1332 - Die Höhlen der Ewigkeit
schnell zur Stelle. Ihre Körper waren nun in leuchtende Schutzschirme gehüllt, die ihnen ein sicheres Bewegen im Wasser und im mitgerissenen Geröll erlaubten.
Sie flogen an mir vorbei, ohne mich zu bemerken.
Draußen hatten sie mich aber gesehen. Und auch den startenden Diskus. Aber darüber machte ich mir keine weiteren Gedanken.
Ich wartete eine Weile, in der ich mir überlegte, auf welchem Weg ich wieder in meine Wohnhöhle gelangen konnte, ohne erneut entdeckt zu werden. Als ich mir darüber im klaren war, machte ich mich auf den Weg.
Diesmal dauerte es länger als der Aufstieg, weil ich wegen der Sturzbäche mehrere Umwege machen mußte. Aber schließlich kam ich ohne Zwischenfälle bei Kera-Hua-Zatara an.
Ihre Blüte schimmerte wieder im freundlicheren Rotton. „Erzähl mir noch eine Geschichte, kleine Kera! Nur noch eine, damit meine Zeit schneller durch die Adern des Universums fließt!"
Ich hatte längere Zeit geruht und dann Nahrung und Wasser zu mir genommen. An meine üblichen Streifzüge durch die Höhlen der Ewigkeit wagte ich mich noch nicht. Um wieder das gewohnte Leben führen zu können, mußte ich bestimmt noch mehrere Tage warten.
Als Kera-Hua-Zatara nicht reagierte, kletterte ich hinauf zu einem Guckloch und starrte von dort hinaus in die öde Mondlandschaft Ijarkors. Es war später Nachmittag.
Die Szene hatte sich ein wenig verändert. Der Boden bebte nicht mehr. Die finsteren Wolken hatten sich aufgelöst. Nur der grünliche Schimmer lag noch über allem und zeugte von den jüngsten Ereignissen. Der zusätzliche Schutzschirm über dem Palast strahlte wie am Morgen.
Ich verließ den Ausguck und begab mich wieder zu Kera-Hua-Zatara. Dort wiederholte ich meine Aufforderung. Und diesmal begann sie aus ihrer empfangenen Jungen Vergangenheit zu berichten ...
Seit dem Beginn des Gesangs der Ophaler waren fast zwei Tage vergangen. Und seit diesem Augenblick herrschte im Siom-System das totale Chaos. Aber nicht nur hier. Alle Welten, auf denen Heraldische Tore existiert hatten, waren von den Unruhen betroffen.
Die verantwortlichen Führer, Panisha, Kodexwahrer und ihr Gefolge waren zutiefst verunsichert.
In der Funkzentrale von Ijarkors Palast überschlugen sich die Hiobsbotschaften. Die meisten kamen aus dem Siom-System selbst, wo alle sechs Planeten und alle Monde von der psionischen Schockwelle in Mitleidenschaft gezogen worden waren. Selbst die Sonne Siom strahlte unregelmäßig. Sie jagte ungewöhnliche Protuberanzen ins All, was eine Beeinträchtigung des Normal- und Hyperfunks zur Folge hatte.
Viele eingehende Meldungen waren verstümmelt. Rückfragen wurden notwendig. Ijarkors Palast war nicht nur das Zentrum, in dem alles zusammenlief. Er war auch das Zentrum des Chaos und der Unruhen. Hier übertrug sich die Unsicherheit bis zu den letzten Bediensteten.
An eine Fortsetzung des Spieles des Lebens dachte keiner mehr. Die ganze Organisation war zusammengebrochen.
Mitten in dieser heiklen Situation sorgte eine weitere Meldung für neues Entsetzen.
Diese Nachricht schlug wie eine Bombe ein, auch wenn sie in keiner Verbindung zu den aktuellen Ereignissen in Siom Som stand.
Der Ewige Krieger Pelyfor war in der fernen Milchstraße ums Leben gekommen!
Die wenigen Bediensteten, die von dieser Nachricht etwas erfahren hatten, wurden von Ijarkor sogleich in die Orphischen Labyrinthe verbannt, damit niemand etwas von dieser schokkierenden Nachricht erfuhr. Der Tod Pelyfors wurde zum speziellen Führungsgeheimnis erklärt.
Nur die verbliebenen elf Ewigen Krieger und die Animateure wurden darüber informiert.
Ein weiterer Umstand trug zu den chaotischen und widersprüchlichen Verhältnissen bei. Ijarkor war selbst |für seine engsten Berater und Vertrau- |ten nicht zu sprechen. Die Wahrheit |war, daß sich der Krieger selbst von len wirren Zuständen hatte anstecken llassen. Er hatte sich in seine Privatge- |mächer zurückgezogen und alle Türen verriegelt.
Auch die anderen zehn Ewigen Krieger traten nicht in Erscheinung. Es wurde keine Konferenz einberufen, was in dieser umfassenden Krise bitter nötig gewesen wäre.
Lange währte dieser Zustand der Isolierung nicht. Dafür sorgte Srolg, ier persönliche Animateur des Kriegers. Gemeinsam mit drei weiteren Pterus, die sein Krieger von Etustar mitgebracht hatte, kümmerte sich der Animateur um alle dringend notwendigen Belange. Sein sachliches Auftreten verschaffte ihm beim Personal des Palastes schnell Gehör. Mehr noch, denn viele
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