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1330 - Die Kopfgeldjägerin

1330 - Die Kopfgeldjägerin

Titel: 1330 - Die Kopfgeldjägerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Eine wie Elsa Gunn ist mit allen Wassern gewaschen. Davon gehe ich aus.«
    »Dann weiß ich im Moment auch nicht mehr weiter.«
    »Du stehst nicht auf ihrer Liste, Glenda«, beruhigte ich sie. »Fahr nach Hause und…«
    »Hahaha«, lachte sie mich an. »Glaubst du im Ernst, dass ich einen ruhigen Abend verbringen kann?«
    »Was willst du dann tun?«
    »Keine Ahnung.«
    Suko rückte mit einem anderen Vorschlag heraus. »Wenn ihr mich fragt, ich habe Hunger.«
    »Dann sollten wir etwas essen.«
    Der Inspektor lächelte. »Wunderbar.«
    Nur Glenda sah aus, als wäre ihr die Suppe völlig versalzen worden…
    ***
    Elsa Gunn wusste nichts von einer Gestalt namens Baphomet, der auch der Dämon mit den Karfunkelaugen genannt und als sehr vielschichtig beschrieben wurde. Jetzt aber bekam sie zu sehen, dass es ihn gab. Sie begriff trotzdem nichts, denn sie saß starr auf ihrem Stuhl, als wäre die Fläche mit Leim bestrichen worden.
    Es gab das Gesicht des van Akkeren. Aber es gab noch ein zweites, das von innen erschienen war. Es besaß einen rötlichen Schimmer, und die Farbe erinnerte an die Glut der Hölle. Es war ein breites Maul zu sehen, das wie ein auf dem Rücken liegender Halbmond wirkte. Unter der Stirn leuchteten die Augen in einer gelblichen Farbe mit einem leichten Blauschimmer, und am Kinn hingen einige dünne Bartfetzen.
    Wenn sie sich auf die Stirn konzentrierte, sah sie dort die beiden krummen Hörner hervorwachsen. Sie waren so etwas wie ein Zeichen des Teufels, und sie fing an, sich zu ekeln.
    Aber ihr kam auch in den Sinn, dass sie es mit einem Phänomen zu tun bekommen hatte, das sie nicht erklären konnte.
    Normalerweise wäre sie aufgesprungen und hätte van Akkeren zur Rede gestellt. In diesem Fall blieb sie sitzen, aber sie merkte sehr wohl, dass sie mit etwas Unheimlichem konfrontiert worden war, das der menschliche Verstand nicht so leicht schluckte.
    Trotzdem wollte sie eine Frage stellen. Es war im Moment nicht möglich, denn ihre Kehle war wie zugeschnürt.
    Zwei Gesichter starrten sie an. Ein doppelgesichtiges Wesen.
    Eines außen, eines innen. Das innere rot und teuflisch, das andere normal. Es zeigte sogar ein Lächeln.
    So leicht ließ sich Elsa Gunn nicht ins Bockshorn jagen. Dazu hatte sie mit ihren 34 Jahren einfach schon zu viel erlebt, aber was sie hier sah, das erreichte die Grenze ihres Verstands. Das konnte sie weder ein- noch zuordnen. So etwas lag außerhalb des Begreifens, und sie merkte, wie es in ihrem Innern immer kälter wurde. Da schienen unsichtbare Eishände ihre Eingeweide zu umkrallen.
    Für Elsa Gunn war der Mann kein Auftraggeber mehr, sondern ein Feind. Etwas anderes gab es nicht. Er konnte auch nicht mit menschlichen Maßstäben gemessen werden, und sie hatte es gelernt, sich Feinde vom Hals zu halten.
    Auch diesmal griff sie zu einer bewährten Methode. Mit einem schnellen Griff holte sie ihren Revolver hervor. Ehe sich van Akkeren versah, schaute er in die Mündung.
    »Es reicht jetzt!« Nur mit großer Mühe hatte sie ihrer Stimme einen festen Klang gegeben und war gespannt auf die Reaktion des Mannes.
    Der lachte nur.
    Es war ein kaltes, irgendwie auch wissendes Lachen, und Elsa konnte nicht mit Bestimmtheit sagen, wer von den beiden Mündern überhaupt lachte. Es klang menschlich, doch sie empfand es zugleich auch als monströs und abstoßend.
    »Wer bist du?«
    »Du kennst meinen Namen!« Kurz vor der Antwort war das heftige Lachen verstummt.
    »Ja, ich kenne ihn, aber ich glaube nicht, dass du der bist, für den du dich ausgibst. Hinter dir steckt mehr, das weiß ich. Und es steckt etwas dahinter, das schwer zu erklären ist. Nur will ich die Wahrheit wissen. Wenn nicht, werde ich abdrücken.«
    »Ach, du willst mich erschießen?«
    »Zur Not auch das, obwohl ich normalerweise nur Menschen kille, für die ich bezahlt werde. Aber hier geht es um meine eigene Sicherheit, und bei diesem Kaliber wird sich das Innere deines Schädels auf dem Bett verteilen, das schwöre ich dir.«
    Van Akkeren blieb gelassen. Er lobte Elsa sogar, als er ihr eine Antwort gab. »Du bist in deinem Job wohl unter den Frauen die Beste, habe ich mir sagen lassen. Aber ich glaube nicht, dass du besser bist als ich. Das kann nicht sein.«
    »Soll ich es beweisen?«
    »Bitte, du kannst schießen!«
    Van Akkeren hatte es in einem sehr gelassenen Ton gesagt. Das irritierte die Frau. So benahm sich normalerweise keiner, der sich seiner Sache nicht hundertprozentig sicher war. Sie wollte auch

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