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1324 - Der Große Bruder

Titel: 1324 - Der Große Bruder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Fülle.
    Einer der Schweren Kreuzer landete schließlich auf der Lichtung im Dschungel, nur ein paar hundert Meter von der großen Halle der Experimentalstation entfernt. Ein bewaffnetes Kommando durchsuchte die Halle und ihre Umgebung, aber von den Gesuchten wurde keine Spur gefunden. Die Geräte im Innern der Halle waren unbeschädigt und außer Betrieb. Man zog sich schließlich wieder zurück, und von dem Kreuzer ging ein Hyperfunkspruch ab, für jeden zu hören, der hören wollte: „Suchaktion erfolglos. Forscherteam und Fahrzeug sind als verschollen zu betrachten."
    Damit, daß man dem Gegner auf diese Weise für lange Zeit Sand in die Augen streuen würde, rechnete niemand. Für den Augenblick mochte er sich täuschen lassen. Aber später würde er dahinterkommen, daß die vermeintliche Suchaktion einem ganz anderen Zweck gedient hatte. Man würde vielleicht sogar anhand der beschaffbaren Unterlagen ermitteln, daß die 34 Suchschiffe zu den Beständen der seinerzeit verschwundenen BASIS gehörten.
    Aber so weit sollte es laut Planung der Verantwortlichen nicht kommen. Bis die Jäger Verdacht zu schöpfen begannen, mußten sie unschädlich gemacht sein. Der Aufmarsch der kleinen Armada hatte lediglich dem Zweck gedient, ein winziges Fahrzeug auf Styx-IV abzusetzen, ohne daß der Gegner es bemerkte. Das Fahrzeug, ein Einmannboot, war von einem Leichten Kreuzer in Bodennähe ausgeschleust worden, als der Schwere Kreuzer über dem Gelände der Experimentalstation zur Landung ansetzte. Bisher wiesen alle Anzeichen darauf hin, daß das Täuschungsmanöver geglückt war. Sato Ambush hätte Zeit gefunden, ein Notsignal abzusenden, wenn er in Schwierigkeiten geraten wäre.
    Der Pararealist landete am Nordende des Tales, in dem die Experimentalstation lag. Die Berge dort boten ihm Schutz. Er deaktivierte das Triebwerk des Bootes und wartete.
    Unten im Tal stand noch immer der Schwere Kreuzer, der einen Teil seiner Besatzung ausgeschleust hatte.
    Sato Ambush trug die herkömmliche SERUN-Kombination. Das Instrumentarium des Schutzanzugs war nach seinen eigenen Wünschen und Angaben erweitert worden. Die Sensoren für ultrakurzwellige Hyperstrahlung - für psionische Energie also - waren mit zusätzlichen Filtern ausgestattet, die ihre Empfindlichkeit erhöhten. Tirzo und Sid Avarit führten jeder einen kleinen Vorrat an Paratau mit sich. Ambush hoffte, die Emission des Parataus nachweisen zu können und auf diese Weise zu erfahren, wo die beiden Paratensoren gefangengehalten wurden.
    Die ersten Messungen, die er vornahm, verliefen ergebnislos. Das entmutigte ihn nicht.
    Paratau war eine merkwürdige Substanz. Sie war organischen Ursprungs, ein Abfallprodukt der Nocturnen, die die Galaxis Fornax-System bevölkerten. Ihrer Herkunft entsprechend, zeigte sie die Neigung, mit organischer Materie in Wechselwirkung zu treten, besonders mit belebter organischer Materie, und zwar am bereitwilligsten dann, wenn der Materie ein Bewußtsein innewohnte. Das Spektrum der Emission schwankte je nach Art und Intensität der Wechselwirkung. Paratau, der z.B. von einem Menschen in der Hand gehalten wurde, strahlte auf wesentlich höheren Frequenzen als ein inerter Paratautropfen, der in einem metallenen oder mineralischen Behältnis aufbewahrt wurde.
    Ambush bereitete sich darauf vor, daß er einen großen Teil des ultrahochfrequenten Spektrums würde absuchen müssen. Er schaltete die Filter so, daß er jeweils nur einen eng begrenzten Wellenlängenbereich abhörte. Dadurch reduzierte er den Pegel der Störgeräusche, die, wie es Störungen so an sich haben, im gesamten Frequenzbereich vorhanden waren.
    So verbrachte er Stunden. Der Schwere Kreuzer unten im Tal war längst wieder gestartet. Nur hin und wieder zeigte sich noch eines der Suchschiffe im tiefblauen, fast wolkenlosen Himmel. Der Tag, der noch jung gewesen war, als Sato Ambush landete, wuchs dem Mittag entgegen. Die Temperatur der Umgebung stieg auf dreißig Grad.
    Plötzlich registrierten die Geräte einen starken Ausschlag. Verblüfft las Ambush die Meßwerte auf dem Monitor an der Innenseite des Helmes. Soviel psionische Energie von zwei Handvoll Paratautropfen? Das war unmöglich!
    Behutsam tastete der Frequenzwandler sich vorwärts. Die Intensität der Strahlung nahm zunächst zu, überschritt einen Höhepunkt und klang danach wieder ab. Jetzt war der Pararealist seiner Sache sicher. Paratau strahlte nicht auf einem derart breiten Band. Die Frequenz seiner Emission

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