Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1323 - Paladin VI

Titel: 1323 - Paladin VI Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
war reiner Zufall", erklärte der Haluter. „Ihr Kommandeur feuerte auf eines der Häuser, die selbstverständlich niemals bewohnt, sondern reine Staffage gewesen waren - und Sie sind plötzlich losgestürmt und haben einen Streifschuß abbekommen."
    „Jetzt erinnere ich mich", sagte er matt. „Ich glaubte, jemanden zu sehen, der einen Armvoll Goldbarren wegtrug, und wollte ihm die Barren wegnehmen. Oh, ich Dummkopf!
    Natürlich gab es hier keine Goldbarren. Oder doch?"
    Der Haluter lachte diesmal so laut, daß alle Gardisten im Umkreis von dreihundert Metern sich die Ohren zuhielten und weitere zwei Ruinen-Wände einstürzten.
    „Ich bitte um Verzeihung!" sagte Toktor Kagun anschließend. „Hier hat es selbstverständlich niemals Goldbarren gegeben. Offenkundig leiden Sie immer noch an Entzugserscheinungen, wenn Sie etwas, das sie nachträglich als Einbildung erkannten, immer noch für möglich halten. Aber auch das wird vorbeigehen. Die Frage ist nur, was Sie danach zu unternehmen gedenken."
    „Ja, das denke ich auch", meinte Harkon von Bass-Thet nachdenklich.
    Unwillkürlich griff er an die Stelle seines Shant-Gürtels, an der normalerweise sein Minikom hing, allerdings die estartische Ausführung eines Miniatur-Hyperfunkgeräts.
    „Es tut mir leid, Sir", sagte Toktor Kagun. „Wir haben Ihnen allen selbstverständlich die Funkgeräte weggenommen, über die Stygian mit Ihnen in Verbindung hätte treten können.
    Natürlich bekommen Sie sie zurück, denn jetzt sind Sie ja vom Kodexzwang befreit."
    Er zog einen Minikom und reichte ihn dem Akonen.
    „Ihre Geräte befinden sich noch in einem Depot", wandte er sich an Harkons Begleiter.
    „Sie werden Ihnen etwas später ausgehändigt."
     
    *
     
    Harkon von Bass-Thet wog den Minikom in der rechten Hand und musterte den unablässig pulsierenden grellroten Leuchtpunkt über der dunklen Bildfläche, der anzeigte, daß jemand verzweifelt versuchte, ihn zur Aktivierung des Geräts und damit zur Aufnahme eines Funkkontakts zu bewegen.
    „Das ist Stygian", stellte Harkon trocken fest. „Wahrscheinlich läßt er das Dringlichkeitssignal senden, seit er mit der Einnahme von Rosebud City durch uns rechnete."
    „Das war vor rund zwanzig Stunden Standardzeit", sagte Toktor Kagun. „Wollen Sie sich nicht melden, Sir?"
    „Was soll ich ihm sagen?" erwiderte der Akone. „Ich habe mich innerlich bereits von ihm losgesagt."
    „Das haben wir auch", erklärten Irsai und Nagy wie aus einem Mund - und Lemy nickte dazu.
    „Dann sagen Sie sich auch äußerlich von ihm los", riet Kagun.
    „Das werden wir tun", erwiderte Harkon. „Aber solange wir uns auf Halut befinden, ist das wahrscheinlich nicht ratsam. Stygian wird es nicht hinnehmen, wenn hundertzwanzigtausend seiner Gardisten ‚desertieren’. Er wird mehr Raumschiffe über Halut zusammenziehen und vielleicht eine halbe Millionen Gardisten aus ESTARTU-Völkern zu einer Strafexpedition hinabschicken - und sei es nur, um sein Gesicht zu wahren. Dann würde Halut verwüstet und vielleicht sogar für immer unbewohnbar."
    „Es ehrt Sie, daß Sie sich Gedanken um unseren Planeten machen, Sir", sagte Toktor Kagun. „Aber ich denke, daß Ihre Bedenken unbegründet sind. Wir Haluter haben bereits über alle denkbaren Möglichkeiten diskutiert. Ich wurde ermächtigt, Ihnen vorzuschlagen, daß Sie mit Ihrer gesamten Truppe bei uns um Asyl nachsuchen. Wir werden einem solchen Ersuchen umgehend stattgeben. Damit stünden Sie alle unter unserem Schutz."
    „Aber würde Stygian Ihnen dann nicht den Krieg erklären?" wandte Nagy Bogdan ein.
    Der Haluter setzte zu einem erneuten brüllenden Gelächter an, bremste sich aber sofort, als er sah, wie seine Schützlinge die Gesichter schmerzhaft verzogen.
    Anschließend sagte er außergewöhnlich ernst: „Das wird er nicht wagen. Unsere Psychokalkulationen führten alle zu dem Resultat, daß Stygian unsere Kampfkraft einigermaßen richtig einschätzt. Das bedeutet, er müßte im „Fall einer Kriegserklärung damit rechnen, daß wir unsere gesamten Flotten einsetzen und ihn mitsamt seiner ganzen Flotte aus der Galaxis Milchstraße vertreiben."
    „Das würden Sie schaffen?" fragte Harkon zweifelnd.
    „Daran zweifeln wir nicht", antwortete Kagun. „Allerdings würden auch wir schmerzliche Verluste erleiden. Das ist der Grund, warum wir Stygian nicht von uns aus den Krieg erklären. Wir wollen ihn lediglich an unserer Faust riechen lassen, wie die Terraner sagen würden. Halut ist

Weitere Kostenlose Bücher