1323 - Vampir-Monster
auf die Raststätte zu werfen. Hinter den Scheiben tobte noch immer der Kampf. Johnny hätte gern geholfen, nur musste er sich jetzt um die eigene Sicherheit kümmern, und das war schwer genug, denn er sah das verdammte Flugmonster in der Luft. Es hatte die Raststätte verlassen und flog suchend seine Kreise.
Für Johnny stand fest, dass es nach einer Beute Ausschau hielt.
Und die Beute sollten er und Hado sein.
Noch hatte das Monstrum sie nicht gesehen. Das konnte sich bald ändern. Deshalb musste Johnny schneller sein. Er fuhr seinen Freund mit lauter Stimme an.
»Den Schlüssel, verdammt! Ich will endlich den Schlüssel haben! Hast du nicht gehört?«
Endlich begriff Hado. »Ja, ja… der Schlüssel!«
»Gib ihn her!«
Hado zuckte zusammen. Seine Hand gitt in die Tasche. Er holte den Schlüssel raus. Johnnys Hand schnappte nach ihm wie das Maul des Frosches nach einem Insekt.
Mehr hatte er nicht haben wollen. An der Fahrerseite standen sie bereits. Er schaute auch nicht zurück, sondern schloss die Tür auf und schob seinen Freund in den Wagen.
Johnny selbst hatte dieses Wohnmobil nur einmal für eine kurze Strecke gefahren. Er traute sich aber zu, damit fertig zu werden. In einem Extremfall wie diesem konnte man eben alles.
Hado war auf dem Fahrersitz geblieben. Das wollte Johnny nicht.
»Los, weiter!«
»Ich…?«
»Ja. Auf den anderen daneben, verdammt.«
»Gut, ja.«
Er war noch von der Rolle. Wahrscheinlich bekam er gar nicht richtig mit, was hier passierte. Aber er gehorchte und rutschte auf den Beifahrersitz.
Bevor Johnny einstieg, warf er noch einen Blick zurück. Er suchte das Flugmonster. Im Moment sah er es nicht. Als Hoffnungszeichen nahm es Johnny nicht hin. Diese verdammten Bestien würden so leicht nicht aufgeben.
Rein in den Wagen.
Durchatmen!
Er steckte den Schlüssel ins Zündschloss. Drehte ihn. Der Motor sprang sofort an, und der erste Stein polterte Johnny vom Herzen.
Ein scharfes Grinsen huschte über seine Lippen. Er strich die Haare aus der schweißnassen Stirn. Den Innenspiegel brauchte er nicht zu richten. Mit den Gängen kam er zurecht. Eine Automatik gab es nicht, und fast hätte er gejubelt, als sich der Wagen die ersten Meter vorschob.
Geschafft hatten sie es noch nicht. Aber sie waren ein gutes Stück vorangekommen.
Er fuhr auf die Ausfahrt des Parkplatzes zu und dachte daran, wie es weitergehen würde. Natürlich taten ihm die Menschen Leid, die zurückgeblieben waren. Er hoffte, dass es die meisten von ihnen schafften und fliehen konnten.
Dann musste er seine Eltern anrufen, um ihnen Bescheid zu geben. Auch John Sinclair musste Bescheid wissen. Was hier passiert war, konnte nicht mit normalen Maßstäben gemessen werden. Er sah es als einen Überfall schwarzmagischer Kräfte an. Über die Gründe wollte er zu diesem Zeitpunkt nicht nachdenken, doch er wurde den Eindruck nicht los, dass vor allen Dingen er Ziel des Überfalls gewesen war. Die Monster hatten sich auf ihn und seinen Begleiter konzentriert, und da musste irgendein Grund vorhanden sein, den sich Johnny momentan nicht vorstellen konnte.
Seine Eltern konnte er nur über Handy erreichen. Während der Fahrt war das nicht möglich. Und Hado wollte er den Apparat nicht überlassen. Der stand noch zu stark unter Stress.
Es gab nur die Möglichkeit, irgendwo anzuhalten und dann das Telefongespräch zu führen.
Innerhalb kürzester Zeit waren ihm diese Überlegungen durch den Kopf gehuscht. Er hatte erst jetzt die Ausfahrt der Raststätte erreicht und musste kurz anhalten, weil der Verkehr im Moment recht dicht war. Sekunden später sah das anders aus. Da befand er sich auf der Autobahn und fuhr in Richtung Südosten.
Und jetzt erst kam die Polizei. Es waren nicht wenige Wagen.
Ihre Lichter huschten als bläuliche Gespenster über beide Fahrbahnen der Autobahn. Wie viele Fahrzeuge es waren, blieb Johnny unbekannt. Er kam nicht dazu, sie zu zählen.
Aber sie kamen, und das war wichtig. Sie würden die restlichen Monster mit ihren Kugeln durchlöchern. Er wünschte sich, dass die Geschosse sie auch vernichteten.
Conolly junior gab Gas. Je länger er den Wagen fuhr, umso sicherer wurde er. Der große Druck verschwand. Auch das Zittern legte sich. Er konnte sich wieder um sich selbst kümmern und stellte fest, dass er am gesamten Körper in Schweiß gebadet war. Es war für ihn Nebensache. Viel wichtiger war, dass ihnen die Flucht gelang und dass Gegenmaßnahmen ergriffen werden konnten.
Johnny suchte
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