1337 - Die Templer-Verschwörung
die neuesten elektronischen Errungenschaften. Wenn das geblieben ist, hat man etwas Hoffnung.«
»Willst du hin?«
»Nein.« Ich dachte dabei an die Treppe, über die wir hätten gehen müssen. Das erschien mir etwas riskant. Es gab sie zwar noch, aber niemand von uns konnte sagen, ob sie nicht angegriffen worden war. Außerdem interessierte mich die Umgebung des Zimmers, das unser Freund Godwin de Salier als Refugium nutzte.
Dorthin zog er sich zurück, wenn er arbeiten musste. Dort schlief er auch, umgeben von der Erbschaft des Abbé Bloch, die nicht aus Geld bestand, sondern aus Wissen, verpackt in vielen Büchern.
Aber es gab dort noch etwas, dem unser großes Interesse galt. In Godwins Besitz befand sich nicht nur der Würfel des Heils, es gab auch ein anderes Objekt, das uns sehr interessierte. Das war der Knochensessel.
War das Zimmer noch vorhanden oder würden wir vor den Trümmern stehen? Wenn jemand den Templerführer hatte erwischen wollen, dann hätte er dort hingehen müssen.
Suko wusste, welche Gedanken mich quälten. Er ließ mich vorgehen, und so schritt ich zuerst in den Gang hinein, den ich so gut kannte und der uns zu Godwins Zimmer führte.
Eines war schon mal positiv.
Der Gang war nicht zusammengebrochen. Es gab die Wände ebenso wie die Decke. Nur lag überall der Staub, der hierher getrieben worden war. In ihm hinterließen unsere Schuhe Spuren.
Ich wusste, dass die Tür zu Godwins Zimmer stabil war. Sehr stabil sogar. Sein Vorgänger, Abbé Bloch, hatte sie noch einbauen lassen. Als hätte er eine Ahnung gehabt.
»Sieht nicht schlecht aus, John. Stabilität ist schon gut.«
»Da sagst du was.« Ich ließ meinen Blick über die Tür gleiten, die wirklich noch im Rahmen saß. Staub klebte darauf. Sie hatte auch einige Macken bekommen, wahrscheinlich durch herumfliegende Steinstücke, aber sie war nicht zusammengebrochen.
Und auch nicht abgeschlossen, wie ich feststellte. Ich konnte sie nach innen bewegen, blieb allerdings auf der Schwelle stehen, weil ich das Zimmer noch nicht betreten wollte.
Es war fast ein kleines Wunder. Auf den ersten Blick war nichts passiert. Selbst die Fensterscheibe war noch vorhanden, während man das bei den anderen Fenstern nicht behaupten konnte.
Über dieses Zimmer musste ein schützender Geist seine Hände gehalten haben. Die Wellen der Detonation waren vorbeigestrichen.
Das gab mir ein Stück Hoffnung zurück.
Mein Blick fiel sofort auf den Knochensessel. Als ich sah, dass ihm nichts passiert war, polterte ein Stein von meinem Herzen. Der Knochensessel stand nach wie vor in der Nähe des Fensters, und er sah auch nicht angeschlagen aus.
»Wir können zufrieden sein«, murmelte Suko. »Es ist mir ein Rätsel, aber hier müssen positive Kräfte am Werk gewesen sein, die alles gerichtet haben.«
»Schutzengel.«
»Vielleicht.«
Ich ging vor, während Suko hinter mir die Tür schloss. »Als hätte man die Druckwellen der Detonation vorbeigeleitet. Das kann uns nur recht sein.« Ich blieb stehen und schaute mich gedankenverloren um. Dabei hielt ich die Stirn gefurcht.
»Was hast du für Probleme?«, fragte Suko.
»Jede Menge, wenn du es genau wissen willst. Aber eines quält mich besonders.«
»Raus damit!«
Ich hoffte, dass mein Vorschlag nicht auf taube Ohren traf. »Ich halte es für besser, dass wir uns trennen. Der Angriff hat nicht ganz geklappt. Saladin und van Akkeren sind keine Typen, die so schnell aufgeben. Deshalb denke ich, dass einer von uns im Krankenhaus wachen sollte.«
Suko lächelte leicht künstlich. »Hast du dabei an mich gedacht?«
»Ja.«
»Und du willst bleiben?«
»Genau.«
»Warum?«
Ehrlich wie ich war, hob ich die Schultern. »Ich kann es dir nicht sagen. Es ist ein Gefühl. Möglicherweise auch aus einer gewissen Logik geboren. Wenn wir beide getrennt vorgehen, was sollte die andere Seite davon abhalten, es auch zu tun?«
»Nichts.«
»Eben. So denke ich auch. Es gibt zwei Schwachpunkte. Das Krankenhaus und das Kloster. Man wird eigentlich nachschauen müssen, was hier abgelaufen ist, und so möchte ich gern denjenigen erwarten, wenn er hier im Kloster eintrifft.«
»Das heißt, wir können uns auf eine lange Nacht gefasst machen.«
»Davon kann man ausgehen. Die andere Seite wird so lange warten, bis die Polizisten und die Männer von der Feuerwehr das Feld geräumt haben. Dann wird jemand kommen und sich umschauen. Und wenn er hier ist, wird er auf mich treffen.«
Suko war skeptisch. »Große
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