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1324 - Der Große Bruder

Titel: 1324 - Der Große Bruder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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das Fahrzeug mit Hilfe des Striktors aus dem Stygstrang zu pressen."
    „Der erste Versuch dieser Art?" erkundigte sich der Pararealist.
    „Der erste Versuch an einem materiellen Objekt", bestätigte Waylon Javier. „Bisher wurden nur Psifunksendungen abgefangen."
    „So könnte es geschehen sein", meinte Ambush.
    „Wie?" fragte Deighton.
    „Stellt euch vor, im Lager des Sothos stellt man fest, daß Unbefugte am Stygischen Netz herumexperimentieren. Ich meine, die Versuche, die auf Styxvier angestellt werden, rufen innerhalb des Netzes Reaktionen hervor, die mit den geeigneten Instrumenten vermutlich angemessen werden können. Nehmen wir an, daß die Truppen des Sothos, insbesondere die Jägerbrigade, über solche Instrumente verfügen. Psionische Effekte sind recht schwer lokalisierbar, das wissen wir aus eigener Erfahrung. Die Jäger stellen also fest, daß mit dem Netz experimentiert wird, aber sie wissen nicht, wo die Experimente stattfinden.
    Was liegt näher, als daß sie dem Experimentator eine Falle stellen wollen? Er besitzt die Fähigkeit, Objekte - gleichgültig, ob materiell oder immateriell - aus den Strängen des Netzes herauszupressen. Das wird man sich unter den Jägern ausgerechnet haben. Man kündigt also an, daß sich zu einer gewissen Zeit, auf einer bestimmten Strecke ein lohnenswertes Objekt bewegen wird. Nicht wahr, eine solche Ankündigung ist erfolgt?"
    Waylon Javier und Galbraith Deighton sahen einander an. Von der Psifunkmeldung, die das Experimentalteam auf Styx-IV abgefangen hatte, war bisher noch nicht die Rede gewesen. Der Pararealist überraschte immer wieder durch die fast hellseherische Art und Weise, wie er Zusammenhänge erahnte und Ereignisse als gegeben annahm - obwohl er von ihrem Eintritt nicht wissen konnte -, ganz einfach, weil sie logischerweise hatten eintreten müssen.
    „So ist es", bestätigte Waylon Javier, dem man ansah, daß er über Sato Ambushs beiläufige Alleswisserei gelindes Unbehagen empfand. „Es wurde in einer Nachricht angekündigt, daß ein Kurier von Raumfort zwoeinsachtsieben nach dreiundfünfzig unterwegs sei."
    „Nur ein Kurier?" erkundigte Sich der Pararealist zweifelnd.
    „Ein Kurier mit technischem Gerät an Bord", ergänzte Galbraith Deighton, dem nicht wesentlich behaglicher zumute war als Javier.
    „Aha!" Sato Ambush setzte ein strahlendes Lächeln auf. „Das war der Köder. Wer, der sich mit dem Stygischen Netz befaßt, hätte nicht gern ein bißchen von dem Gerät in der Hand, das die Spezialisten gebrauchen?"
    „Der Kurier, meinst du, war also nicht wirklich ein Kurier", spekulierte Waylon Javier.
    „Ein Jäger", sagte Sato Ambush. „Ein schnelles Jägerboot mit ausgesuchten Kämpfern an Bord. Aus geringer Entfernung spürten die Jäger, daß sie aus dem Netz gepreßt werden sollten. Das war für sie das Signal zum Angriff."
    „Die Beweisführung hat Lücken", erklärte Galbraith Deighton. „Wenn die Jäger nicht wissen, wo die Experimentalstation sich befindet, wie können sie dann eine Nachricht und einen Kurier einen von den Strängen entlangschicken, die sich im Styx-System kreuzen?"
    „Wer sagt denn, daß sie nur das getan haben?" erkundigte sich der Pararealist.
    „Du meinst, sie haben ..."
    „Aber gewiß doch", erklärte Sato Ambush. „Sie sind wahrscheinlich mit Dutzenden von Strängen auf dieselbe Weise verfahren. Überall Lockbotschaften, überall Kuriere, die in Wirklichkeit Jäger sind."
    „Ein Großunternehmen", bemerkte Waylon Javier lakonisch.
    „Darauf wollte ich eure Aufmerksamkeit lenken", sagte Ambush. „Wir haben es nach meiner Einschätzung hier nicht mit einer Nebensächlichkeit zu tun. Die Fuata Jeshi ist mit aller Macht hinter uns her."
    „Um so mehr Sorge macht mir die IANUS", brummte Galbraith Deighton. „Wenn Enza, Notkus und ihr Team den Jägern in die Hände fallen, dann sind nicht nur Jahre wissenschaftlicher Arbeit zunichte gemacht, der Sotho erfährt auch noch, was wir vorhaben."
    „Ganz zu schweigen von dem Verlust an Menschenleben", bemerkte Waylon Javier sarkastisch. „Man hört von der Jägerbrigade, und besonders von Windaji Kutisha, daß mit Gefangenen brutal umgegangen wird."
    Sato Ambush nickte ernst.
    „Die Lage erfordert Entschlossenheit und rasches Handeln", erklärte er. „Ich bin bereit, sofort aufzubrechen."
    „Du?" rief Deighton verblüfft. „Von dir wollten wir Rat, keine Tat."
    „Aber wen wolltet ihr sonst schicken?" fragte Ambush lächelnd. „Wollt ihr über

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