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1334 - Der Ghoul und die Witwe

1334 - Der Ghoul und die Witwe

Titel: 1334 - Der Ghoul und die Witwe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sie sich gegen das Ende auflehnen.
    Auch die Zuckungen ließen nach. Als ich den Lichtkegel der Lampe über den Körper hinweggleiten ließ, war der Ghoul bereits dabei, zu versteifen. Es gab zwar die Masse, doch sie besaß keine Kraft mehr. Sie versteifte, und wenn ich in den irgendwie noch immer schleimigen Körper hineinleuchtete, dann sah das Innere aus, als würde es verblassen.
    Der Ghoul trocknete aus und blieb schließlich als kristalline Masse zurück.
    Das nahm natürlich seine Zeit in Anspruch. So lange wollte ich nicht warten.
    Ich dachte an Jane Collins, mit der ich eigentlich hier verabredet war. Aber von ihr hatte ich bisher weder etwas gesehen noch gehört. Der Friedhof schien von keinem Menschen betreten worden zu sein. Ich befand mich weiterhin allein auf weiter und dunkler Flur.
    Ich musste die Detektivin finden. Ich war noch überzeugt davon, dass sie sich auf dem Friedhof aufhielt, und zwar lebend.
    Dass sie auch tot sein konnte und zum Opfer eines Ghouls geworden war, daran wollte ich nicht erst denken. Es reichte, dass Sarah Goldwyn umgekommen war.
    Aber ich wusste auch, dass es noch ein zweites Ziel gab. Das Haus, in dem ein gewisser Lou Kersher wohnte, Janes Auftraggeber. Auch es kam als Ziel in Frage.
    Ich warf einen letzten Blick zurück in das Grab.
    Dort lag der Ghoul.
    Es gab die schwabbelige Schleimmasse nicht mehr. Sein Kopf war bereits kristallisiert, und die geweihte Silberkugel steckte darin wie ein kleines Schmuckstück…
    ***
    Jane Collins war so überrascht worden, dass es ihr zunächst die Sprache verschlagen hatte. Es wurde totenstill zwischen ihnen beiden. Deshalb klang das leise Lachen des Totengräbers auch lauter als gewöhnlich. Aber es hörte sich zugleich recht jung an.
    Nicht wie die Lache eines alten Mannes, der längst pensioniert war und jetzt noch immer dort herumstreifte, wo er sich in seinem Berufsleben so wohl gefühlt hatte.
    Das Lachen beruhigte Jane einigermaßen, und sie fand auch die Sprache wieder.
    »Totengräber?«, wiederholte sie.
    »Ja.«
    Die Starre der Detektivin war gewichen, und so konnte sie auch den Kopf schütteln.
    »Hier auf dem Friedhof?«, wunderte sie sich. »Das kann ich nicht glauben. Hier wird niemand mehr begraben. Man hat dieses Gelände stillgelegt.«
    Der Totengräber hob die Schultern. Er ließ sich etwas Zeit mit der Antwort. Jane bekam Gelegenheit, ihn sich genauer anzuschauen.
    Unter dem Schirm der Mütze war das Gesicht nicht genau zu erkennen, aber sie sah, dass er tatsächlich kein alter Mann war. Er trug eine dunkle Röhrenhose und eine schwarze glänzende Jacke.
    Aus welch einem Material sie bestand, war nicht zu erkennen. Die Füße des Totengräbers steckten in Springerstiefeln, die sehr hoch über die Knöchel hinwegreichten.
    »Das weiß ich alles. Offiziell ist hier nichts mehr los. Aber ich bin trotzdem hier, und meine Freunde sind es auch. Man kann uns mit gutem Gewissen als Sammler betrachten.«
    »Auch das noch«, erklärte Jane. »Was sammelt ihr denn?«
    »Knochen.«
    Die Detektivin schwieg. Sie hätte eigentlich mit der Antwort rechnen können, doch sie hatte sich innerlich nicht darauf eingestellt, und deshalb war sie auch überrascht. Nur für einen kurzen Moment, dann erfasste sie ein anderer Gedanke, und der war alles andere als freundlich. Sie dachte an die Schwarzen Messen, die auf manchen Friedhöfen gefeiert wurden. An die Satansjünger, an die brutalen Typen, die überhaupt keine Moral mehr kannten. Die Blut opferten und bis zu Tieren und Menschen gingen. Jane hasste diese Typen. Sie wusste allerdings auch, wie gefährlich sie waren, und dass sie nicht eben zart mit den Menschen umgingen, die sich ihnen in den Weg stellten. Da hatte es auch schon genügend sinnlose Morde gegeben.
    Jane schluckte. Erst dann konnte sie eine Frage stellen. »Schwarze Messen?«
    Das Lachen des Totengräbers klang leicht meckernd. Es beruhigte Jane irgendwie. »Hätte man meinen können. Hätte ich auch gedacht. Aber das ist es nicht. Wir sind Künstler.«
    »Aha.«
    »Damit kannst du nichts anfangen, wie?«
    »Genau.«
    »Aber es ist so.«
    Das beruhigte Jane weiter. »Ihr habt keine Angst davor, dass mal jemand eure Knochen sammeln könnte?«
    »Überhaupt nicht. Warum auch? Wir sind die Sammler. Der Friedhof hier ist vergessen. Niemand kümmert sich um ihn. Ob die Gräber nun offen sind oder nicht, das ist egal. Aber wir machen aus den Knochen der Toten unsere Kunstwerke. So bleiben sie für die Nachwelt erhalten. Wir

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