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133 - Die Höllenmühle

133 - Die Höllenmühle

Titel: 133 - Die Höllenmühle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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noch machte er durch
übertriebene Gestik auf seine prekäre Situation aufmerksam.
    Er schien nicht mal erschrocken.
    Aber so verhielt sich kein Mensch, der sich
in tödlicher Gefahr befand, der aus einer brennenden Wohnung flüchtete und
damit rechnen mußte, das ganze Haus in Flammen aufging.
    Der dort über die Dächer kam - handelte es
sich bei ihm um den Brandstifter?
    Die Flammen loderten aus dem Fenster, fraßen
sich in das trockene Dachgebälk und fanden hier reichlich Nahrung.
    Morna Ulbrandson handelte ohne eine Sekunde
zu verlieren.
    Sie schlüpfte in Jeans und Bluse und sprang
auf die Fensterbank.
    Die Gestalt auf dem Dach des Nachbarhauses
richtete sich neben dem Kamin zu voller Größe auf. Das Dachfenster in
unmittelbarer Nähe des Schornsteins war aufgeklappt.
    Der Mann registrierte in diesem Moment die
schöne Schwedin, deren Körper sich gegen den hellerleuchteten Hintergrund des
Zimmers deutlich abhob.
    Sie starrten sich in die Gesichter.
    Morna hielt den Atem an.
    Das vor ihr - war kein Mensch!
    Sein Gesicht war dreieckig, die Augen glühten
wie Kohlen und die Haut war rot wie vom Flammenschein der Hölle.
    Es war das Gesicht Satans . . .
     
    *
     
    Nur eine Sekunde dauerte die Erstarrung des
Mannes mit dem Teufelsgesicht. Diese Zeit verlor Morna Ulbrandson.
    Der andere stieg blitzschnell in die Dachluke
und verschwand im Dunkel der Dachbodenkammer.
    Während unten auf der Straße die ersten
Menschen auftauchten, während die Fenster der Nachbargebäude auf gerissen
wurden und der Ruf »Feuer«! durch die verwinkelten Gassen hallte, lief Morna
geduckt über das Dach, drohte den Halt zu verlieren, rutschte zwei, drei Meter
ab und landete wieder an der Wand des Hotels, die genau neben dem Haus
emporragte, in dem der Unheimliche mit dem Teufelsgesicht verschwunden war.
    Wertvolle Minuten gingen verloren.
    Aus der Ferne hörte man die Sirenen der sich
nähernden Polizei- und Feuerwehrfahrzeuge.
    Ungeheure Hitze schlug der Schwedin entgegen.
Der ganz Dachfirst stand in hellen Flammen, und die
Feuerzungen loderten meterhoch in den nächtlichen Himmel. Die Gefahr, daß der
Brand blitzschnell auf die Nachbargebäude Übergriff, war groß.
    X-GIRL-C unternahm einen neuen Versuch, das
Nachbardach zu erreichen. Diesmal schaffte sie es. Sie zog sich an der Kante
des noch immer offen stehenden Dachfensters empor und spähte vorsichtig nach
innen.
    Sie konnte kaum etwas sehen. Der ätzende
Rauch ringsum brachte ihre Augen zum Tränen und reizte sie zum Husten.
    Vorsichtig, bereit, jeder Gefahr durch den
seltsamen Flüchtling sofort zu begegnen, schwang sich die Schwedin durch die
enge Luke und ließ sich dann einfach in die Tiefe fallen.
    Der Boden unter ihr war höchstens eineinhalb
Meter entfernt.
    Kisten und Kasten, eine alte Schneiderpuppe,
Lumpen und Säcke, die prall gefüllt waren mit irgendwelchen Dingen, machten den
Dachboden zu einer Rumpelkammer.
    Sie hörte eilige Schritte auf der
wegführenden Treppe. Die hölzernen Stufen ächzten unter den Füßen des
Fliehenden.
    Keuchend stieg Morna durch die Luke, die sie
in dem durch das Oberfenster dringenden Rauch verschwommen wahrnahm. Eine nach
außen geklappte, schmale Treppe, eine Art Hühnerleiter, führte auf ein Podest,
von dem aus dann die normale Haustreppe nach unten führte.
    X-GIRL-C jagte über die Stufen in die Tiefe.
    Aus den Wohnungen rannten erregte Menschen.
Die meisten waren nur mit Nachthemd oder Pyjama bekleidet und liefen auf die
Straße, weil Gefahr bestand, daß das Feuer vom Nachbarhaus Übergriff.
    Einige Bewohner des gefährdeten Gebäudes
hatten ihre Haustiere dabei. Eine Frau preßte ihren Yorkshere-Terrier an sich.
Aus einer anderen Tür kam ein Junge mit einem Vogelkäfig.
    Niemand achtete in der allgemeinen Aufregung
auf die blonde Schwedin, die sich einen Weg durch die auf der Treppe
drängelnden Menschen bahnte.
    Mornas Gesicht war wie aus Stein gemeißelt.
    Wertvolle Zeit hatte sie verloren.
    Auf der Straße wimmelte es von Menschen. Im
untersten Korridor herrschte Zugluft. Sowohl die Vorder- wie die Hintertür
standen weit offen.
    Doch alle Leute aus dem Haus liefen nach vorn
auf die Straße, um sich dort in Sicherheit zu bringen.
    Der Unheimliche mit dem Teufelsgesicht - so
überlegte Morna blitzschnell - würde infolge seiner auffallenden Erscheinung
wohl kaum dort zu finden sein, wo viele Menschen sich aufhielten.
    Morna Ulbrandson reagierte instinktiv.
    Nicht wie die anderen Hausbewohner benutzte
sie den

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