Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
133 - Dämonenerbe

133 - Dämonenerbe

Titel: 133 - Dämonenerbe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
Vom Netzwerk:
diesen Pfahl an, meine Süße", sagte Gert Lexas kichernd. Er fuchtelte damit in der Luft herum.
    „Unser Vater wird ihn um Mitternacht in dein Herz treiben", freute sich Karl Lexas, der den schweren Hammer mit beiden Händen umklammerte.
    Rebecca achtete auf das Geschwätz nicht, sie versuchte sich auf ihre Geschöpfe zu konzentrieren, die entgegen ihrem ausdrücklichen Befehl die Ruine anflogen.
    Verschwindet! dachte sie mit aller Kraft. Verschwindet und fliegt zu Eric!
    Plötzlich stieß sie einen durchdringenden Schrei aus, und fiel zu Boden. Wie eine Epileptikerin wand sie sich hin und her und stieß tierische Schreie aus.
    „Die simuliert nur", stellte Gert Lexas sachverständig fest. „Paßt gut auf sie auf."
    Wieder keuchte Rebecca. Graue Strähnen zeichneten sich in ihrem Haar ab. Das Fleisch an ihren Armen und Beinen schwand.
    „Die sieht ja plötzlich wie ein Sträfling aus", wunderte sich Karl Lexas.
    Rebeccas volle Brüste schrumpften. Ihr Haar sah aus, als hätte es jemand mit Zucker bestreut.
    Von draußen her klangen die schaurigen Schreie der sterbender Fledermäuse.

    Das Oberhaupt der Wiener Sippen führte auf dem schmalen Gang einen wahren Kriegstanz auf. Er hüpfte vor Begeisterung auf und ab.
    Die Dämonendiener waren ausgebildete Scharfschützen, denen es keinerlei Mühe bereitete, die Fledermausgeschöpfe zu erlegen. Wie auf dem Schießstand feuerten sie. Anstatt der gewohnten Patronenverwendeten sie spitze Eichenbolzen. Den beiden war es völlig gleichgültig. Auch der Anblick der schrecklichen schwarzen Wesen erschreckte sie nicht.
    Ein halbes Dutzend von Rebeccas Geschöpfen flatterten noch auf den Steintrümmern, doch die Flügelschläge wurden immer schwächer und hörten schließlich ganz auf. Kurze Zeit darauf zerfielen sie zu Staub. Der stärker werdende Wind trieb die dicken Staubbrocken durch die schlecht erleuchteten Gassen.
    Als Intelligenzbestien konnte man die schwarzhäutigen Geschöpfe sicherlich nicht bezeichnen, aber so dämlich wie Vigor glaubte, waren sie auch nicht. Sechs hatten sich ruhig abschießen lassen, doch die anderen entdeckten die Schützen und flogen einen Bogen.
    Das bekam der selbstgefällige Vigor nicht mit, da er die Kristallkugel im Zimmer gelassen hatte. „Das können doch nicht alle gewesen sein?" fragte Lexas. „Du hast etwas von zwanzig Geschöpfen erzählt."
    „Keine Angst", kicherte Vigor. „Sie kommen noch."
    Natürlich kamen sie.
    Aber aus der falschen Richtung.

    Coco zerdrückte fast die Zigarettenpackung. Nur mühsam unterdrückte sie das nur einem Raucher verständliche Verlangen, eine Zigarette nach der anderen zu rauchen. Seit sie ihr Sohn als kettenrauchende Hexe bezeichnet hatte, versuchte sie ihre im wahrsten Sinne „schwarzen" Lungen zu schonen. Doch auch Dorian hatte Schelte von ihrem Sohn bekommen, denn er hatte seinen Vater respektlos als watschelnde Bourbonflasche tituliert.
    Na endlich, dachte sie, als sie auf dem magischen Radarschirm ein paar Punkte beobachten konnte. Die Fledermäuse waren im Kommen.
    Trotz der rührenden Sorge ihres Sohnes um ihre Gesundheit, schob sie sich eine garantiert nikotin- und rauchinhaltsstoffeschwache Filterzigarette zwischen die vollen Lippen, knipste im Herunterrennen das Feuerzeug an und inhalierte gierig den grauen Dunst.
    Die Fledermauswesen landeten unweit des Schwimmbeckens. Und ihre Laune schien alles andere als gut zu sein, denn sie gingen wild krächzend aufeinander los.
    „Werdet ihr die Schnäbel halten", schrie Coco furchtlos.
    Neun abscheulich häßliche Schädel drehten sich in ihre Richtung. Eines der Wesen erkannte sie sofort. Es war Eric, der sie schon vor Jahren ins nicht vorhandene Herz geschlossen hatte.
    Er krächzte seinen Kumpanen irgend etwas Unfreundliches zu, dann flog er auf Coco zu. Als sie vor Jahren den Signatstein getragen hatte, war es ihr möglich gewesen, Erics Krächzen zu verstehen. Jetzt war es für sie so unverständlich wie der Dialekt eines Tiroler Bauern.
    Die schräg gestellten hellgelben Augen glühten sie an. Das Ungeheuer stieß ein sanftes Krächzen aus, das wohl eine Art Begrüßung darstellen sollte. Es landete auf Cocos rechter Schulter, und die scharfen Krallen packten zu, aber so sanft, daß sie kaum zu spüren waren. Sacht rieb das unheimliche Geschöpf seinen Kopf an ihrer Wange. Sein Körper war so leicht, daß sie ihn kaum spürte. „Hallo, mein süßer Eric", sagte Coco.
    Der Süße krächzte wieder.
    „Deine Herrin wurde entführt",

Weitere Kostenlose Bücher