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133 - Die Höllenmühle

133 - Die Höllenmühle

Titel: 133 - Die Höllenmühle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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Menschen wirksam sein
konnte - dies zu klären, waren Larry Brent, Morna Ulbrandson und Iwan
Kunaritschew unterwegs.
    »Ich danke Ihnen für Ihr Kommen«, sagte
Larry, als van Holst sich verabschiedete. Ȇber alle Details kann ich mit
Kommissar Laasen morgen früh ausführlich in seinem Büro sprechen .«
    Er begleitete van Holst bis zum Ausgang des
Hotels und sah ihn noch davonfahren.
    Brent atmete tief durch, machte auf dem
Absatz kehrt und suchte die kleine, urgemütliche Bar im Hotel wieder auf.
    Für die drei Agenten war der Plan für den
nächsten Tag praktisch festgelegt.
    Während Larry Brent Einblick in die Akte nahm
und ein Gespräch unter vier Augen mit Laasen führte, sollte Morna Ulbrandson
sich um die Stelle einer Hauslehrerin bei einem reichen Exportkaufmann kümmern,
dessen Frau vor vier Monaten auf rätselhafte Weise ums Leben kam. Zwei
minderjährige Töchter, die von ihrer Mutter - die Lehrerin gewesen war - privat
unterrichtet wurden, sollten auch weiterhin gesonderten Unterricht erhalten.
Besonderen Wert legte der Witwer auf sprachliche Ausbildung seiner Töchter.
X-GIRL-C, die mehrere Sprachen fließend beherrschte, war geradezu prädestiniert
für diesen Posten. Bei dieser Gelegenheit konnte sie die Lebensgewohnheiten der
Familie studieren, um Licht in das Dunkel des rätselhaften Mordfalles zu
bringen.
    Auch für Iwan Kunaritschew war eine
Sonderaufgabe reserviert. Er als Fremder, als Tourist in dieser Stadt sollte in
einem Restaurant in Amsterdams Vergnügungsviertel Kontakt auf nehmen mit einer
Gruppe, die man als >Teufelsanbeter< bezeichnete und die ebenfalls im
Verdacht stand. Menschen zu entführen oder mit Gewalt in ihrer Abhängigkeit zu
bringen. Bisher war es der Amsterdamer Polizei jedoch nicht gelungen, handfeste
Beweise gegen diese Sekte zusammenzutragen. Während der letzten drei Monate
waren zwei enge Mitarbeiter Lars Laasens im Untergrund verschwunden und bis zur
Stunde nicht wieder aufgetaucht. Sie hatten sich auch nicht wie verabredet mit
den vereinbarten Zeichen gemeldet. Man mußte davon ausgehen, daß die beiden
Männer nicht mehr am Leben waren.
    Iwan Kunaritschew, den niemand hier kannte,
war dazu auserwählt, den Kontakt herzustellen. Es wurde vermutet, daß im >
Roten Club< eine solche Möglichkeit bestand.
    Die drei Freunde verließen schließlich die
Bar, suchten ihre Zimmer auf und legten sich früh zu Bett, um ausgeruht ihre
Arbeit in Angriff zu nehmen.
    Sie rechneten mit einer ruhigen Nacht ohne
Zwischenfälle.
    Zumindest für Morna Ulbrandson sollte dies
jedoch eine Fehleinschätzung sein.
     
    *
     
    »Da wären wir«, sagte Lars Laasen zu seinem
Begleiter Piet.
    Er stoppte den Wagen.
    Sie standen außerhalb des morschen Gatters,
das Jan de Boers Grundstück umgrenzte.
    Das Anwesen lag in der flachen Landschaft wie
auf einem Tablett. Vereinzelte Büsche und Sträucher, hin und wieder ein Baum
ragten vom Boden empor, der steinig und steppenartig wirkte, wo Gras und
Unkraut wild durcheinanderwuchsen.
    Das Anwesen bestand aus einem alten,
baufälligen Haus, einem windschiefen Schuppen und einer Stallung sowie einer Mühle,
die groß und dunkel wie ein Relikt aus alter Zeit turmartig in den nächtlichen
Himmel ragte.
    Die Windmühlenflügel waren ausgefranst und
zum Teil abgeschlagen. Die Mühle selbst sah aus, als würde sie schon seit einem
Jahrhundert nicht mehr benutzt und ihren Dornröschenschlaf auch in Zukunft
fortsetzen.
    Alles rundum war dunkel.
    Assistent Piet schüttelte den Kopf. »Wenn
ich’s nicht genau wüßte - ich würde es nicht glauben«, murmelte er in Gedanken
versunken. »Diese Ruine ist tatsächlich noch bewohnt .«
    Laasen nickte abwesend. »Jan de Boer ist der
einzige Bewohner. »Der Kommissar fuhr sich mit der Hand durch das Haar. »Ich
habe ihn schon seit einer Ewigkeit nicht mehr gesehen. Als Kinder haben wir oft
hier unten gespielt, und de Boer, der für uns damals schon ein alter Mann
gewesen war, haben wir drüben an den Fenstern der Mühle oder in den Stallungen
gesehen. Stumm, ohne sich um uns zu kümmern, streifte er über sein Anwesen, als
suche er die Menschen, mit denen er einst seine Jugend verbracht hatte .«
    Laasen und sein Begleiter verließen das Auto
und lösten sich von der Straße. Von hier aus führte ein schmaler Fußpfad direkt
zum Gatter und damit zur Mühle. Das Gattertor hing schief in verrosteten
Scharnieren und wurde vom Wind ständig hin und her bewegt. Das klapprige Tor
schlug gegen den Pfosten und schwang

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