133 - Dämonenerbe
zugestimmt?"
„Drei Dämonen, die stellvertretend für Luguri unterzeichneten."
„Ich will ihre Namen wissen!"
„Die haben dich nicht zu interessieren. Sie sind auch völlig belanglos."
„Ich habe ein Recht zu erfahren, wer die Dämonen sind."
Wieder bewegte Vigor die Brauen. „Das ist mir neu. Du scheinst mit den Gesetzen der Familie nicht richtig vertraut zu sein. Doch als unparteiischer Bevollmächtigter garantiere ich dir, daß alles nach den uralten Regeln vollzogen wird."
„Ich bestehe darauf, daß sofort einige von mir bestimmte Zeugen kommen."
„Davon steht nichts in den Gesetzen."
„Das ist mir egal. Nochmals, ich verlange…"
„Du hast nichts zu verlangen, Rebecca. Dein Gegner ist eingetroffen."
Perez Lexas blieb neben Vigor stehen. Unter dem wallenden Gewand zeichneten sich die gewaltigen Schultern ab. Sein breites Indianergesicht mit den stechenden Augen war ausdruckslos.
„Darf ich bekannt machen", sagte Vigor zischend. „Rebecca". Er blickte sie kurz an. „Perez Lexas, das Oberhaupt der Wiener Sippen."
„Dieser Schwächling ist das Oberhaupt der Wiener Sippen!" entrüstete sich Rebecca. „Da rotiert Michael Zamis in seinem Grab."
Lexas warf ihr einen wütenden Blick zu, schwieg aber.
Vigor ging auf die Bemerkung nicht ein. „Sprich, Perez Lexas."
„Nach den Regeln der Familie übermittle ich dir eine Kampf ansage, Rebecca."
„Ich nehme sie nicht an!" schrie die Vampirin.
„Du mußt sie annehmen, Rebecca", knurrte Vigor entrüstet.
„Wie lautet die Ansage?" fragte sie.
„Kampf auf Leben und Tod", sagte das Oberhaupt der Wiener Dämonen rasch. „Ich, Perez Lexas, übermittle dir im Namen der Wiener Sippen die Kampfansage, die sich nur gegen dich richtet und deinen Clan verschont."
„Ich habe keinen Clan hinter mir", sagte Rebecca wütend.
„Ich bin bevollmächtigt worden, den Kampf zwischen dir, Rebecca Manderley, und dir, Perez Lexas, der du im Namen aller Wiener Dämonen handelst, zu überwachen", sagte Vigor mit dröhnender Stimme. „Der Kampf beginnt um Mitternacht und endet erst, wenn einer von euch beiden tot ist. Ihr seid über die Bedingungen des Kampfes unterrichtet?"
„Ja", antwortete Perez Lexas.
„Nein", sagte Rebecca entschieden.
Vigor ignorierte einfach die Vampirin. „So soll der Kampf beginnen", sagte er breitgrinsend. „Der Bessere möge siegen."
„Ich protestiere!" tobte die Vampirin. Am liebsten hätte sie die zwei zerrissen.
„Es ist jetzt elf Uhr", stellte Vigor fest. „In einer Stunde geht der Kampflos."
„Das ist Betrug", wetterte Rebecca, doch Vigor und Perez verließen ungerührt das Zimmer. Die Vampirin eilte ihnen nach.
Doch die beiden Männer versperrten ihr den Weg. Schweigend hoben sie die Gewehre, und Rebecca kehrte wutschnaubend ins Zimmer zurück.
Wäre sie nicht so geschwächt gewesen, hätte sie sich auf die beiden geworfen und ihnen das Blut ausgesaugt. Doch die zwei Dämonendiener konnte sie magisch nicht beeinflussen, und vor einem sinnlosen Angriff hütete sie sich. Zwei oder drei Eichenbolzen konnten ihr nichts anhaben, doch sollte einer der Männer das Gewehr auf Dauerfeuer stellen, dann war es um sie geschehen. Alles in ihr gierte nach Blut, das ihren erschlafften Körper sofort gestärkt hätte.
Diese Kampfansage war eine Farce, das war Rebecca bewußt, doch sie konnte nichts dagegen unternehmen. In einer Stunde sollte sie sterben. Danach brauchte Vigor nur ihren Tod zu bestätigen und die Wiener Sippen konnten Toths Reichtümer unter sich aufteilen.
Sie dachte an ihre Fledermausgeschöpfe, die nicht mehr weit entfernt waren. Deutlich konnte sie ihre Witterung aufnehmen. Ihre geliebten Wesen würden sie suchen und in die tödliche Falle fliegen.
Jetzt muß ich ruhig werden, dachte die Vampirin, ich muß mich entspannen und darf an nichts denken.
Der Haufen ekliger Substanzen, jener hirnlose Klumpen, war in den vergangenen Wochen gewachsen. Seit es den Taucher verschluckt hatte, entwickelte das schleimige Monster eine Art von Gehirn. Es nahm nun seine unerfreuliche Umgebung bewußt wahr, und ansatzweise war es zu ziemlich absonderlichen Gedanken fähig.
Doch alles wurde von der Gier nach Nahrung überlagert. Hatte es sich zuerst mit den Abfällen der Menschen und kleinem Getier begnügt, war es nun schier unersättlich geworden.
Sein schleimiger, riesiger Körper war für das Kanalrohr längst zu groß geworden. Doch das weitverzweigte Wiener Kanalsystem bot ihm ausreichend Platz. Das Monster
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