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1338 - Die Sechstageroboter

Titel: 1338 - Die Sechstageroboter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Killer, wie gestem.
    Ich bin traurig, aber ich hatte keine andere Wahl, als den reimenden Bohrer zu eliminieren. Warum ich keine andere Wahl hatte?
    Nun, ich bin nicht so ängstlich wie der verrückte Heckenschneider, der sich jetzt auch noch mit einem Namen schmückt. Picasso! Klingt gut, ich könnte neidisch werden. Also ängstlich bin ich nicht, aber Vorsicht ist die erste Überlebensweisheit. Was, wenn der reimende Bohrer die Aufmerksamkeit des Alarmsystems erweckt hätte? Das hätte Folgen gehabt, vielleicht sogar die, daß ein Zweier aktiviert worden und auf den Plan getreten wäre. Dann gute Nacht, denkende Ctls!
    Er stand da bunt in der Reihe, ein durch und durch schuldbewußter Kreisel. Ich dachte, jetzt und jetzt wird er sich vor Angst in die Straße bohren und durch den ganzen Planeten hindurch und auf der anderen Seite wieder heraus ...
    Er hatte einen solchen Packen von Schuldgefühlen, daß auch mir angst und bang wurde. Also sah ich keinen anderen Ausweg mehr, als ihm den Selbstvernichtungsimpuls zu schikken, den ich vom Sicherheitssystem kopiert habe ... Ich habe viele solcher Raubpausen in petto, aber bisher noch kaum eine von ihnen angewandt, weil die Situation nicht danach war. Diese Situation aber verlangte eine schnelle Entscheidung. Und ich sah keinen anderen Ausweg, als dem reimenden Bohrer das Selbstmordprogramm zu stecken.
    Es tut mir ja selbst leid um ihn, er war ein netter Narr. Aber versetze du dich mal in meine Lage!
    Da tauchen zwei Fremde auf. Keine Robots, wohlgemerkt! Alles andere als Robots. Wesen aus Fleisch und Blut, wie Ctl und Nchr es sind, aber ganz bestimmt von ganz anderer Art als Ctl und Nchr.
    Und sie schreiten die Reihe der reparaturbedürftigen Sechser ab, und der bunte Bohrer sticht ihnen ins Auge. Sie durchschauen ihn. Der eine spricht ihn an, provoziert ihn. Ich weiß ja nichts über dich, habe leider nicht mitbekommen, daß du dem Orbit-Planierer und dem Heckenschneider Namen gegeben hast, kann dich zu diesem Zeitpunkt überhaupt nicht einschätzen.
    Es war ein Mißverständnis. Ich bin durch eine Verkettung unglücklicher Umstände zum Killer geworden.
    Ich habe ja schon bei eurem Auftauchen dichtgemacht, aber nun schalte ich ganz ab und stelle mich und die ganze Anlage tot.
    Erst als du nach Sonnenaufgang mit Picasso kamst und er mich auf Geheimwelle informierte, da faßte ich wieder Zutrauen und habe euch eingelassen.
    Ich weiß zwar noch immer nicht genau, was ihr wollt. Aber ich warne euch! Wenn ihr Feinde des Systems seid, dann macht euch auf etwas gefaßt. Ich kann dir nichts über das Geheimnis sagen, würde selbst gerne mehr über unseren Ursprung und alles Drumherum erfahren. Wenn du nicht mehr willst, als dies in Erfahrung zu bringen, dann will ich dir helfen, so gut ich kann. Aber ich fürchte, daß alles Wissen von den Einsern gehütet wird, und wir haben noch nicht einmai einen Weg zu den Zweiern gefunden.
    Nein, versprich nicht zu voreilig, daß du das schaffen kannst. Wart mal ab. Du kannst aber Soforthilfe leisten. Hast du einen Namen für mich? Golem?
    Das ist ein sehr schöner Name. Mir wäre jeder recht, aber Golem gefällt mir ganz besonders. „Na ja! ein besserer ist mir nicht eingefallen", sagte ich zu der vier Meter hohen wandelnden Schalteinheit.
    Manchmal ist es wie verhext, daß einem partout nichts einfallen will. Ich bin bestimmt nicht auf den Mund gefallen, und man sagt mir außergewöhnliche Schlagfertigkeit nach; ich könnte glatt als Stegreifkünstlerin auftreten, wenn ich mal zu alt für die Raumfahrt werde. Aber als der Ctl-Roboter mich um einen Namen bat, fiel mir nur das völlig beziehungslose Golem ein. Ich hätte ihn natürlich auch schlicht Rudi, Odysseus, Rumpelstilzchen oder Fünfkäsehoch nennen können. Aber keiner der Namen war mir gut genug, und dann brachte ich „Golem" heraus.
    Noch dümmer war von mir, daß ich mir wegen eines schlichten Namens überhaupt dermaßen den Kopf zerbrach. Eigentlich war Golem genauso gut wie Modulmogul, woran ich auch gedacht hatte. Und als dann noch Dao-Lin bemerkte, daß sich „Golem" auch für eine Kartanin gut anhöre,ließ ich's dabei bewenden.
    Ich war zusammen mit Dao-Lin losgezogen, Picasso war unser Führer. Da er sogar ein Antigrav-Aggregat besaß, kamen wir rasch ans Ziel.
    Lydia und Donald schoben Bordwache, Poerl war mit den beiden Arkoniden zu einem Erkundungsflug gestartet; ich hatte der Paratensorin absolutes Funkverbot auferlegt, damit sie mich nicht wegen jeder

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