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1322 - Das Grauen von St. Severin

1322 - Das Grauen von St. Severin

Titel: 1322 - Das Grauen von St. Severin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Bluff?«
    »Eigentlich nicht.«
    Suko hatte sich schon entschlossen. »Wenn du fährst, bleibe ich diesmal freiwillig zurück. Ich denke dabei an den letzten Fall. Der zwingt mich praktisch, hier die Stellung zu halten. Die Vorbereitungen für eine Rückkehr des Schwarzen Todes laufen, und wenn er es erst mal geschafft hat, wird er sich nicht verstecken.«
    »Das meine ich auch.«
    Glenda Perkins stieß forsch die Tür auf. Die Nummer des Deich-Hotels hatte sie auf einen Zettel geschrieben.
    »Danke.«
    Sie tauchte nicht wieder ab, sondern blieb im Zimmer. Vier Augen schauten zu, wie ich die Zahlen in die Tastatur eintippte.
    Der Ruf ging durch, und ich atmete schon mal auf.
    Eine weibliche Stimme meldete sich mit der routinierten Freundlichkeit einer Hotelmitarbeiterin. Ich bat um eine Verbindung mit Claas Claasen.
    »Einen Moment bitte.«
    In den nächsten Sekunden konnte ich der Musik zuhören, die eine Wartezeit angenehm überbrücken sollte, dann war Claas Claasen am Apparat. Er meldete sich mit zittriger Stimme. »Gut, dass Sie anrufen, John…«
    ***
    Was ist denn passiert?
    Das hatte ich fragen wollen. Dazu war ich nicht gekommen. Der kühle Nordfriese fühlte sich wie von einem Druck befreit, denn jetzt hatte er endlich jemanden, mit dem er reden konnte. Es sprudelte nur so aus ihm hervor, so dass ich Mühe hatte, seinen Erzählungen zu folgen. Jedenfalls hörte sich alles sehr wild an.
    Die Essenz seiner Erklärungen interessierte mich am meisten. »Es gibt den Mönch also wieder?«, fragte ich in einer kurzen Sprechpause nach.
    »Ja. Und jetzt steht er an der Keitumer Kirche St.Severin.«
    »Die Sie besucht haben.«
    »So ist es. Und dort bin ich in den Bann dieser Figur geraten, John. Was da genau passiert ist, daran kann ich mich nur schwach erinnern, doch als ich meine Augen sah, war das Erschrecken verdammt groß. Ich hatte das Gefühl, in einem falschen Film zu sein.«
    »Das kann ich wohl nachvollziehen. Und dieser neue Mönch sah ebenso aus wie der damals?«
    »Sie hätten Zwillinge sein können.«
    »Wie fühlen Sie sich denn?«
    »Wieder normal. Die roten Augen sah ich nur in der Nacht. Ich war auch nicht betrunken, das können Sie mir glauben.«
    »Das traue ich Ihnen auch nicht zu. Aber lassen wir das mal weg. Ich will Ihnen etwas anderes erzählen.«
    Claas Claasen bekam von mir zu hören, dass man mir eine Einladung geschickt hatte, wobei sogar schon ein Zimmer für mich reserviert worden war. Als ich den Namen Hajo Becker erwähnte, stieß der Hotelier einen überraschten Laut aus.
    »Der Herr ist bei uns Gast. Er hat sogar zwei Zimmer bestellt. Ich wusste nur nicht, dass eines für Sie bestimmt ist. Ab heute sind die beiden Zimmer reserviert.«
    »Jetzt wissen Sie es. Und wer, bitte schön, ist der andere Gast?«
    »Den Namen kenne ich nicht. Die beiden Zimmer sind auf Hajo Becker reserviert worden.«
    »Okay. Und dieser Hajo Becker ist auch kein Stammgast von Ihnen?«
    »Genau. Er kennt die Insel zwar, wie er mir sagte, aber gewohnt hat er immer woanders. Weiter südlich, in Rantum.«
    »Ja, Claas. Ihnen geht es gut, hoffe ich.«
    »Jetzt schon.«
    »Keine roten Augen mehr.«
    »So ist es. Aber ich denke nicht, dass schon alles vorbei ist. Das kann zurückkehren und wenn ich ehrlich sein soll, dann habe ich schon Angst vor der Nacht.«
    »Das kann ich verstehen.«
    Bei seiner nächsten Frage zitterte die Stimme wieder ein wenig.
    »Und wie werden Sie sich entscheiden, John?«
    »Ich habe mich schon entschieden…«
    Er konnte die gesamte Antwort nicht abwarten. »Werden Sie herfliegen?«
    »Ich hoffe, dass ich am späten Nachmittag oder am frühen Abend bei Ihnen bin.«
    »Ach… mir fällt ein Stein vom Herzen.«
    »Den habe ich fast poltern gehört. Außerdem bin ich auf meinen Gönner Hajo Becker gespannt.«
    »Er ist ein wirklich netter Gast, John.«
    »Das bezweifle ich auch nicht. Aber denken Sie daran, Claas, auch Gästen schaute man nur vor den Kopf, nicht hinein.«
    »Da sagen Sie was.«
    Ich beendete das Gespräch und sah Glenda und Suko an.
    »Du willst also wirklich fahren?«, fragte Glenda.
    »Ich muss sogar hin. Ich kann mir nicht vorstellen, dass mich Claas Claasen angelogen hat. So etwas saugt man sich nicht aus den Fingern. Es gibt wieder einen Mörder-Mönch. Nur dass er sich jetzt an einer anderen Stelle befindet. An der Keitumer Kirche St. Severin. Und da bin ich gespannt, was wirklich dahinter steckt…«
    ***
    Der Autoreisezug aus Niebüll lief in Westerland ein,

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