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1337 - Krieg der Esper

Titel: 1337 - Krieg der Esper Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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kam
     
    5.
     
    Die Tränen N'jalas sind das kostbarste Gut unseres Volkes. Sie sind nicht nur Stimulans für unsere Esper, die stärkste Waffe in unserem Krieg gegen die Maakar oder für unsere Spione gegen die sayaaronische Schnüfflerorganisation PIG.
    Die Tränen N'jalas sind ein Lebenselixier und der Stoff, aus dem unsere Träume sind.
    Das habe ich auf N'jalin gelernt, dem größten Asteroiden der Sonne N'jala, wo ich geboren wurde und wo ich meine Ausbildung erhalten habe.
    Das alles weiß ich, aber für mich sind die Tränen N'jalas ohne Gehalt. Ich rieche sie nicht, höre sie nicht, sie haben auf mich keinerlei psionische Wirkung - an mir verpuffen sie.
    Ich kann sie in meiner Handfläche zergehen lassen, zusehen, wie sie langsam deflagrieren, aber es springt nichts auf mich über. Ich bin parataub.
    Manche Esperin hat sich schon das Leben genommen, als sie mit zunehmendem Alter feststellen mußte, daß sie die Tränen N'jalas nicht mehr handhaben konnte und ihr dieses Psichogon keinerlei parapsychische Fähigkeiten mehr vermittelte. Für diese Esper ist parataub gleichbedeutend mit paratot: Sie scheiden freiwillig aus dem Leben, indem sie mit letzter Willensanstrengung ein paar Tränen N'jalas zur spontanen Deflagration bringen.
    Im schlimmsten Fall verfallen sie der Psiphrenie und bleiben bis an ihr Lebensende unheilbar geisteskrank.
    Ich habe auf N'jalin einige solcher Fälle erlebt.
    Selbst lief ich nie Gef ahr, in ein solches Schicksal getrieben zu werden.
    Denn erstens war ich nie ein Esper -schließlich bin ich ein Mann, von dem ohnehin nicht erwartet wird, daß er auf die Tränen N'jalas anspricht. Und zweitens ist die Parataubheit für mich ein Segen, sie wurde mir bewußt angezüchtet.
    Ich bin sozusagen ein Anti-Esper. Männliche Kartanin sind nicht in der Lage, vermittels der Tränen N'jalas Parafähigkeiten zu entwikkeln. Das bleibt in der Regel den Frauen vorbehalten, einige Ausnahmen bestätigen nur die Regel.
    Aber solche Kartanin, die selbst mit dem Paratau nichts anzufangen wissen, sprechen allgemein sehr gut auf Esper an, können von ihnen telepathisch ausgehorcht, suggestiv beeinflußt werden.
    Ich dagegen bin völlig parataub. Keine Esper von Ardustaar könnten mich aushorchen, sie könnten meine Anwesenheit nicht einmal auf kürzeste Distanz spüren. Meine Gedanken, meine Gefühle bleiben den Espern verborgen, für sie scheint es, als würde ich nicht denken, nicht fühlen.
    Und das ist meine besondere Fähigkeit, die in der Esper-Schule von N'jalin gefördert und bis zur Perfektion geschult wurde.
    Auf den ersten Blick scheint diese absolute „Unfähigkeit" ohne besonderen Nutzen zu sein. Aber wenn man nachdenkt, dann fallen einem jede Menge Situationen ein, in denen Parataubheit wichtiger als die am stärksten ausgeprägte Parafähigkeit sein kann.
    Etwa wenn es gilt, einen Boten in geheimer Mission auszuschicken; es gibt Mittel und Wege, jeden Esper telepathisch auszuhorchen, denn jeder Esper findet seinen Meister in einem anderen, dem mehr Tränen N'jalas zur Verfügung stehen - die Gedanken eines Paratauben kann man dagegen nicht stehlen. >Auf N'jalin wurden viele gute Parataube ausgebildet, aber meine Lehrerin Li-Lan, die Protektorin des N'jala-Systems, versicherte mir, daß ich der beste sei.
    So kam es, daß ich mit einigen anderen für eine besondere Aufgabe eingesetzt wurde.
    Man sagte uns zuerst nicht, worum es genau ging. Die Parole lautete bloß: Vergeltungsschläge gegen die PIG. Das war Motivation genug, für den Anfang wenigstens.
    Die PIG unterhält in Ardustaar an die dreißig Stützpunkte, die als geheim gelten, die wir inzwischen aber alle ausgeforscht haben.
    Mich schickte man mit einem fünfköpfigen Esperkommando zur Sonne Mhreda, in deren Korona ein Satellit der sayaaronischen Schnüfflerorganisation untergebracht war.
    Unser Schiff war die MALLIV, und die Mannschaft tat so, als würde sie die Sonnenaktivität des roten Riesen messen. In Wirklichkeit loteten die Esper den Standort des Sonnensatelliten aus. Als sie ihn gefunden hatten, warteten sie den günstigsten Augenblick ab, um an Bord zu teleportieren und die Mannschaft hypnosuggestiv außer Gefecht zu setzen.
    Mich nahmen sie mit, ohne mir zu sagen, welche Aufgabe mir zufiel.
    Ich erfuhr erst allmählich, was der Grund für diese Besetzung war. Die Esper hatten ihre Befehle direkt von den Hohen Frauen bekommen. Diese erklärten ihnen, daß die PIG die Protektorin Dao-Lin-H'ay gefangengenommen hätte, als

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