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1332 - Hypnose-Horror

1332 - Hypnose-Horror

Titel: 1332 - Hypnose-Horror Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Wünschen. Beide bestellten einen doppelten Espresso.
    »Möchten Sie auch etwas essen?«, erkundigte sich Glenda.
    »Das ist zwar sehr nett, aber ich möchte nicht. Hunger habe ich wirklich keinen.«
    »Okay.« Glenda lächelte. »Geht es Ihnen denn jetzt ein wenig besser, Ellen?«
    »Ja, ich habe mich wieder fangen können. Danke, denn dabei haben Sie mir sehr geholfen.«
    »Das war selbstverständlich.«
    Die beiden kleinen Tassen wurden gebracht. Zucker gehörte auch dazu, mit dem die Frauen den Espresso süßten.
    Gedankenverloren rührte Ellen Bates in ihrer Tasse herum. Glenda beobachtete sie heimlich. Für sie stand fest, dass die Probleme der jungen Frau noch nicht verschwunden waren.
    Nach dem zweiten Schluck stellte Glenda ihre Frage. »Bitte, Ellen, wo drückt Sie der Schuh?«
    Die Studentin schaute hoch. »Wo sollte mich der Schuh drücken? Wie kommen Sie darauf?«
    »Das sehe ich Ihnen an.«
    »Was sehen Sie mir an?«
    »Dass Sie Angst haben.«
    Glenda hatte es ausgesprochen und war gespannt auf die Reaktion. Ellen ließ sich Zeit. Sie zog den Löffel aus der Flüssigkeit und legte ihn auf die Untertasse. Dabei schaute sie weiterhin in die Tasse hinein, während sie zugleich die Stirn und auch die Augenbrauen bewegte.
    »Angst…« Sie hob die Schultern. »Jeder Mensch hat Angst.«
    Glenda wollte die Unterhaltung nicht abgleiten lassen. »Aber bei Ihnen ist es eine spezielle.«
    »So?«
    »Das sehe ich Ihnen an.«
    Ellen ging nicht weiter darauf ein. Sie bestellte beim Kellner noch eine kleine Flasche Mineralwasser.
    »Sind Sie denn eine Fachfrau?«
    »Nein, Ellen. Ich bin keine Psychologin. Aber ich habe schon eine gewisse Erfahrung sammeln können, was Menschen angeht. Ich sehe Ihnen an, dass die Angst bei Ihnen tief sitzt.«
    Das Wasser wurde gebracht. Ellen wirkte geistesabwesend, als sie es aus der Flasche ins Glas fließen ließ. »Ja, Glenda, es kann sein, dass Sie Recht haben. Bestimmt sogar. Ich habe Angst, und dass ich gefallen bin, das lag auch nicht an meiner Erschöpfung, die gar nicht vorhanden war. Es ging eben um meine Angst.«
    Glenda legte ihr eine Hand auf den Unterarm. Manchmal war ein Körperkontakt nötig. »Bitte, Sie können mir vertrauen, Ellen. Wovor genau haben Sie Angst?«
    Die Studentin schüttelte den Kopf. »Wenn das so einfach zu erklären wäre.«
    »Versuchen Sie es.«
    »Klar, das mache ich. Es bleibt mir ja nichts anderes übrig. Ich habe keine Angst vor dem Morgen oder dem Übermorgen, sondern vor dem, was zwei Freunde und ich in der Vergangenheit getan haben. Wir sind Studenten der Soziologie. Zu diesem Gebiet, das von manchen Menschen belächelt wird, gehört ja einiges. Man kann es auch ausufern lassen und sich mit dem Verhalten von Menschen beschäftigen. Das haben Dick, Gregg und ich getan. Wir haben es studiert.«
    »Können Sie mir das an einem speziellen Beispiel erklären?«
    »Darauf wollte ich hinaus.«
    »Entschuldigung«, sagte Glenda.
    »Uns ging es um ein Thema. Wie verhalten sich Menschen in extremen Situationen? Dabei meine ich keine sportlichen, sondern Situationen, die auch den Geist anstrengen.«
    »Jetzt komme ich nicht mehr mit«, bekannte Glenda.
    Ellen Bates schaute sie an. »Ich denke da an ein bestimmtes Gebiet. An die Hypnose.«
    Glenda Perkins schwieg. Damit hatte sie nicht gerechnet. Sie war nicht auf den Mund gefallen, doch jetzt wusste sie nicht, was sie sagen sollte. Das bemerkte auch Ellen, denn sie sagte: »Da habe ich wohl etwas Falsches gesagt – oder?«
    »Nein, nein, ganz und gar nicht. Ich finde das sehr interessant und war nur im ersten Moment etwas überrascht. Bitte, erzählen Sie weiter.«
    »Okay.« Ellen kam noch nicht direkt zum Thema. »Seltsam, dass ich zu Ihnen Vertrauen habe, obwohl ich Sie gar nicht richtig kenne.«
    »Manchmal stimmt eben die Chemie bei Menschen.«
    »Ja, das mag sein.«
    »Sie wollten von Ihrem Experiment berichten«, erinnerte Glenda die Studentin.
    »Klar, natürlich. Mit drei Freunden haben wir uns einen Hypnotiseur ausgesucht. Angeblich soll er einen guten Namen haben, aber da kann man nie sicher sein.« Sie starrte in ihr Wasserglas, als könnte sie dort die weiteren Worte ablesen. »Wir gingen hin und trugen diesem Mann unseren Wunsch vor.«
    »Zwischenfrage, Ellen. Sind Sie bei der Wahrheit geblieben?«
    »Das war Voraussetzung. Er hat es auch akzeptiert. Wir waren natürlich aufgeregt, aber wir hatten uns auch vorgenommen, uns nicht hypnotisieren zu lassen. Er sollte uns nicht einfangen.

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