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1334 - Der Ghoul und die Witwe

1334 - Der Ghoul und die Witwe

Titel: 1334 - Der Ghoul und die Witwe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Wohnung gewesen, er kannte sich trotzdem aus, denn sie hatte den gleichen Grundriss wie seine.
    Die Tür zum Wohnzimmer stand offen. Unter der Decke gab eine alte Schalenlampe Licht. Es berührte als fahler Schein die aufgestellten Möbel, die allesamt aussahen, als stammten sie aus dem letzten Jahrhundert. Das war nicht tragisch, aber 50 Jahre waren sie sicherlich schon und sehr dunkel, was das Zimmer optisch noch kleiner machte.
    Das war es nicht, was Lou störte. Etwas anderes fand er viel schlimmer. Es war der Gestank, der ihm den Atem raubte. Nie hatte er ihn so stark wahrgenommen wie hier.
    Der eklige Geruch von Verwesung und Fäulnis war Übelkeit erregend, und Lou Kersher glaubte, sich übergeben zu müssen.
    Die Witwe schob ihn noch zwei Schritte weiter nach vorn. »Gehen Sie nur, gehen Sie…«
    Er ging und blieb stehen. »Himmel, was ist das für ein Gestank? Lüften Sie mal.«
    »Ich werde mich hüten.«
    »Wie das?«
    Er hörte hinter sich ein Kichern, das ihm gar nicht gefiel. Die Haut in seinem Nacken spannte sich. Bisher war Lou Kersher noch nie in eine Falle gelaufen, was sich nun änderte.
    Das merkte er Sekunden später. Zunächst wurde er von Edna Wilson angesprochen.
    »Drehen Sie sich nach links.«
    Er gehorchte.
    »Da sitzt mein Freund.«
    Der Freund hatte in einem Sessel in der Zimmerecke seinen Platz gefunden. Dort breitete er sich förmlich aus. Ein unförmiges schleimiges Etwas, das zwar Ähnlichkeit mit einem Menschen besaß, aber nicht unbedingt ein Mensch war.
    »Er hat Hunger, mein Freund. Und er freut sich schon darauf, Sie vertilgen zu können…«
    ***
    Dass ich in dieser Nacht noch fahren würde, hätte ich auch nicht gedacht. Aber es machte mir nichts aus, denn es war besser, als in der Wohnung zu hängen und seinen Gedanken nachzugehen oder in die Glotze zu schauen.
    Die Fahrt lenkte mich ab. Wahrscheinlich hatte Jane Collins wirklich etwas endeckt, das auch mich interessieren musste, denn eine Spinnerin war sie bestimmt nicht.
    Eigentlich kannte ich mich in London recht gut aus. Aber von diesem Friedhof hatte ich noch nichts gehört.
    Es war auch nicht tragisch. London ist so riesig, da kann man wirklich nicht alles kennen.
    Aber den Weg zum Ziel fand ich. Und ich fand ihn sogar recht schnell, denn der Verkehr war nicht mehr mit dem am Morgen oder Nachmittag zu vergleichen.
    Die Gegend, in der sich der kleine Friedhof versteckt hielt, lag wirklich einsam. Nicht, dass sie von einem Wald umgeben wäre, aber es gab hier keine Kneipen oder Imbissbuden, hier wohnten nur Leute in sehr alten und hohen Häusern, deren Fassaden die Frische eines Nebelmorgens abstrahlten.
    Der Belag der Straße hätte auch mal ausgewechselt werden können, aber dafür war kein Geld vorhanden. Es gab wirklich nicht wenige Ecken in London, die vor sich hingammelten.
    Ich entdeckte den Wagen meiner Freundin Jane und fand hinter ihm einen Parkplatz. Die Friedhofsmauer konnte ich sehen und auch die Gewächse, die sich darüber reckten. Ein kleines Tor war ebenfalls vorhanden. Auf mich wirkte es verschlossen.
    Jane Collins hatte mich schon eingeweiht. So kannte ich den Grund, weshalb sie sich hier in der Gegend herumtrieb, doch ich wollte nicht zu ihrem Klienten, der in einem der dem Friedhof gegenüber stehenden Häuser wohnte, sondern zu Jane.
    Die Detektivin musste sich noch auf dem Friedhof befinden.
    Wäre es anders gewesen, hätte sie mich angerufen.
    Ich verließ den Rover, zupfte mir die Lederjacke zurecht und schaute mich um. Ja, es stimmte. Der Sommer hatte sich mit seinen heißen Temperaturen verabschiedet. Im Augenblick wehte mir die Kühle einer Herbstnacht entgegen.
    Ich überquerte die Straße. In der Nähe des Eingangs blieb ich für einen Moment stehen. Schon bei der Herfahrt war mir aufgefallen, wie wenig Verkehr hier herrschte. Die anderen Autos schienen um diese Gegend herumgelenkt zu werden.
    Auch jetzt rollte kein Wagen an mir vorbei, und Fußgänger befanden sich erst recht nicht im Freien.
    Auch die Frontseiten der Häuser waren dunkel. Eigentlich brannte nur hinter den Fenstern einer Wohnung Licht. Sie befand sich in dem Haus, das dem kleinen Tor direkt gegenüberlag.
    Über die Mauer wollte ich nicht klettern. Das hatte Jane sicherlich auch nicht getan. Mir blieb das Tor.
    Ich ging hin. Verschlossen war es nicht. Ich konnte es bequem aufstoßen.
    Vor mir lag der Friedhof. Und ich blieb zunächst mal stehen, um mir einen ersten Überblick zu verschaffen. Ein Totenacker wie viele andere

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