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1330 - Die Kopfgeldjägerin

1330 - Die Kopfgeldjägerin

Titel: 1330 - Die Kopfgeldjägerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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kleine Schritte, dann stand ich günstig. Ich tat alles, was Elsa verlangte. Ich drehte ihr nicht den Rücken zu, sondern meine linke Seite. So konnte sie genau sehen, wie ich meine Finger um das angebliche Stück Holz schloss und es vom Boden aufklaubte.
    Ich streckte den rechten Arm nach vorn und hielt es so, dass es gesehen werden konnte.
    »Das ist es!«
    »Gut. Komm her damit!«
    Ich hütete mich davor, Erleichterung zu zeigen und zu tief einzuatmen. Mein Gesicht blieb auch weiterhin eine Maske, als ich wieder zu Elsa zurückging.
    Diesmal etwas schneller. Ich wollte einen bestimmten Punkt erreichen, um die Kraft des Stabs ausnutzen zu können.
    Elsa Gunn kam mir unbewusst entgegen, denn als ich schon stoppen wollte, hörte ich ihren Befehl.
    »Bleib stehen!«
    Ich stoppte.
    Sie starrte mich an. Dann schaute sie auf den Stab, den ich in der rechten Hand hielt.
    »Gib das her!«
    Das tat ich nicht. Stattdessen sagte ich nur ein Wort. »Topar!«
    ***
    Alles blieb wie es war, und trotzdem wurde alles anders, auch wenn sich die Szene nicht radikal veränderte. Beide standen wir uns gegenüber. Beide schauten wir uns an, aber ich war derjenige, der sich bewegen konnte, im Gegensatz zu Elsa Gunn, die von der Magie und der Kraft des einen Wortes voll getroffen worden war.
    Für die Dauer von fünf Sekunden stand die Zeit praktisch still. Da war es ihr nicht möglich, auch nur den kleinen Finger zu bewegen.
    Ich ließ den Stab fallen, und dann wurde ich fast so schnell wie Superman im Comic. Nach einem langen Schritt hatte ich die Kopfgeldjägerin erreicht. Ich dachte daran, was sie mit Mrs. Bulder gemacht hatte und wie brutal sie auch gegen den Vater vorgegangen war.
    Rücksicht war hier fehl am Platze!
    Meine Handkante raste von oben nach unten. Ich wusste, wo ich sie treffen musste, um sie außer Gefecht zu setzen. Die Zeit war noch nicht um, als sie vor meinen Augen zusammenbrach, noch etwas nach vorn stolperte, zuerst auf den Knien landete und dann zu Boden fiel. Ich ging auf Nummer Sicher und nahm noch ihren Revolver an mich, den ich mir in den Hosenbund klemmte.
    Bewusstlos war sie durch meinen Schlag nicht geworden. Die konnte verdammt viel einstecken. Aber sie war groggy, stöhnte vor sich hin und bewegte schwerfällig den Kopf, wobei sie mit dem Gesicht über den Boden hinwegstreifte.
    Die Arme riss ich ihr auf den Rücken. Mit einer routinierten Bewegung legte ich ihr die Handschellen an. Dann nahm ich den Stab wieder an mich und ging aber nicht nach draußen. Die Familie war wichtiger. Der Mann lag noch immer in seiner Bewusstlosigkeit.
    Beide Kinder weinten. Ich streichelte über ihre Köpfe und schaute nach ihrer Mutter.
    Amy Bulder lag auf dem Boden. Ihr Gesicht hatte eine ungewöhnliche Farbe angenommen. Weiß und bläulich zugleich, wobei die bläuliche Farbe wie Schatten die Haut bedeckte. Auch die Lippen waren unnatürlich blass geworden, und selbst die Gänsehaut sah ich auf dem Gesicht und den Händen.
    Die Frau fror, das sah ich ihr an. Sie musste so schnell wie möglich in ärztliche Behandlung. Auch das würde sich regeln lassen. Sie sah mich, doch an ihrem Blick erkannte ich, dass sie mich gar nicht richtig wahrnahm. Außerdem zitterte sie.
    »Ich werde so schnell wie möglich einen Arzt kommen lassen, Mrs. Bulder. Sie werden es schaffen.«
    Ihr Blick blieb gleich. Wahrscheinlich hatte sie mich nicht gehört.
    Das Handy hielt ich in der Hand, als ich den Weg wieder zurückging. Diesmal würde ich die Haustür öffnen. Ich war davon überzeugt, dass Suko auf mich wartete.
    Ich zog die Tür auf.
    Mein Blick war frei. Aber Suko war nicht zu sehen. Im ersten Moment irritierte mich dies. Dann sagte ich mir, dass er sich wahrscheinlich an einer nicht einsehbaren Seite des Hauses aufhielt oder auch an der Rückseite. Er lief mir nicht weg. Es war jetzt wichtiger, dass Amy Bulder und auch ihr Mann in ärztliche Behandlung kamen.
    Ich wollte die Nummer eintippen, als ich ein Geräusch von der rechten Seite her hörte.
    Jemand sprach mich an. »Hallo, John!«
    Sofort drehte ich den Kopf.
    Vor mir stand Justine Cavallo. Und sie lächelte so breit, dass ich misstrauisch wurde.
    »Du?«
    »Ja. Warum nicht? Denkst du vielleicht, ich hätte dich und diese Elsa vergessen?«
    »Du kannst sie vergessen. Sie ist…«
    Justine schüttelte den Kopf. »Nein, ich vergesse sie nicht. Ich habe noch etwas zu erledigen.«
    Ich fragte nicht, was es sein könnte. Eine Ahnung schoss in mir hoch, und das merkte auch sie.
    Der

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