfest, arbeitswütig und isst gern«, pflegte er des Öfteren zu sagen und lachte selbst am meisten über seine Sprüche. Sie gehörten ebenso zu ihm wie die Witze, die er gern erzählte.
    Dann funkelten seine Augen hinter den runden Brillengläsern. Er ließ sich gern einen Dreitagebart wachsen und ging einem künstlerischen Beruf nach, das hatte er Claasen mal erzählt.
    »So, Ihr Bier, Herr Becker.«
    »Danke.«
    Das leere Glas nahm Claasen mit und lehnte sich gegen die Rückseite des Tresens. Der Gast sah, wie Claasen durchatmete und fragte nach dem ersten Schluck aus dem neuen Glas.
    »Ihnen geht es gut?«
    »Sicher.«
    »Das sieht man.«
    Claasen musste lächeln. »Ich bin noch mal draußen gewesen und habe die Keitumer Kirche besucht.«
    »Toll. St. Severin ist immer einen Besuch wert.«
    »Genau. Besonders jetzt. Dort hat jemand wieder den Mönch hingestellt. Eine perfekte Figur, die ich mir angesehen habe.«
    »Und? Waren Sie begeistert?«
    »Ja, sehr.«
    »Wer ist das nicht?« Hajo Becker trank einen großen Schluck.
    »Ich habe sie auch gesehen.«
    »Und? Hat sie Ihnen gefallen?«
    Der Gast wiegte den Kopf. »Ich bin da etwas geteilter Meinung, wenn ich ehrlich sein soll. Ein perfektes Kunstwerk, kein Zweifel. Doch wenn man davor steht und diesen Mönch anschaut, kann es einem schon komisch werden. Er ist hohl, er ist schwarz und gerade diese Schwärze sorgt dafür, dass es einem Menschen schon unheimlich werden kann.«
    Claas hatte sehr genau zugehört und auch nichts gesagt. Als er darüber nachdachte, spürte er die kalte Haut auf seinem Rücken. Er ließ sich nichts anmerken, sondern plauderte in normalem Tonfall weiter.
    »Ja, unheimlich ist der Mönch schon. Ich habe ihn mir länger angeschaut und daran gedacht, dass wir vor einiger Zeit etwas Unheimliches mit genau dem gleichen Mönch erlebt hatten. Er war eine lebendige Figur. In ihm steckte ein unheiliges Leben, wenn ich das mal so sagen darf. Aber sie ist zerstört worden und heute Abend stand ich plötzlich vor einer identischen Figur. Da kann es einem schon komisch werden.«
    »Ist nachzuvollziehen.«
    »Und es weiß hier keiner, wer den Mönch hergebracht hat. Er war plötzlich da, verstehen Sie?«
    »Davon habe ich gehört. Auch von dem ersten Fall.« Becker lächelte breit. »Es ist hier in Keitum hin und wieder ein Gesprächsthema. Aber wer kommt dazu, eine identische Figur wieder aufzustellen? Können Sie mir das sagen, Herr Claasen?«
    »Kann ich nicht.«
    »Und andere Bewohner? Was sagen die?«
    Claas hob seine Schultern. »Sie haben auch keine Ahnung. Ich weiß auch nicht, was mit der Figur geschehen soll. Da müssen gewisse Leute erst mal beraten.«
    »Ich finde ihn gut!«, erklärte Hajo Becker. »Er passt irgendwie auch dorthin.«
    »Mit der Meinung stehen sie nicht allein. Nur würde uns Einheimische interessieren, wer ihn dort aufgestellt hat. Das ist ja in aller Heimlichkeit geschehen.«
    »Kann sein, dass sich der

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