Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1340 - Lady Sarahs teuflische Tochter

1340 - Lady Sarahs teuflische Tochter

Titel: 1340 - Lady Sarahs teuflische Tochter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
zog Claudine die Lippen in die Breite. »Auf meinen Vater, den Teufel!«
    ***
    Die Detektivin glaubte, sich verhört zu haben. Die Antwort schrillte in ihrem Kopf nach. Sie konnte sich im ersten Moment nichts darunter vorstellen. Es war zu absurd. Ausgerechnet Lady Sarah sollte sich mit dem Teufel eingelassen und mit ihm ein Kind gezeugt haben?
    Hätte Jane Collins mehr Kraft gehabt, dann hätte sie laut aufgelacht. So aber blieb sie still und starrte Claudine Parker nur aus großen Augen an.
    »Du glaubst mir nicht?«
    »Nein!«
    »Es ist die reine Wahrheit, verflucht. Mein Vater ist der Teufel, und darauf bin ich stolz.«
    Ein Abgrund!, dachte Jane. Vor mir tut sich ein Abgrund auf. Die Aussagen dieser Person hatten so verdammt echt geklungen, und Jane, die ehemalige Hexe, wusste auch, dass es Frauen gab, die sich mit dem Teufel eingelassen hatten.
    In ihrem Körper breitete sich ein eiskaltes Gefühl aus, das von den Beinen hoch bis in ihre Kehle zog. Wieder begann sie zu schwitzen. Zugleich schlugen ihre Zähne wie bei einem Schüttelfrost aufeinander. Sie hatte das Gefühl, in die Tiefen der Couch versinken zu müssen, und durch ihren Kopf huschten die Gedanken in wahren Zickzackströmen.
    Hatte sich Sarah wirklich mit dem Teufel eingelassen? Wenn ja, wann hatte sie das getan?
    »Du kannst es nicht fassen«, flüsterte Claudine, »das sehe ich dir an. Du denkst noch immer zu menschlich, aber das solltest du dir abgewöhnen. Du musst dich öffnen, Jane. Du musst deine Konventionen zur Seite schieben, und ich wundere mich darüber, dass du dazu nicht in der Lage bist. Du kennst dich in der Welt aus, und du bist auch darüber informiert, was dahinter liegt. Du kennst die anderen Mächte und Kräfte, und du weißt, dass es den Satan gibt, der so verschieden ist. Man kann ihn einfach nicht beschreiben, aber meine Mutter hat ihn getroffen.«
    »Sprich nicht von deiner Mutter!«, fuhr Jane die Frau an. »Ich will es nicht hören.«
    »Ja, es fällt dir schwer. Mir ginge es an deiner Stelle auch so. Aber das ist nun mal so.« Sie zuckte die Achseln und warf die Arme hoch. »Ich weiß, dass du Probleme mit meinem Alter hast, aber ich frage dich jetzt. Hat das Alter oder hat die Zeit für den Teufel schon jemals eine Rolle gespielt?«
    »Nein.«
    »Danke für die ehrliche Antwort. So ist es auch hier bei mir. Alter und Zeit waren zweitrangig. Ich kann aussehen wie dreißig, aber ich kann in Wirklichkeit uralt sein.« Wieder schleuderte sie die Arme in die Luft. »Sag selbst, Jane. Ist das für den Teufel ein Problem?«
    »Ich denke nicht.«
    »Eben.«
    »Er ist ein Weltenlenker. Das Böse lauert überall. Es versteckt sich, und wenn es seine Chance sieht, kommt es wieder hervor. Es weiß genau, wie vielschichtig diese Welt ist. Und nicht nur diese, sondern auch die dahinter. Die metaphysische Welt mit allem, was sie ausmacht. So kann man es auf einen Nenner bringen. Nur wenige kennen die Vielschichtigkeit, und dazu gehört eben der Teufel, der mich mit Lady Sarah gezeugt hat. Mich allein, Jane.«
    Die Detektivin konnte und wollte es nicht glauben. Das warf ihr Weltbild um. Nicht das gesamte, sondern nur den Teil, in dem sie sich bisher wohl gefühlt hatte.
    Sie war drauf und dran, Claudine alles ins Gesicht zu schreien, doch sie wollte sich nicht verausgaben und schüttelte deshalb den Kopf. »Ich will es nicht glauben. Du bist gekommen, um abzusahnen. Du kannst keine Tochter des Teufels sein. Zumindest keine, die eine Sarah Goldwyn als Mutter hat.«
    »Wie du meinst, Jane.«
    Die Detektivin war noch nicht fertig. Sie rückte mit einem weiteren Argument heraus. »Wenn es wirklich so wäre, wie du es gesagt hast, dann wäre Sarah nicht gestorben.«
    »Ach – warum nicht?«
    »Dann hätte ihr der Teufel den nötigen Schutz gegeben. Dann hätte sie auch nicht mit einem John Sinclair in Kontakt treten können. Dann wären die beiden niemals so dicke Freunde geworden. Nein, was du mir hier erzählst, ist Lug und Trug. Ich glaube dir kein einziges Wort, Claudine. Du bist eine Betrügerin.«
    Claudine sagte zunächst nichts. Sie verzog nur ihren Mund. Dann schaute sie zu Robin, der wie ein Denkmal neben ihr stand. Und sie fragte ihn auch.
    »Hat es noch Sinn, wenn wir weiter mit ihr diskutieren?«
    »Nein, sie wird uns nicht glauben.«
    »Das finde ich auch.«
    Über die letzte Antwort wollte Jane nicht so genau nachdenken, denn sie hatte sich verdammt endgültig angehört. Man konnte sie interpretieren und dann behaupten, dass

Weitere Kostenlose Bücher