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133 - Die Höllenmühle

133 - Die Höllenmühle

Titel: 133 - Die Höllenmühle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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anklagend die
Hand des Mannes hervor, der ihn in die »Höllenmühle < begleitet hatte.
    Laasens Herz begann zu pochen. Er konnte
nichts mehr tun. Für Piet kam jede Hilfe zu spät.
    Wie von Furien gehetzt, verließ der Kommissar
die finstere, unheimliche Mühle, überquerte das steinige, festgetretene
Gelände, jagte den Pfad entlang zu dem parkenden Fahrzeug, riß die Tür auf,
warf sich auf den Sitz und griff nach dem Mikrofon der eingeschalteten
Funksprechanlage.
    »Hier Wagen drei... hier Wagen drei,
Kommissar Laasen«, meldete er sich mit stockender Stimme. »Hallo Wagen vier . .
. bitte melden . . . hallo Vier . ..!«
    Er schaltete auf Empfang.
    »Hier Wagen vier . .. Kommissar Laasen, wir
können Sie hören. Wir sind auf dem Weg zurück nach Amsterdam .«
    Der Mann, der dies sagte, gehörte zu jenen,
die gemeinsam mit ihm in der Diskothek recherchierten. »Ist etwas passiert,
Kommissar? Ihre Stimme klingt so aufgeregt .«
    »Das kann man wohl sagen. Kommt sofort
zurück! Wagen vier bitte sofort zur >Höllenmühle<, wo ich euch erwarte.
Es ist etwas Schreckliches passiert. Piet ist tot !«
    Die Männer in dem nach Amsterdam fahrenden
Wagen machten auf halbem Weg kehrt, jagten die Strecke Richtung Diskothek >
Super-Jet< und von da aus Richtung Höllenmühle weiter.
    Schwer atmend und schweißüberströmt saß
Laasen in dem Polizeifahrzeug und wagte nicht, es zu verlassen.
    Mit brennenden Augen starrte er durch die
Nacht hinüber zu der düsteren Mühle, die sich schemenhaft gegen den nächtlichen
Himmel abhob.
    Die Luft rings um die Mühle schien seltsam zu
pulsieren. Als ob es dort atme.
    Wer oder was lauerte in der Finsternis?
    Dann sah der Kommissar eine schattenhafte
Bewegung.
    Laasen hielt den Atem an. Jemand kam aus der
Mühle. Einige Sekunden war die Gestalt, die in einen langen, bis zur Erde
reichenden schwarzen Mantel gehüllt war und geduckt auf die Stallung zulief,
zwischen der Bretterwand und der Mühle zu sehen. Dann verschwand sie hinter dem
Stall und gleich darauf war das Wiehern der Pferde zu hören, die auf der
anderen Seite durch das zweite Tor nach außen gebracht wurden. Das Geschirr
wurde ihnen angelegt. Der Kutscher feuerte die Tiere an, schwang die Peitsche
und tauchte im nächsten Moment zwischen dem Schuppen und dem baufälligen Haus
auf.
    Die hohen Räder ratterten auf dem holprigen,
harten Boden, Sand und Steine flogen empor, und der Reiter entfernte sich in
entgegengesetzter Richtung von dem parkenden Fahrzeug, in dem Kommissar Laasen
wie versteinert saß.
    Dann löste er sich aus dem Bann, warf sich
gegen die Tür, sprang hinaus und riß seine Waffe hoch.
    Dreimal spannte sein Zeigefinger sich um den
Abzugshahn der automatischen Waffe.
    Die Schüsse erfolgten so dicht aufeinander,
daß sie sich wie ein einziger anhörten.
    Laasen schoß der davonjagenden Kutsche nach.
Von vornherein stand fest, daß aus dieser Entfernung ein Treffer unmöglich war.
    Dennoch jagte der Kommissar 'sein Magazin
leer.
    Die kastenartige, wie mit einem Sargdeckel
verschlossene Kutsche wurde kleiner, und das rötliche Glühen um die Gestalt auf
dem Kutschbock verblaßte. Sie hatte bis zuletzt die Silhouette der Schultern
und des Kopfes gezeigt, auf dem zwei spitze Hörner wuchsen . . .
     
    *
     
    Zu denen, die Will Hoogs Diskothek mit am
spätesten verließen, zählte Haan Bersebrink.
    Auch Bersebrink stammte aus Amsterdam. Dort
jedoch war er nie Anja Radsuum begegnet.
    Bersebrink hatte gerade während der letzten
Stunden viel getrunken, dennoch ließ er sich nicht davon abbringen, mit seinem
eigenen Fahrzeug leichtsinnigerweise in die Stadt zurückzufahren.
    Es war gegen halb drei Uhr morgens, als er
seinen Volkswagen in der Nähe einer Gracht abstellte und die letzten Meter zu
dem Haus, in dem er eine Dachwohnung gemietet hatte, mehr wankte als lief.
    Bersebrink benutzte die Tür zum Hof und
ächzte über die engen, steilen Treppen nach oben.
    Seine Wohnung bestand aus einem Schlaf- und
Wohnzimmer und einer kleinen Kochnische, die jedoch so gut wie nie benutzt wurde,
außer um sich morgens einen Kaffee zu kochen und ein Ei in die Pfanne zu
schlagen. Die Toilette lag außerhalb im Treppenflur.
    Bersebrink hatte in der Küche ein kleines
eisernes Waschbecken. Er hielt seinen Kopf unter das Wasser, es lief ihm über
Haare und Gesicht und tat ihm gut.
    Er versuchte, sich an die letzten Stunden in
der Diskothek zu erinnern.
    Als die Polizei weggefahren war, hatte er
noch eine ganze Zeit mit Will Hoog

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