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133 - Die Höllenmühle

133 - Die Höllenmühle

Titel: 133 - Die Höllenmühle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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wartete, bis zwei Autofahrer
die Kreuzung passiert hatten. Er hielt sich dann einer Intuition folgend links.
    »Warum ausgerechnet diese Richtung ?« interessierte Larry Brent.
    »Wenn ich nicht geträumt habe, wenn das
Erlebnis der letzten Nacht in meinem Hirn keinen Knacks hinterlassen hat, dann
wäre eigentlich nur logisch, daß die Kutsche in eine ganz bestimmte Richtung
gefahren ist, Mister Brent. Richtung Monnikendam, und davor wiederum die
Höllenmühle von Jon de Boer. Da hat die Kutsche in der Nacht gestanden .«
    Laasen fuhr gewagt, um Zeit herauszuschinden.
Bei dieser Geschwindigkeit war eigentlich anzunehmen, daß er die gesichtete
Kutsche aufholen würde. Doch Larrys Hoffnung erfüllte sich nicht.
    »Können Sie sich einen Reim darauf machen,
weshalb die Kutsche in der Straße vor dem Kommissariat aufgetaucht ist ?«
    Laasen lachte rauh. »Wenn ich das wüßte,
Mister Brent, wäre mir wohler. Ich habe keine Ahnung. Um ganz ehrlich zu sein -
ich verstehe überhaupt nichts mehr .«
    Larry Brent hielt noch eine Weile Ausschau in
die Gassen und Straßen, die sie passierten, ohne jedoch eine Spur von dem
schwarzen, auffälligen Gefährt zu entdecken. »Ihre Idee, Kommissar, zur Mühle
hinauszufahren, halte ich für ausgezeichnet. ..«
    »Vielleicht hat uns die Kutsche der Himmel
geschickt, wer weiß«, murmelte Laasen abwesend.
    »Oder die Hölle«, wagte Larry Brent diese
Wortspielerei auszuweiten und lehnte sich dann in die weichen Polster zurück.
     
    *
     
    X-GIRL-C war mit dem Taxi gefahren.
    Das Haus lag in der vornehmsten Villengegend
südlich von Amsterdam und gehörte schon beinahe nicht mehr zur Stadt.
    Bevor sie in das Taxi stieg, hatte Morna sich
telefonisch angekündigt, das sie besuchen wollte.
    Als der Wagen vorfuhr, wurde sie bereits
erwartet.
    Eine ältliche Hausdame mit gepflegter Frisur
und weißer, adrett gestärkter Schürze stand an der schmiedeeisernen Tür, hatte
einen bunten Regenschirm aufgespannt und blickte dem Taxi erwartungsvoll
entgegen.
    Der Chauffeur fuhr dicht heran, damit die
Schwedin beim Aussteigen nicht naß wurde.
    Auf dem Weg vom Gartentor zum Haus waren etwa
fünfzig Schritte durch einen Park mit alten Bäumen zurückzulegen.
    Der Weg war mit braunen Terrazzoplatten
sauber angelegt, zu beiden Seiten standen Rosenbüsche, dahinter begann
gepflegter Rasen.
    Bis zum Haus wußte Morna von ihrer
Begleiterin, daß sie schon mehr als fünfundzwanzig Jahren in Diensten des
Exportkaufmanns Jonkera stand, dessen Eltern sie schon gedient hatte.
    Als sie zwanzig Meter vom luxuriös
gestalteten, verglasten Zugang der Villa sich entfernt befanden, nahm Morna aus
den Augenwinkeln wahr, wie sich die Vorhänge hinter dem großen Fenster der dem
Eingang zugewandten Terrasse bewegten. Zwei schattenhafte Gestalten steckten
die Köpfe zusammen.
    Auch der Hausdame an Mornas Seite entging die
Bewegung nicht. Ein flüchtiges Lächeln hellte ihre strenge Miene auf. »Das sind
Eddie und Daniela. Die beiden Sprößlinge unseres Herrn. Die sind wohl gespannt
darauf, wie Sie aussehen .«
    »Hoffentlich gefalle ich ihnen«, sagte Morna
fröhlich.
    »Ich glaube, daß die beiden mit Ihnen
zufrieden sein werden .«
    Die Frau, deren wahres Alter auch Morna
schlecht schätzen konnte, öffnete die Tür ins Haus. Dahinter dehnte sich eine
geräumige Wohnhalle aus, in der Kostbarkeiten und Antiquitäten dem Besucher
sofort einen Eindruck davon vermittelten, welcher Geschmack hier herrschte und
welcher Reichtum dahinterstand.
    Kurd Jonkeras Exportgeschäfte schienen zu
florieren.
    Kaum daß die Tür ins Schloß geklappt war, kam
von der anderen Seite der Halle ein gutaussehender Mann im silbergrauen Anzug
mit dezent gemusterter, dunkler Krawatte und ging Morna Ulbrandson entgegen.
    Kurd Jonkera wirkte jugendlich, freundlich,
seriös. Er war ein ausgesprochen jovialer Mensch, streckte Morna die Hand
entgegen, hieß sie willkommen und sprach die Hoffnung aus, daß man sich einigen
möge.
    »Seit vier Monaten sind wir ohne eine
Hauslehrerin«, schloß er. »Nicht, daß sich in der Zwischenzeit niemand gemeldet
hätte - aber die Bewerberinnen entsprachen nicht den fachlichen Anforderungen,
die gestellt wurden. Sie hatten uns mitgeteilt, daß Sie fünf Sprachen perfekt
beherrschen .«
    Was Morna sofort auffiel, war die Tatsache,
daß Kurd Jonkera nicht den trauernden Witwer spielte. Nur ein einziges Mal
sprach er vom Tod seiner Frau, der für sie alle einen unersetzlichen Verlust
bedeutete, wie er sich

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