Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1330 - Die Kopfgeldjägerin

1330 - Die Kopfgeldjägerin

Titel: 1330 - Die Kopfgeldjägerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
von denen sich einige noch im Rohbau befanden.
    Er hatte mit John über das Ziel geredet. So wusste er ungefähr, wo das Haus stand. Die Gegend würde sicherlich mal ruhiger werden, wenn alles fertig war, jetzt aber wurde gebaut, und das erzeugt bekanntlich Lärm. Mischmaschinen für Beton bewegten sich kreischend. Irgendwo heulte eine Kreissäge schrecklich auf, als sie einen Holzbalken durchschnitt. Dazwischen klangen Hammerschläge auf, und auch die harten Laute der Bohrmaschinen erreichten seine Ohren.
    Das alles hielt ihn nicht davon ab, seinem Ziel entgegenzulaufen.
    Er fiel auf. Er sah die misstrauischen Blicke, die ihm zugeworfen wurden, was ihn jedoch nicht weiter störte.
    Auf einen Mann ging er sogar zu. Suko wusste, dass er sich in der Nähe des Hauses befand, aber er wollte den kürzesten Weg herausfinden. Der Mann stand vor seinem Haus und sägte einige Balken zurecht. Er benutzte dazu eine elektrische Säge.
    Als Suko vor ihm auftauchte, stellte er das Gerät ab und schob die Schutzbrille hoch. In seinem Gesicht klebte der Schweiß, und auf dieser Schicht lagen winzige Holzpartikel.
    Suko war freundlich, entschuldigte sich, bevor er sich nach dem Haus der Bulders erkundigte.
    Der Mann war nicht sehr auskunftsfreudig. »Wer will das wissen?«
    »Ich.«
    »Moment mal. Ich werde Ihnen keine Auskunft geben. Hier laufen genug Typen herum, die…«
    Ein Blick auf Sukos Ausweis stoppte seinen Redeschwall. Er beugte den Kopf vor, um besser sehen zu können.
    »Alles klar?«
    »Ja, muss wohl. Scotland Yard sollte man ja unterstützen. Sie wollen zu den Bulders?«
    »Genau. Nur weiß ich im Moment nicht mehr, wie ich am schnellsten zu ihnen komme.«
    »Das ist ganz einfach.« Plötzlich zeigte sich der Bauherr sehr hilfsbereit. Innerhalb kürzester Zeit erfuhr Suko, wie er zu gehen hatte. Es war wirklich nur ein Katzensprung.
    »Danke sehr.«
    »Und nichts für ungut, Sir. Aber man kann eben nie vorsichtig genug sein. Das verstehen Sie doch.«
    »Und wie.«
    Suko hatte nur eine kurze Strecke zu laufen. Und er benahm sich entsprechend vorsichtig, wobei er zusätzlich darauf achtete, dass er anderen Menschen nicht auffiel.
    Natürlich wollte er nicht von vorn auf das Haus zulaufen, sondern es auf einem anderen Weg versuchen. Er war überzeugt, dass es andere Möglichkeiten gab.
    Er wunderte sich sowieso darüber, dass diese Kopfgeldjägerin einen solchen Plan gefasst hatte. Sie musste sich ihrer Sache verdammt sicher sein. Sie hatte nicht mal einen Fluchtwagen geordert.
    Also würde sie versuchen, nach der Tat allein zu verschwinden.
    Oder nach den Taten, denn es gab auch Killer, die keine Zeugen gebrauchen konnten. Die räumten dann auf ihre verdammte Art und Weise auf.
    Das Haus der Bulders stand als letztes in der Reihe. Es war fertig gebaut, und der rote Klinker leuchtete im Licht einer schwachen Sonne. Suko suchte sich zunächst eine Deckung, aus der er das Haus beobachten konnte.
    Sie war nicht schwer zu finden. Auf mehreren dicken Betonplatten stand das Gerüst eines Krans, der nicht bewegt wurde. Etwa 20 Meter vom Haus der Bulders entfernt ragte er in den Himmel wie ein großer Beobachter, der alles unter Kontrolle haben wollte.
    Suko interessierte sich nur für das Haus. Er schaute von der Seite aus zu ihm hin und schluckte seinen letzten Ärger hinunter, weil er Gardinen vor den Fensterscheiben sah, die eine Sicht nach innen so gut wie unmöglich machten.
    Von dieser Seite war es also nicht möglich, in das Haus hineinzugelangen. Zumindest nicht lautlos.
    Viel Zeit ließ sich Suko nicht. Ungefähr eine halbe Minute. Dann fasste er einen anderen Entschluss. Ein Haus besitzt vier Seiten. Er hoffte, an den anderen drei mehr Glück zu haben.
    Der Inspektor lief schnell, aber geduckt. Er wollte so wenig Zielfläche wie möglich bilden und tauchte auch sehr tief unter. An der Ecke blieb er stehen. Er hoffte, dass nicht vor allen Fenstern Gardinen hingen und er auch mal einen freien Blick bekam.
    Es war um ihn herum nicht still geworden, aber die üblichen Baugeräusche erschienen ihm jetzt weiter entfernt. Seine Aufmerksamkeit galt einzig und allein dem Wohnhaus.
    Sukos Sinne waren gespannt. Er gehörte nicht zu der Gruppe der Hellseher, aber er wusste oder ahnte, dass bald etwas passieren würde. Das sagte ihm sein Gefühl.
    Er musste alles auf eine Karte setzen. Aber er musste zugleich auch verdammt vorsichtig sein. Wenn er zum falschen Zeitpunkt entdeckt wurde, konnte es Tote geben.
    Leider schaffte er es

Weitere Kostenlose Bücher