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133 - Die Höllenmühle

133 - Die Höllenmühle

Titel: 133 - Die Höllenmühle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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Hohlräumen
zwischen den Wänden und der Treppe, raschelte es.
    Ratten.. .
    Piet kam auf der nächsten Plattform an.
    Es war kaum anzunehmen, daß es hier oben
einen Wohnraum gab. Hier befand sich das eigentliche Arbeitszentrum. Und
genauso war es. Er sah die riesigen grauen Mühlensteine. Alles war sauber und
gut erhalten, als könnte man die Mühle jederzeit wieder in Betrieb setzen.
    Gleich nach dem Eintritt fiel Piet etwas auf,
als er den Lichtstrahl über den Boden führte und Schritt für Schritt Richtung
Mühlensteine ging.
    Hier drin gab es kein Stäubchen.
    Im Innern der Mühle hörten sich die Geräusche
des pfeifenden Windes im Gebälk und das Ächzen der bewegten Flügel noch viel
intensiver an als außerhalb.
    Da hörte er in der Dunkelheit hinter den
Mühlsteinen ein leises Stöhnen.
    Wie von einem Peitschenschlag getroffen,
wirbelte Piet herum und lief über den Mühlenstein, um so schnell wie möglich
auf die andere Seite zu kommen.
    Da löste sich nur wenige Meter von ihm
entfernt - ohne daß er es beobachten konnte - eine Hand um den Griff einer
Stange, die wie die Handbremse eines Autos nach vorn geneigt wurde.
    Im nächsten Moment begann das Grauen.
    Das Innere der Mühle war plötzlich von einem
Knarren und Knirschen erfüllt. Es grollte, als ob sich ein schweres Gewitter
unmittelbar über ihm entlud.
    Das Räderwerk und die Mühlensteine bewegten
sich!
    Laasens Assistent begriff die tödliche Gefahr
noch, in der er schwebte, doch er war nicht mehr imstande, ihr auszuweichen.
    Er erhielt einen Stoß gegen die Schulter.
    Der Stein, zuckte es noch durch sein
Bewußtsein.
    Er taumelte nach vorn und ließ die
Taschenlampe fallen, um den Sturz mit der Hand noch aufzufangen.
    Sein Hosenbein wurde unter den mahlenden
Stein gezogen, Unbarmherzige, mechanische Kräfte wurden frei, denen er mit
seinem Körper nichts mehr entgegenzusetzen hatte.
    Er wurde förmlich in das Getriebe gerissen
und auf der Stelle getötet.
     
    *
     
    Unter dem zermalmenden Stein wurden
Taschenlampe und Pistole plattgewalzt.
    Schlagartig wurde es wieder stockfinster.
    Der Todesschrei des jungen Kriminalassistenten
verhallte.
    Da legte sich nur wenige Schritte vom Ort des
grausigen Geschehens entfernt wieder die Hand um den großen Schalthebel und zog
ihn nach hinten. Der Generator, der den Strom für das Räderwerk der Mühle
lieferte, verstummte.
    Das klopfende Geräusch des Motors, das
Krachen und Poltern der Mühlensteine, das Knarren der riesigen Zahnräder verstummte.
    Wieder Totenstille.
    »Hallo Piet ?« fragte
da aus dem Dunkeln heraus scheu und kraftlos eine Stimme. »Hallo Piet - hast du
mich gerufen ?«
    Es war Lars Laasens Stimme.
    Der Kriminalkommissar tastete sich in der
Dunkelheit an der Wand entlang und lauschte in die Stille der Nacht.
    Er mußte vorsichtig sein. Jan de Boer war
nicht zu Hause, aber aufgrund der von ihnen entdeckten Spuren war fast damit zu
rechnen, daß ein anderer Gast sich hier aufhielt, einer der nicht von dieser
Welt stammte ...
    Einige Sekunden verstrichen.
    Sie wurden zu einer ganzen Minute.
    Nichts ereignete sich. Da wagte Laasen es,
seine Taschenlampe anzuknipsen.
    Er führte den Lichtstrahl über den Boden, die
grauen, uralten Steine, das Räderwerk und . . .
    »Nein«, kam ein dumpfes Gurgeln aus der Kehle
des Mannes, der aus der Dunkelheit neben der Treppe auftauchte, die weiter in
die Höhe der Mühle führte.
    Laasens Haar war staubig, und einzelne
Spinnwebfäden klebten darin.
    Die Tür unten war nicht verschlossen gewesen,
und er war ohne Aufenthalt in die Mühle eingedrungen. Niemand war ihm begegnet.
Laasen hatte die Gelegenheit genutzt, sich in aller Ruhe überall umzusehen, in
der Hoffnung, eventuell ein Versteck zu finden, wo die junge Sekretärin Anja Radsuum vielleicht hingebracht worden war. Doch seine
Hoffnung hatte sich nicht erfüllt.
    Er fand auch das Schlafzimmer de Boers leer.
Der alte Mann war heute abend offensichtlich noch gar nicht in seinem Bett
gewesen.
    Auf seinem Weg durch die Mühle entdeckte er
zu seiner Überraschung einen Generator, den er hier nicht erwartet hatte. De
Boer schien offensichtlich vor einiger Zeit diese Anschaffung gemacht zu haben.
    Wollte er seine Mühle wieder in Gang bringen?
    Dieser Gedanke war völlig absurd, aber es gab
doch einiges, was darauf hinwies.
    Im Lichtstrahl erblickte Laasen die
niedergewalzte Pistole und die zerstörte Taschenlampe.
    »Oh, mein Gott«, entrann es seinen zitternden
Lippen.
    Zwischen den Zahnrädern ragte

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