1336 - Die Dämonen-Bande
das Gebiet zogen und auch eine Attraktion für die zahlreichen Bustouristen waren, die gerade um diese Jahreszeit viel unterwegs waren.
Die Gegend südlich von Toulouse war für viele Menschen eine Attraktion. Die Rolle der Templer hatte sich mittlerweile herumgesprochen, und so wanderten viele Menschen auf den Spuren der Vergangenheit, besuchten alte Burgen und Schlösser, wo sie dann den Hauch der Vergangenheit tief einatmeten.
Auch die Tourismus-Industrie hatte sich auf sie eingestellt. Die unzähligen Andenkenbuden boten allen Kitsch an, den man sich nur vorstellen konnte. Im Sommer und im Herbst wurde das große Geschäft gemacht. Der Winter brachte dann Ruhe in den kleinen Ort.
Um die beiden Männer herum war es nicht leer, obwohl sie sich schon eine Nebengasse ausgesucht hatten. Immer wieder fanden Touristen den Weg, und es waren nicht nur Franzosen, die den kleinen Kurort besuchten. Halb Europa war hier vertreten.
Da sie beweglich sein mussten, hatte van Akkeren vorgeschlagen, einen Wagen zu mieten. Damit war Saladin sehr einverstanden gewesen. Sie würden den Wagen noch am frühen Abend abholen können. Der Händler hatte den Renault Megane bereitgestellt.
»Es ist deine neue Welt, Saladin«, sagte van Akkeren.
»Ich weiß es.«
»London liegt hinter dir. Ich glaube auch nicht, dass du Sehnsucht nach dieser Stadt haben wirst, wenn wir hier fertig sind. Nein, das auf keinen Fall. Du wirst hier leben und von hier aus agieren können. Ebenso wie ich. Und beide unter dem Schutz des Schwarzen Tods.«
»Das hört sich gut an.«
»Es ist auch gut.«
»Trotzdem habe ich Probleme.«
»Und welche?«
»Es hat einfach zu gut geklappt. Es ist zu glatt gelaufen. Ich weiß ja, wer mir auf den Fersen gewesen ist.«
Van Akkeren verzog den Mund, obwohl ein bestimmter Name noch nicht ausgesprochen worden war. Das übernahm er dann.
»Sinclair, meinst du? Vergiss ihn.« Van Akkeren beugte sich zu ihm hin. Seine Augen richteten sich starr auf den Hypnotiseur, als wollte er ihn unter seine Kontrolle bringen. »Und wenn wir so weit sind und Sinclair tatsächlich hier erscheint, ist er schon so gut wie tot. Was will er dann noch gegen uns ausrichten? Nichts, gar nichts, sage ich dir.«
»Du bist sehr optimistisch.«
»Ja, das bin ich. Das kann ich mir auch leisten. Sinclair wird sich verfluchen und an sich selbst zweifeln. Möglicherweise rennt er wie ein Irrer durch London, aber er wird uns nicht finden, das schwöre ich dir.«
Saladin ließ sich von der Sicherheit seines neuen Partners nicht überzeugen. Er hatte von van Akkeren in der Zwischenzeit einiges erfahren, und deshalb sprach er seine Bedenken aus.
»Sinclair kennt dich gut.«
»Das weiß ich.«
»Und deshalb denke ich, dass er auch deine Pläne kennt.«
»Kein Einspruch.«
»Sei nicht sauer, van Akkeren. Mich würde es nicht überraschen, wenn er hier auftaucht. Und es würde mich auch nicht wundern, wenn er sich schon mit den Templern in Verbindung gesetzt hat und sie warnen konnte. Bitte, nimm es nicht als Tatsache hin, aber es könnte durchaus so gewesen.«
»Du hast großen Respekt vor ihm, wie?«
»Das nicht. Aber ich habe ihn erlebt. Ich kenne ihn, und ich weiß, wie ich ihn einzuschätzen habe.«
»Wir sind trotzdem besser.«
Saladin sagte zunächst nichts. Von der Seite her schaute er van Akkeren an.
»He, du glaubst mir nicht?«
Der Hypnotiseur lächelte. »Ich bin immer ein Mensch, der sich auf eine gewisse Rückendeckung verlässt. Das habe ich immer so gehalten, und davon bin ich auch jetzt nicht abgewichen.«
»Toll, das zu hören«, erklärte der Grusel-Star nicht eben begeistert, »aber worauf willst du hinaus?«
»Darauf, dass ich London nicht aus meiner Erinnerung gestrichen habe, mein Freund.«
Vincent van Akkeren merkte, dass ihm sein neuer Partner etwas verschwiegen hatte, das unter Umständen sehr wichtig war.
Deshalb fragte er: »Wie soll ich das alles in die Reihe bekommen?«
»Das ist ganz einfach. Ich habe in London ein kleines Erbe zurückgelassen, das ich gern aktivieren möchte.«
»Aha. Und was ist das Ziel?«
»Sinclair zu töten!«
Plötzlich zeigte van Akkeren Interesse. »Teufel, das hört sich wirklich gut an.«
»Es ist auch gut, mein Freund.« Er berichtete, was ihm auf der Busfahrt widerfahren war.
Van Akkeren bekam große Augen. Als er hörte, dass die vier jungen Leute noch immer nicht vom Bann des Hypnotiseurs befreit worden waren, begann er zu grinsen.
»Ich habe etwas.«
»Gut. Und
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