1340 - Ephemeriden-Träume
Loch die Sonne zu fressen und mit ihr die Planeten und die Monde, von denen einer bereits auf Traifon herabgefallen war. Der Planet bebte und schüttelte sich, und Polsaf or wandte sich langsam von seinen Artgenossen ab. Sie hatten seine Worte vergessen und tobten sinnlos umher. Sie gingen aufeinander los, andere versuchten, ihrem Leben gewaltsam ein Ende zu bereiten.
Den Wartungsgänger interessierte es plötzlich nicht mehr. „Was habt ihr mir noch zu sagen?" fragte er lautlos. „Ist das wirklich alles?"
Wir wollen mit dir reden, erhielt er zur Antwort. Aber du nimmst uns nicht wahr!
Wo seid ihr denn?
Wir sind in dir, Polsafor. Wir sind dein Gewissen!
Der Traifaer verstand gar nichts. Er versuchte, den Worten nachzulauschen, doch sie erinnerten ihn nicht an die Worte von Sterblichen, also ließ er es bleiben. Er wandte sich den Tr.ümmern der Stadt zu. Er fand eine erhalten gebliebene Wand und entdeckte einen Eingang.
Sie hatten die Boje durch die Annäherung des Ephemeridenschwarms entdeckt. Sie waren dem Schwarm ausgewichen, und Testare hatte Ellert zu einem Knotenpunkt geführt, über dessen Informationsspeicher er die neuesten Daten entnahm. Sie hatten inzwischen viel Zeit mit der Lokalisierung und Beobachtung verrückt gewordener Ephemeridenschwärme verbracht, aber eine phänomenale Entdeckung stand noch aus. Ernst Ellert hielt es nicht mehr lange aus. Er wollte endlich ein Ergebnis sehen, und Testare erging es genauso. Er hatte die Nische am Grund des Sees nicht verlassen, um nur den Beobachter zu spielen. Das hatte er in der Vergangenheit genug getan. „Sie haben es geschafft", verkündete Testare. „Sie haben die Kalmenzone zerschlagen. Es gibt die Heraldischen Tore von Siom Som nicht mehr. Weißt du, was das bedeutet, Ernst?
Ijarkor muß eine Niederlage hinnehmen, von der er sich nicht so schnell erholen wird. Er ist jetzt der einzige Krieger, der kein Wunder mehr besitzt. Es wird seine Position erheblich schwächen. Die Animateure drängen nach der Macht, und sie versuchen es geheimzuhalten, daß Pelyfor in der Milchstraße den Tod gefunden hat. Und da ist eine weitere Botschaft. Bully hat eine Spur nach dem geheimnisvollen Planeten der Lao-Sinh gefunden, nach Hubei. Er ist dieser Spur gefolgt. Ich frage mich nur eines."
„Was ist das?"
„Es interessiert mich, was aus den Nakken wird, die sich in Siom Som aufhalten. Diese Wesen sind jetzt ohne Beschäftigung. Was werden sie tun? Werden sie nach Absantha-Gom oder Absantha-Shad kommen?"
„Was spielt das für eine Rolle?" entgegnete Ellert. „Laß uns die Boje aufsuchen. Ich kenne mich mit den psionischen Strängen inzwischen so weit aus, daß ich jenen Ort lokalisieren kann, an dem der Nakk die Ephemeriden in das Netz einspeist!"
Das Psionische Netz bestand aus den Normsträngen, die die Enerpsi-Raumfahrt ermöglichten, und den Präferenzsträngen, auf denen es den Gängern des Netzes möglich war, durch das Psinetz zu reisen.
Zwischen Norm- und Präferenzsträngen gab es Verbindungen, aber diese konnten nicht benutzt werden.
Die Nakken wußten, daß die Gänger des Netzes sich nicht über die Normstränge bewegten, aber sie hatten die Existenz der Präferenzstränge noch nicht nachgewiesen. Dennoch speisten sie die Ephemeriden in das Psinetz ein. Einige wenige Fälle hatten ihnen bereits bewiesen, daß es so möglich war, Gänger des Netzes zu fangen, die den Ephemeridenschwärmen zu nahe kamen.
Die beiden Körperlosen verließen ihre Position und näherten sich der Boje. Deutlich war jener Strang zu erkennen, der von der Raumstation in das Psinetz reichte.
Er war eine energetische Projektion, der die erzeugten Pseudo-Psiqs in das Netz balancierte.
In der Nähe dieses Stranges war es gefährlich.
Die beiden Körperlosen verließen das Psionische Netz an einem Knotenpunkt, der sich ein halbes Lichtjahr von der Boje entfernt befand. Ellert faßte nach Testare und zog ihn mit sich. Ohne die Fähigkeit des Parapolers wäre sein Bewußtsein jetzt in der Leere zwischen den Sternen verhaucht. Unter Ellerts „Führung entwickelte es jedoch Eigeninitiative. Nach vielen Übungsstücken war Testare bald so weit, daß er mit Hilfe eigener Bewußtseinssteuerung den Weg finden konnte.
Unbemerkt drangen die beiden Bewußtseine in die Station ein. Sie fanden einen Pelzartigen auf dem Weg in das Zentrum der Boje, und Ellert nistete sich mit seinem geistigen Partner vorsichtig in dem Bewußtsein des Wesens ein. Er entnahm ihm die Informationen,
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