1336 - Die Dämonen-Bande
bitte ich. Davon abgesehen, dass Sie in allen Dingen meine Unterstützung haben, das muss ich nicht extra betonen.«
Suko und mir war das klar. Wenig später hatten wir das Büro unseres Chefs verlassen…
***
Er war der King, der Herrscher!
Er war das Grauen und der Schrecken, das Gestalt angenommen hatte, und Saladin war wieder einmal fasziniert. Er spürte die Nähe des anderen und merkte auch, dass diese Aura auf keinen Fall mit der eines Menschen zu vergleichen war.
Saladin war jemand, der sich so leicht nichts gefallen ließ. Er kam sich stets vor wie der große König, der alles, was in seiner Nähe ablief, aus einer erhöhten und arroganten Stellung beobachtete.
Nun sah es anders aus.
Er fühlte sich klein. Er fühlte sich mickrig. Hinzu kam der Respekt, den er vor dieser Gestalt hatte. Sie war ein dunkles und bedrohliches Machtpotenzial, das man sich auf keinen Fall zum Feind machen sollte. Daran wäre er selbst mit seiner hypnotischen Kraft gescheitert.
Nein, so durfte man nicht denken. Nicht mal im Ansatz. Der Schwarze Tod gehörte dazu. Er stand auf Saladins Seite, das hatte er bewiesen, und so wich der Respekt und die damit verbundene leichte Beklemmung einer großen Freude.
Das war etwas zum Durchatmen. Es gab jetzt das Wissen, dass er und van Akkeren nicht allein standen und diese gewaltige Gestalt als Aufpasser im Hintergrund lauerte.
Es hatte niemand gesprochen. In dem Raum inmitten der Hütte war es nur etwas kälter geworden. Aber das konnte auch eine Einbildung sein, weil diese Überraschung Saladin sensibler hatte werden lassen.
Vincent van Akkeren tippte ihm auf die Schulter. Erst bei der zweiten Berührung drehte sich der Hypnotiseur um.
»Gefällt er dir?«
Saladin konnte nur nicken.
»Ab jetzt hast du deinen neuen Weg eingeschlagen, mein Freund. Es ist wunderbar, dass wir ihn zunächst gemeinsam gehen können. Nur gebe ich dir einen Rat. Verlasse den Weg nie. Bleibe immer an meiner Seite, auch wenn wir uns aus den Augen verlieren, denn das große Ziel darf nicht verloren gehen.«
Saladin, der seine Gänsehaut inzwischen verloren und sich an die Umgebung gewöhnt hatte, fragte: »Welches Ziel meinst du? Wenn ich über meines nachdenke, dann bin ich schon leicht überfragt und…«
»Vergiss es. Vergiss deine Ziele und Pläne. Das alles ist nicht mehr wahr. Mit dem heutigen Tag hast du wirkliches Neuland betreten. Dein Leben als Hypnotiseur liegt zwar nicht hinter dir, denn du wirst deine Macht immer wieder einsetzen können und müssen, aber jetzt bin ich an der Reihe, denn ich habe mir vorgenommen, mein großes Ziel zu erreichen. Wenn ich das geschafft habe, wird es auch dir gut gehen. Das kann ich dir jetzt und hier versprechen.«
»Worauf muss ich mich einrichten? Geht es um John Sinclair und seine Freunde?«
»Nur bedingt.« Der Grusel-Star lächelte. »Wir werden sie zwar nicht aus unserem Gedächtnis streichen, und sie werden uns auch immer wieder über den Weg laufen, aber zunächst müssen wir an unsere Aufgabe denken, die sehr wichtig ist.«
»Dann sag mir, wie sie aussieht.«
Van Akkeren lächelte. »Sie hat mit dieser Welt nichts zu tun, Saladin. Sie ist nur unser Stütz- und Fluchtpunkt. Wir werden wieder in die normale Welt eintauchen und dort unsere Zeichen setzen.«
»Wo und wie?«
»Immer langsam.« Van Akkeren genoss seine Überlegenheit.
»Kannst du mit dem Begriff Templer etwas anfangen?«
Saladin überlegte. Es ärgerte ihn, dass er nicht sofort eine Antwort parat hatte.
»Die Templer sind eine Gruppe von Mönchen, die sich im Mittelalter gebildet hat und sehr reich geworden ist. So reich, dass sie der Kirche ein Dorn im Auge war…«
»Ja, das ist schon richtig. Damals kam es zum Bruch. Aber was sie in der heutigen Zeit zu tun haben, ist dir nicht bekannt?«
»Nein. Ich wusste nicht mal, dass es sie gibt.«
»Sehr gut. Und deshalb werde ich dich eines Besseren belehren. Die Templer haben überlebt und schafften es auch, sich wieder zu finden. Es wurde viel über sie geschrieben und auch geredet, doch ich bin derjenige, der dir jetzt seine Wahrheit näher bringt, und auf sie kannst du dich verlassen.«
»Dann höre ich zu!«
Van Akkeren war in seinem Element. Unter den rot glühenden Augen des Schwarzen Tods erklärte er Saladin, was es mit den Templern auf sich hatte. Der Hypnotiseur hörte zu, und van Akkeren sah ihm an, wie stark ihn die Sätze faszinierten. Er fieberte förmlich mit. Als van Akkeren irgendwann aufhörte, da hatte Saladin
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