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1324 - Der Große Bruder

Titel: 1324 - Der Große Bruder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Styxvier mit militärischer Macht herfallen und einen Krieg anzetteln?"
    „Die Samthandschuhe hatten wir fortgepackt", gab Javier zu. „Mit der Jägerbrigade verfährt man nicht nach den Regeln der Plophosischen Konvention."
    „Ihr brächtet unsere Wissenschaftler in Gefahr", warnte Ambush. „Wahrscheinlich bekämt ihr keinen davon mehr lebend zu sehen."
    „Welche Vorgehensweise hast du im Sinn?" fragte Deighton.
    „Das kann ich nicht sagen. Was ich tue, richtet sich nach den Umständen."
    „Du meinst, du kannst alleine etwas ausrichten?"
    „Das meine ich", lächelte Sato Ambush. „Seit ich von der Quantelung des Realitätsgradienten erfahren habe, kennt mein Selbstvertrauen keine Grenzen mehr."
     
    *
     
    „leh werde nicht mit dir gehen", sagte Peregrin.
    Sato Ambush musterte ihn mit nachdenklichem Blick.
    „Fast hatte ich so etwas erwartet", antwortete er. „Es ist in deinem Fall wahrscheinlich nutzlos, von Anhänglichkeit, geschweige denn Treue zu reden. Es scheint, daß dir diese Begriffe nichts bedeuten ..."
    „Paß auf, was du da sagst!" rief Peregrin erbost. Seine Augen blitzten. „Was verstehst du von Treue?"
    „Einiges, glaube ich", sagte Sato Ambush gelassen. „Aber erklär' mir doch: Was hindert dich, mit mir zu gehen?"
    „Wer sagt dir, daß mich etwas hindert? Es könnte doch mein eigener, freier Entschluß sein."
    „Nein. So häßlich bist du nicht." Es klang ganz sachlich und durchaus bestimmt, wie der Pararealist das sagte. „Es muß einen tieferen Grund geben."
    „Ich danke für das Kompliment", spottete Peregrin.
    „Nun?"
    „Nun - was?"
    „Den Grund."
    „Du bist hart wie ein Sklaventreiber." Zum erstenmal schien Peregrin so etwas wie Verlegenheit zu empfinden. „Es gibt gewisse Dinge, die ich nicht tun darf. Es gibt für mich ein Gebot der Nichteinmischung."
    „Aha. Und von wem stammt das Gebot?"
    „Das, fürchte ich, kann ich dir nicht erklären."
    „Kannst nicht? Willst nicht? Darfst nicht?"
    „Laß mich in Ruhe, kleiner Mann! Beizeiten wirst du alles verstehen. Im Augenblick gebe ich keine weiteren Erklärungen ab."
    Sato Ambush nickte bedächtig.
    „Ja, das glaube ich auch", sagte er.
    Dann wandte er sich ab und schritt langsam in Richtung des Ausgangs. Das Gespräch hatte in einem der Labors stattgefunden, die von Peregrin mit Beschlag belegt worden waren. Der Alte mit der weißen Mähne sah dem Pararealisten nach. Der Anblick der schmächtigen Gestalt mit den hängenden Schultern mochte sein Mitgefühl erregen.
    „Eines kann ich noch tun", sagte er. „Dir Glück wünschen."
    Sato Ambush blieb stehen und sah sich um.
    „Danke", antwortete er tonlos.
    „Ein gepulstes Feld ist wirksamer als eines von konstanter Intensität", sagte Peregrin.
    „Achte auf die Pulsfrequenz. Der Realitätsgradient hat die Neigung, Resonanzen zu entwickeln."
    Sato Ambush stand eine Zeitlang da. Er ließ auf sich einwirken, was er soeben gehört hatte. Schließlich sagte er: „Auch dafür bin ich dir dankbar.
    Aber eines Tages wirst du dir gefallen lassen müssen, daß ich dich frage, woher du das weißt."
    Der Alte schmunzelte.
    „Eines Tages", sagte er sanft.
     
    *
     
    Das Aufgebot war beachtlich: 34 Raumschiffe, von der Korvette bis zur 200-Meter-Kugel des Schweren Kreuzers, kreisten stundenlang über der Welt Styx-IV, der zwei unbeholfen Verliebte den Namen S'agapo gegeben hatten. Nach eben diesen Verliebten und ihren Mitarbeitern wurde gesucht, auch nach der Korvette IANUS und ihrer Besatzung. So wenigstens sollte die Aktion vom Gegner gedeutet werden. Die Schiffe entstammten allesamt dem Arsenal der BASIS, aber keines von ihnen war mit Striktoren ausgestattet.
    Die charakteristischen Aufbauten hätten sonst die Zugehörigkeit zur GOI verraten. Die BASIS selbst trat nicht in Erscheinung. Von der Anwesenheit des Großen Bruders sollten Stygians Truppen vorläufig nichts erfahren.
    Wenn tatsächlich Jäger der Fuata Jeshi auf Styx-IV gelandet waren, so verstanden sie es, sich zu verstecken. Kein optisches Zeichen, kein verräterischer Impuls wurde entdeckt. Funkmeldungen sprühten ununterbrochen aus den Antennen der Suchschiffe.
    Man rief nach Enza Mansoor, nach Notkus Kantor und ihrem Wissenschaftlerteam, nach Sid Avarit und nach Tirzo, nach der Mannschaft der IANUS. Eine Antwort erhielt man nicht. Die IANUS wurde nirgendwo gesichtet. Vermutlich hatten die Jäger sie irgendwo verborgen. Unübersichtliches Gelände gab es auf dem jungfräulichen Planeten in Hülle und

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