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133 - Die Höllenmühle

133 - Die Höllenmühle

Titel: 133 - Die Höllenmühle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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verbracht, der ihm einige Extradrinks
spendierte. Dabei hatten sie sich eingehend unterhalten.
    Kopfschüttelnd näherte er sich dem Fenster.
Ihm war heiß, er wollte frische Luft atmen.
    Er stieß es weit auf, klammerte sich an die
Fensterbank und streckte den Kopf nach vorn.
    Die kühle Nachtluft fächelte seine erhitzte
Stirn.
    Nur zwei Häuserblöcke von seiner Wohnung
entfernt befand sich das Grachten-Hotel.
    Mit verschleiertem Blick nahm Haan Bersebrink
die gelbe Leuchtschrift über dem Hoteleingang wahr, die die ganze Fassade mit
ihrem Licht überflutete.
    Er stierte in die Nacht hinaus, ohne sich auf
einen bestimmten Punkt zu konzentrieren.
    Deshalb entging ihm auch die dunkle,
schattige Gestalt, die nur einen Häuserblock von seinem Fenster entfernt auf
dem Dach hinter einem Schornstein stand und zu ihm herüberstarrte.
    Bersebrink wandte sich ab, warf sich einfach
ohne anzukleiden auf das Bett und schlief innerhalb der nächsten zwei Minuten
ein.
    Schnarchende Atemzüge erfüllten kurze Zeit
darauf den kleinen Raum.
    Die Gestalt auf dem Dach des anderen Hauses
wartete noch einige Minuten.
    Dann war der Beobachter sicher, daß von Bersebrink nichts zu befürchten war.
    Der dunkelgekleidete Mann war offensichtlich
mit dem Weiterkommen auf schrägen Dächern vertraut. Geschickt balancierte er
auf die andere Seite. Die Häuser klebten förmlich aneinander, und es bereitete
überhaupt keine Schwierigkeit, auf das Dach des Nachbarhauses zu gelangen.
    Der Fremde tauchte an dem geöffneten Fenster
der Mansardenwohnung auf und blickte in das Innere des Zimmers.
    Bersebrink schnarchte.
    Der Unbekannte verlor keine Zeit. Vorsichtig
erklomm er die Fensterbank und stieg in das kleine Zimmer ein.
    Bersebrink lag regungslos. Selbst wenn der
Eindringling die Tonvase neben dem Fenster umgeworfen hätte und sie zersprungen
wäre - der Schläfer hätte nichts gemerkt. Reichlich genossener Alkohol betäubte
seine Sinne.
    Der nächtliche Besucher machte kurzen Prozeß.
    Wie durch Zauberei hielt er plötzlich den
Dolch in der Hand und stieß den blitzenden Stahl zwischen die Schulterblätter
des Mannes.
    Noch mehrere Male stach er auf ihn ein und preßte
das Gesicht des Mannes tief in die Kissen . . .
     
    *
     
    Der Mörder wollte sicher sein und keine
Spuren hinterlassen.
    Er ergriff das Feuerzeug, das auf dem Tisch
lag, knipste es an und hielt die offene Flamme an den Sessel, bis kleine
Flammenzungen an dem morschen Stoff leckten. Dann entzündete er die Kleider,
die an der Tür hingen, und hielt das Feuerzeug noch an die Couch, auf der der
Erdolchte lag.
    Die Flammen fanden in dem ausgetrockneten
Holz, im Füllmaterial des Sessels und in den Kleidern an der Tür reiche Nahrung
und fraßen sich im Nu weiter.
    Dichter Rauch entstand, der Brandstifter
eilte zum Fenster und schwang sich nach draußen, als die ersten Rauchschwaden
schon vom Wind fortgetrieben wurden.
    Genau in die Richtung, wo das Grachten-Hotel
lag.
     
    *
     
    Der Zufall wollte es, daß ausgerechnet Morna
Ulbrandsons Fenster in Richtung des Hauses lag, wo sich Haan Bersebrinks
Wohnung befand.
    Selbst im Tiefschlaf merkte sie, daß sich
ihre Atemluft veränderte.
    Die blonde Schwedin rümpfte plötzlich die
Nase, und der Ausdruck ihres Gesichtes veränderte sich.
    Brandgeruch lag in der Luft.
    Im nächsten Moment schlug Morna Ulbrandson
die Augen auf und war von einer Sekunde zur anderen hellwach.
    Feuer?
    Mechanisch griff sie nach dem Lichtschalter.
Die Deckenleuchte flammte auf.
    X-GIRL-C vergewisserte sich mit einem Blick,
daß es in ihrem Zimmer nicht brannte.
    Kam der Brandgeruch von außerhalb? Vielleicht
aus dem Korridor?
    Instinktiv erwartete sie, daß dünne
Rauchschwaden durch die Türritzen drangen.
    Nein, am Fenster war es. Der Rauch trieb
direkt auf sie zu.
    Morna war im nächsten Moment auf den Füßen
und stürzte zum Fenster.
    Ein Feuer in der Nachbarschaft!
    Sie erblickte das Fenster des übernächsten
Hauses, ein Stockwerk höher.
    Sie sah, wie sich eine dunkle Gestalt im
Rauch vor hang einen Weg über das Dach bahnte und geschickt das Nachbarhaus
erreichte.
    Der flammende Widerschein aus der brennenden
Wohnung erhellte gespenstig den Hintergrund.
    Im ersten Moment war Morna Ulbrandson
überzeugt, daß es sich bei dem Mann, der aus dem Fenster der brennenden Wohnung
gekrochen war, um den Inhaber dieser Wohnung handelte.
    Doch gleich darauf sah sie sich eines
besseren belehrt.
    Der Fliehende verhielt sich nicht normal.
    Er rief nicht um Hilfe,

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