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1323 - Paladin VI

Titel: 1323 - Paladin VI Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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sie wecken unsere mütterlichen Instinkte.
    „Zur Sache, Mom!" flüsterte Lemy angestrengt. „Ich will endlich wissen, warum ich mit angesengten Beinen hier liege und mir den Kopf darüber zerbreche, wie es soweit kommen konnte."
    „Ich schließe mich seinem Wunsch an, Kagun", sagte Harkon. „Wir alle sind sehr beunruhigt darüber, daß wir als Aggressoren auf Halut landeten und das damals auch noch für richtig hielten - und wir sind ebenso beunruhigt darüber, daß unser Sinn sich so abrupt wandelte. Außerdem müssen wir in dieser Stadt, die Sie offenbar Rosebud City nennen, gleich Berserkern getobt und die meisten Häuser zerschossen haben."
    „Bitte, beruhigen Sie sich!" sagte der Haluter mit weithin hallender Stimme. „Machen Sie sich keine Vorwürfe. Sie sind Opfer eines sehr raffiniert eingefädelten kosmischen Schachzugs. Bitte, hören Sie gut zu!"
    Harkon von Bass-Thet, Irsai Kamusoki, Nagy Bogdan, Lemy Shipgon und ein paar hundert andere in der Nähe befindliche Gardisten lauschten begierig den Worten von Toktor Kagun, die über die halbe Stadt dröhnten.
    Der Haluter berichtete von dem hinterhältigen Mittel der geistigen Konditionierung, die unter der Tarnung der Upanishad-Lehre an allen Intelligenzen vorgenommen war, die sich unter dem Begriff Upanishad eine Art Schule zur geistigen Vervollkommnung, zur Selbstbeherrschung durch Meditationsübungen und zur Potenzierung von geistigen und körperlichen Kräften vorgestellt hatten und zu Schülern der in der Milchstraße gegründeten Upanishada geworden waren.
    Vor allem erklärte Toktor Kagun die schleichende Wirkung der sogenannten Kodexmoleküle, die in den Dashid-Räumen inhaliert wurden, während die Schüler wähnten, daß das, was ihre Lehrer als „Atem der ESTARTU" bezeichneten, nur in übertragenem Sinn gemeint wäre und in Wahrheit eine reine Meditationsübung sei. Er erläuterte, wie die Kodexmoleküle über das Atmungssystem und den Blutkreislauf ins Gehirn gerieten, wo sie sich vor allem in der Limbischen Region ablagerten, dem Zentrum sensorischer, motorischer und Vegetativer Funktionen mit starkem Einfluß auf den Hypothalamus.
    Allmählich, begriffen seine Zuhörer, in welch tückischem und gründlichem Maß sie insgeheim manipuliert worden waren und daß das, was sie nach einer Zeit der ihnen völlig unbewußt gebliebenen Einwirkung der Kodexmoleküle als ihre innerste Überzeugung und als ethisch wertvolles Ziel angesehen hatten, wie das Bewußtsein, ein Shan und damit der Angehörige der kosmischen Elite zu sein, sowie die Anerkennung des Kodex mit den Geboten von Gehorsam, Ehre und Kampf und das Reflexverhalten, mit dem sie auf alles im Sinn des Kriegerkults und des Permanenten Konflikts reagierten, nichts weiter als eine pervertierte Art von Kreuzrittertum und ein Abgleiten in die dunkelste Seite des Verhaltens intelligenter Lebewesen gewesen war.
    Als Toktor Kagun dann auf das Anti-Kodexmolekül-Serum zu sprechen kam und ihnen mitteilte, daß die Haluter die 120.000 Gardisten Stygians nur deshalb nach Halut und dort nach Rosebud City gelockt hatten, damit sie in der Stadt von einer Spezialeinheit der GOI unter Anti-KM-Gas gesetzt werden konnten, atmeten sie erleichtert auf, durften sie doch sicher sein, daß sie endgültig wieder frei waren.
    „Wir Haluter gingen natürlich damit ein gewisses Risiko ein", fuhr Toktor Kagun fort. „Wir wußten durch Julian Tifflor, daß Haluter auf das Einatmen von Kodexmolekülen mit Amokläufen reagierten und daß das Anti-KM-Gas wegen seiner prinzipiellen Verwandtschaft mit den Kodexmolekülen wahrscheinlich ähnlich wirken würde. Deshalb verhärteten wir unsere Körperstrukturen nach der Ankunft in Rosebud City derart, daß unser Stoffwechsel stillstand und wir nicht zu atmen brauchten.
    Während dieser Zeit waren wir natürlich völlig wehrlos. Falls Sie uns unter konzentrischen Punktbeschuß genommen hätten, wären wir zerstrahlt worden. Wir mußten uns, so paradox das klingen mag, auf die Wirkung dessen verlassen, wovon.
    wir Sie befreien wollten: die Wirkung der Kodexmoleküle und des Ehrenkodex, der es verbietet, Wehrlose zu töten.
    Unsere Kalkulation ging auf. Allerdings liefen auch Sie Amok, als das Anti-KM-Gas bei Ihnen wirkte, aber nur auf eine relativ milde Art. Die meisten Gebäude von Rosebud City wurden zwar dabei zerstört oder beschädigt, aber auf Intelligenzen haben Sie nicht geschossen."
    „Und was hat dann meine Unterschenkel versengt?" regte sich Lemy auf.
    „Das

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