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1337 - Krieg der Esper

Titel: 1337 - Krieg der Esper Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Kontakt zu den Kartanin hatten", sagte ich. „Darüber ist mir nichts bekannt", sagte Poerl. „Es ist aber durchaus möglich, daß tefrodische Expeditionen nach Pinwheel kamen, bevor die Kartanin die Raumfahrt entwickelten. Vielleicht entdeckte man sogar die Welt der Kartanin, zog sich aber zurück, um die Feliden in ihrer Entwicklung nicht zu beeinflussen. Es gibt aber keine offiziellen Berichte darüber. Falls es solche Kontakte gegeben hat, gehören sie nicht zur Allgemeinbildung. Soll ich für dich diesbezügliche Erkundigungen einziehen?"
    Ich winkte ab. „Ich dachte nur, es gibt da einen mir unbekannten Grund, warum du dich für die Kartanin so stark machst, Poerl. Vielleicht geschichtliche Zusammenhänge, die dir kartanische Interessen bedeutender erscheinen lassen als die der Galaktiker." Poerl wurde nervös. „Dao-Lin hat mir ihr Geheimnis nicht anvertraut, wenn du das meinst", sagte sie so aggressiv, wie es grundlos nur jemand mit schlechtem Gewissen wird. „Und wenn du es genau wissen willst, ich möchte es nicht einmal erfahren. Das ist etwas, was mich nichts angeht und was ich darum nicht erforschen will."
    „Selbst dann nicht, wenn es unser aller Existenz gef ährden könnte?"
    „Das ist absolut nicht der Fall."
    „Wieso willst du das so genau wissen, Poerl?"
    Die Tefroderin wurde rot. Sie senkte den Blick und sagte: „Ich vertraue Dao-Lins Wort." Sie hob den Blick und sah mich fast anklagend an. „Und ich achte ihre Intimsphäre. Du dagegen würdest am liebsten alles aus ihr herauspressen ..."
    „Du denkst, ich würde in meinen Mitteln dabei nicht wählerisch sein, ist es so?" fragte ich. Poerl gab keine Antwort. „Du hattest Mitleid mit ihr, stimmt's? Du wolltest verhindern, daß ich unsaubere Verhörmethoden anwenden könnte, um ihr das Geheimnis zu entreißen, richtig?" Poerl nickte zaghaft. „Tut mir leid, Nikki, wenn ich dir unrecht getan habe. Aber du warst so versessen auf Dao-Lins Geheimnis, daß ich dich zu allem fähig hielt."
    „Und was tatest du, um Dao-Lin vor mir zu schützen?"
    „Du weißt es doch längst ..."
    „Es ist nur eine Vermutung. Sage du es mir."
    „Ich ... ich steckte ihr fünfzig Tropfen Paratau zu, damit sie die nächstbeste Gelegenheit zur Flucht nutzen konnte. Ich habe während meiner Lauschertätigkeit jedesmal ein paar Tropfen abgezweigt ... Das fiel nicht auf."
    Poerl war so zerknirscht, von Schuldgefühlen gezeichnet, daß ich schon wieder Mitleid für sie empfand. „Du hast dir vermutlich nicht überlegt, in welche Gefahr du uns damit bringen könntest", sagte ich versöhnlich. „Es wäre gar nicht so schlimm gewesen, wenn sich Dao-Lin in Sicherheit teleportiert hätte.
    Aber sie hätte auch die WAGEIO in Gefahr bringen können, als sie an Bord die Psi-Phänomene verursachte."
    „Das nie!" Poerl schüttelte heftig den Kopf. „Du darfst Dao-Lin nicht daran messen, was mit den Pseudo-Wissenden geschehen ist."
    „Lassen wir's."
    „Welche Konsequenzen hast du dir für mich ausgedacht?"
    „Keine", sagte ich. „Wir brauchen deine Paratensor-Fähigkeiten jetzt mehr denn je. Ich habe nur noch eine Frage, die ich dich wahrheitsgetreu zu beantworten bitte. Sagt dir der Name Rob-Ert-K'uzelj etwas?"
    „Ein kartanischer Name?" Poerl dachte nach. „Ich habe ihn noch nie gehört. Woher hast du ihn?"
    Statt einer Antwort sagte ich: „Du könntest Dao-Lin fragen. Vielleicht weiß sie etwas damit anzufangen."
    Damit beendete ich Poerls Verhör, ich war sicher, daß sie sich ein ähnliches Delikt nicht noch einmal würde zuschulden kommen lassen. Wie schlecht mußte die junge Tefroderin über mich gedacht haben, wenn sie mich unmenschlicher Verhörmethoden für fähig gehalten hatte!
    Ich fragte mich ernsthaft, ob ich mich etwa wie eine Inquisitorin aufgeführt hatte. „Mann, verdammt und zugenäht", schimpfte ich mit mir selbst. „Wo käme ich denn hin, wenn ich nicht mal mehr ich selbst sein darf!"
    Damit ließ ich es gut sein. „Ich werde Dao-Lin danach fragen, ob sie mit diesem Namen etwas anzufangen weiß", versprach Poerl.
    Ich hatte ganz vergessen, daß sie noch da war. Sie lächelte mir zu. „Du bist schon in Ordnung, Nikki."
    Und dann ließ sie mich endlich allein.
    Ich hätte mich zu gerne mit diesem Rob-Ert-K'uzelj unterhalten. Dabei wußte ich nicht einmal, ob es einen Kartanin dieses Namens gab oder ob er nicht nur eine große Traumgestalt war.
    Andererseits mußte ich mich darüber wundern, wie ich auf einen solchen kartanischen Namen

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