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134 - Die Entscheidung des Generals

134 - Die Entscheidung des Generals

Titel: 134 - Die Entscheidung des Generals Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Frenz
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den gegnerischen Linien. Nur ein schmaler Korridor, gesäumt von Schilderwällen, der rasend schnell zusammenschmelzen konnte.
    »Seht ihr, wie die Bleichgesichter zittern?«, rief Bugaluu, obwohl der Gegner ruhig und aufrecht stand. »Die haben die Hosen voll, weil sie wissen, dass sie gleich sterben! Wir dagegen werden siegen! Und dafür in die Goldene Pagode einziehen, um an der Seite unserer Götter über die ewige Steppe zu herrschen!«
    Auf der gegenüberliegenden Seite schrie ein hochgewachsener Kerl etwas in einer kehligen Sprache.
    Entweder forderte er, dass Bugaluu endlich die Klappe halten sollte, oder er verkündete den eigenen Leuten ebenfalls den Einzug ins Paradies.
    Ging das eigentlich? Konnten die Bleichgesichter in ihr eigenes Paradies ziehen und die Ostmänner in ein anderes?
    Nein, Kalis schüttelte den Kopf. Ihre Götter waren die einzig wahren, alle anderen Völker landeten in der Unterwelt, weil sie die falschen Götzen angebetet hatten.
    Der fremde Schreihals trug eine Augenklappe und hatte Lippen und Ohren im Kampf eingebüßt. Mit seinen Entstellungen sah er fast wie ein Ostmann aus, aber das würde ihn auch nicht vor dem Untergang retten.
    »Los jetzt, macht euch bereit!« Bugaluu hatte seinen Sermon endlich beendet.
    Das Klappern der Waffen, die beim Anheben aneinander schlugen, erfüllte die Ebene mit stählernem Gewitter. Kalis verstärkte den Griff um sein Schwert und sah stur geradeaus.
    Andere Völker beginnen angesichts eines bevorstehenden Kampfes zu zittern, Ostmänner kennen dagegen keine Furcht.
    Die Aussicht, dem Gegner eine Armlänge kalten Stahl in die Eingeweide zu bohren, bringt ihr Blut erst richtig in Wallung.
    Kalis spürte schon ein wohl vertrautes Rauschen in den Ohren.
    Das Stöhnen und Schnaufen seiner Kameraden sickerte nur noch gedämpft in seinen Verstand. Seine Sicht begann sich zu verengen. Alles um ihn herum versank wie hinter Schleiern, nur der Blick auf den verhassten Feind blieb klar und deutlich.
    Völlig unbewusst schob er den Waffenarm nach vorn und begann mit seinem Schwertknauf gegen das Schild zu trommeln. Andere folgten seinem Beispiel. Plötzlich donnerte der Takt von Tausenden Kriegern über die Ebene.
    Ihre Feinde beeindruckte das wenig. Statt zurückzuweichen, schlugen sie lieber auf die eigenen Schilde ein. Der Lärm verdoppelte sich, doch das Rauschen in Kalis’ Ohren übertönte weiter alle anderen Geräusche.
    »Mir nach!« Bugaluu riss seinen Krummsäbel in die Höhe und wies auf den gegnerischen Schilderwall. »Zur Ehre der Götter!«
    Er rannte voraus und seine Krieger folgten ausnahmslos.
    Der Boden erbebte unter dem tausendfachen Tritt der Sohlen.
    Die gegnerische Front folgte ihrem Beispiel, und so verkürzte sich der Abstand zwischen den Schilderwällen nur umso schneller.
    Zwei menschlichen Wellen gleich jagten die Heere aufeinander zu. Schreiend, fluchend und schwitzend.
    Die Reihen lösten sich auf, denn keiner von ihnen war das Kämpfen in enger Formation gewohnt. Die Schnelleren unter ihnen gewannen an Raum.
    Kalis war das Recht. Er schätzte seine Bewegungsfreiheit im Kampf.
    Links und rechts von ihm krachten die ersten Schilde zusammen. Es klang wie ein Gewitter, das unmittelbar über ihren Köpfen tobte.
    Vor Kalis wuchsen die Gegner in Riesenhafte an.
    Nur am Rande bemerkte er, dass alle ihre Gesichter Verunstaltungen aufwiesen, ähnlich denen, die sein eigenes Volk mit großem Stolz trug. Genau genommen interessierten ihn diese Ähnlichkeiten gar nicht. Kalis sah in den nordisch geschnittenen Mienen nur den Feind, den es zu vernichten galt.
    Er wusste, dass sein leichter Lederschild bei einem Zusammenprall sofort zerbrechen würde, deshalb nahm er ihn unversehens zur Seite und ließ die untere Schlaufe durch seine Hand rutschen, bis er ihn nur noch an der oberen hielt.
    Der blonde Krieger, der ihm direkt entgegen kam, verzog seine wulstigen Lippen zu einem gehässigen Grinsen, weil er sich schon als Sieger des Aufeinandertreffens sah. Nur noch wenige Schritte voneinander entfernt, riss Kalis den Arm nach vorne und schleuderte den Rundschild dicht über den Boden.
    Genau in die Beine seines Gegners.
    Das Grinsen verging dem Kerl, als der Schild gegen seine Schienenbeine knallte und ihn ins Stolpern brachte.
    Verzweifelt kämpfte der Bleichgesichtige um seine Balance und ließ dabei automatisch die Deckung sinken. Im gleichen Moment war Kalis heran, packte die obere Schildkante und riss sie zu sich herab.
    Der Blonde kippte

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