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133 - Die Höllenmühle

133 - Die Höllenmühle

Titel: 133 - Die Höllenmühle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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dem blinden David Gallun, gearbeitet hatte.
    Dieses Team bestand aus Iwan Kunaritschew
alias X-RAY-7, der Mann mit dem roten Haar und dem roten Vollbart, aus Morna
Ulbrandson alias X- GIRL-C, der charmanten, verführerisch schönen Schwedin, und
Larry Brent alias X-RAY-3, ein Mann, von dem man infolge seiner Jugend die
Gefährlichkeit, die von ihm ausgehen konnte, nicht ansah. Diesen Mann zum
Freund zu haben, war gut. Ihn zum Feind zu haben, nicht ratsam.
    Während der Fahrt in die Altstadt Amsterdams,
entlang an den Grachten, worauf noch immer beleuchtete, rundum verglaste
Schiffe Touristen beförderten, die das nächtliche Panorama genießen wollten,
erhielten sie einen ersten Eindruck jener Umgebung, wohin ihre neue Mission sie
geführt hatte.
    Sie kamen vorbei an buntbemalten Hausbooten,
die zum Teil liebevoll mit Rüschengardinen und Stoffblumen geschmückt waren, an
schmalbrüstigen Häusern, die sich aneinander schmiegten und den engen,
malerischen Gassen jene typische Atmosphäre verliehen, die man nur in Amsterdam
fand.
    Auf dem Weg zum Hotel, einem weißen,
malerischen Haus direkt an einer Gracht, fuhr der Taxischauffeur absichtlich
durch das Vergnügungsviertel der Stadt.
    Hinter beleuchteten Fenstern saßen junge,
schöne Frauen. Sie waren fast nackt, blickten auf die Straße oder blätterten
gelangweilt in einem Magazin, als das Auto vorbeifuhr.
    Iwan Kunaritschews , Miene hellte sich auf, er zog die Augenbrauen empor.
    Dem Chauffeur an der Seite des Russen entging
diese Geste nicht.
    »Hier ist alles, was Sie wünschen, käuflich«,
erklärte er wie ein Fremdenführer, den man ebenfalls für seine Dienste bezahlt
hatte. »Wenn Sie sich für eine Kleine interessieren, fahre ich gern noch mal
zurück. War’s die Schwarze oder die Blonde? Oder die Thailänderin zwei Häuser
weiter vorn...«
    »Die Blonde«, antwortete Iwan Kunaritschew
wie aus der Pistole geschossen. »Die am Tisch saß und sich gerade einen Whisky
genehmigte. Die Flasche hatte ein so auffallendes Etikett. Mich würde die Marke
interessieren, Towarischtsch. Das Stöffchen hat’s bestimmt in sich. Wenn die
äußere Aufmachung schon so auffällt, was wird dann wohl erst in der Flasche
sein? Mindestens ein Zwanzigjähriger, nicht wahr ?«
    Der Taxifahrer machte ein betretenes Gesicht.
Er sah so ulkig aus, daß Morna Ulbrandson ihr Lachen nicht mehr zurückhalten
konnte. Und die Männer fielen in ihr Lachen ein, was schließlich auch der
Fahrer für das beste hielt, weil er nicht wußte, wie er sonst auf Iwan
Kunaritschews Bemerkung reagieren sollte.
     
    *
     
    Im Hotel angekommen, war der Fahrer ihnen
behilflich, die Koffer aus dem Gepäckraum des Wagens zu nehmen.
    »Das Haus liegt wunderbar«, schwärmte er, mit
einer Handbewegung auf das schmalbrüstige Gebäude deutend, dessen eine
Fensterseite genau mit der Gracht abschloß. Sanft plätscherte das Wasser gegen
die Hauswand. Die Fenster zur Gracht hin waren anheimelnd und beleuchtet.
Kleine, gemütliche Tischlampen spendeten gedämpftes Licht; man sah die Menschen
im Speisesaal.
    Kunaritschew leckte sich über die Lippen. »Da
kriegt man gleich wieder Hunger«, murmelte er, nahm seinen Koffer und auch den
Morna Ulbrandsons und lief zum Eingang des Hotels.
    Larry Brent alias X-RAY-3 zahlte den
Fahrpreis und gab ein fettes Trinkgeld, so daß der Fahrer übers ganze Gesicht
strahlte.
    »Vielen Dank, Mister... Es ist sehr
freundlich von Ihnen. Wenn Sie Zeit haben sollten, bin ich gern bereit, für Sie
eine Besichtigungsfahrt durch die Stadt durchzuführen. Sie werden bestimmt
zufrieden sein. Ich kenne manche Stelle, verwinkelte, alte Gassen, wohin ein
Tourist normalerweise nicht kommt .«
    Larry Brent nickte. »Wenn wir nicht
allzulange und nicht zuviel zu tun haben, machen wir gern davon Gebrauch .«
    Iwan Kunaritschew stellte die Koffer noch mal
ab, griff in sein Jackett, entnahm der Tasche ein silbernes Zigarettenetui und
ließ es aufschnappen. »Bitte schön«, sagte er jovial. »Nehmen Sie sich eine!
Kleiner Bakschisch von mir...«
    Der Fahrer griff zu. Er schnupperte daran.
»Riecht würzig«, meinte er anerkennend.
    »Sie ist auch würzig«, nickte Kunaritschew.
»Das möchte ich Ihnen noch gesagt haben. Es ist ein sehr starker Tabak. Nicht
für jedermann.«
    Der Taxichauffeur winkte ab. »Ich habe eine
Schwäche für Nikotin. Mir kann’s nie stark genug sein .«
    »Na, Towarischtsch, dann ist es ja gut. Aber
trotzdem - inhalieren Sie langsam! Nicht jeder ist meine Marke gewöhnt.

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