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1339 - Der Blutengel

1339 - Der Blutengel

Titel: 1339 - Der Blutengel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Verbund mit dem Sessel gewisse Tore öffnen. Das jedenfalls meine ich. Garantien habe ich nicht.«
    »Die Idee ist gut.«
    »Dann hol den Würfel.«
    Ich wusste, wo unser Freund Godwin de Salier ihn aufbewahrte.
    In seinem Schreibtisch fand ich ihn, holte ihn hervor und schrak leicht zusammen, weil er sich meiner Ansicht nach nicht unbedingt normal anfühlte. Er hatte sich leicht erwärmt.
    Darüber sprach ich mit Suko, und mein Freund nickte nur. »Er ist besser als wir, John. Er merkt genau, dass etwas unterwegs ist, das wir als feindlich ansehen müssen. Sie geben nicht auf. Sie werden kommen. Van Akkeren und auch Saladin.«
    Ich wollte Suko nichts, aber ich ging schon davon aus, dass er sich in diesem Fall irrte.
    »Das genau ist es nicht. Wenn der Würfel aktiviert ist, zeigt er nicht das Kommen normaler Menschen an.«
    »Normal?«
    »Ja, die beiden sind normal. Sowohl Saladin als auch van Akkeren. Es sind keine Dämonen.«
    Suko grinste kantig. »Der Schwarze Tod ist aber einer.«
    »Exakt.«
    »Und du gehst davon aus, dass er dir die Ankunft unseres Freundes meldet.«
    Ich saß am Schreibtisch und hielt den Würfel zwischen meinen Handflächen. Ich schaute in ihn hinein, beobachtete dabei die violette Farbe, entdeckte auch die sich schwach abzeichnenden helleren Schlieren, aber ich sah keine Bewegung bei ihnen. Die wurmartigen Gegenstände blieben noch ruhig. Erst wenn sie sich bewegten, würden sie eine Botschaft transportieren und mir das zeigen, was ich wissen wollte.
    Suko hatte sich etwas zurückgestellt. Er fragte auch nichts mehr.
    Wahrscheinlich wollte er mich in Ruhe nachdenken lassen. Das tat ich auch und schaute dabei in direkter Linie auf den Knochensessel, dessen Gebein leicht dunkel schimmerte. Man konnte die Knochen als bräunliches Gebein ansehen, das allerdings nie so glatt wirkte, sondern mehr wolkig, wie mit Farbflecken oder Farbtupfern bedeckt.
    Irgendwie lockte mich der Sessel schon. Ich hatte keine Ahnung, warum dies der Fall war. Es konnte durchaus sein, dass sich die Kräfte des Würfels noch mehr verstärkten, wenn ich auf dem Gebein saß. Der Sessel selbst war ein Phänomen. Mich akzeptierte er.
    Wenn ich auf ihm saß, sorgte er für einen Transport an einen anderen Ort und in eine andere Zeit.
    Ja oder nein?
    Suko bemerkte, mit welchen Gedanken ich mich beschäftigte.
    »Ich an deiner Stelle würde es tun, John.«
    »Ich denke auch an das Risiko.«
    Er hob die Schultern. »Das ist dein Problem.«
    Normalerweise hätte ich es getan. Ich nahm aber davon Abstand, weil ich nicht wusste, was passierte. Wenn der Knochensessel mich in eine andere Zeit und auch in eine fremde Umgebung transportierte, dann blieb Suko allein zurück. Dass dieses Kloster so ruhig und harmlos bleiben würde, das glaubte ich einfach nicht.
    »Hast du dich entschieden?«
    »Ja.«
    »Gut. Und wofür?«
    »Ich werde mich nicht auf den Knochensessel hocken. Ich bleibe zunächst hier und werde versuchen, den Würfel zu aktivieren. Ich merke doch seine Unruhe. Da ist etwas, das ihn stört. Er war schon immer der perfekte Warner.«
    »Es ist und bleibt dein Problem, John.«
    »Weiß ich.«
    Mein Freund wusste genau, wann es besser war, zu schweigen.
    Deshalb blieb er in den nächsten Minuten stumm. Er schaute nur zu, wie ich meine Hände noch fester gegen die Seiten des Würfels drückte, ohne sie jedoch zu stark zu pressen.
    Den Würfel zu aktivieren, das bedeutete auch starke Konzentration. In diesem Fall fiel es mir nicht leicht, weil sich meine Gedanken noch auf einer anderen Ebene bewegten. Ich bekam sie nicht richtig in den Griff. Ich fühlte mich zu stark abgelenkt, weil die nahe Vergangenheit noch zu sehr in meinem Kopf klemmte.
    Es wurde besser, als ich den Blick senkte und nur noch den Würfel sah. Durch nichts ließ ich mich ablenken. Ich tauchte mit den Blicken in den Würfel hinein. Durch meine eigene Geisteskraft wollte ich dafür sorgen, dass sich die festgebackenen Kräfte endlich lösten und mir eine Botschaft übermittelten.
    Dabei vergaß ich nie, dass im Hintergrund wie ein lebendiges Schreckgespenst der Schwarze Tod lauerte und nur darauf wartete, eine Chance zu bekommen.
    Reagierte der Würfel tatsächlich auf ihn?
    Das wäre wirklich ein Hammerschlag gewesen. Wenn dies zutraf, musste sich dieser verfluchte Dämon in der Nähe befinden.
    Dann war er möglicherweise auf dem Weg hierher.
    Van Akkeren und Saladin hatten nicht gewonnen. Einen Teilerfolg hatten sie errungen, doch der Schwarze Tod würde

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