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1340 - Lady Sarahs teuflische Tochter

1340 - Lady Sarahs teuflische Tochter

Titel: 1340 - Lady Sarahs teuflische Tochter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sich Claudine nicht weiter mit Jane abgeben wollte.
    Sie musste ein Ende machen.
    Bevor sie Jane dies bekannt geben konnte, übernahm die Detektivin wieder das Wort. »Wenn du tatsächlich die Tochter des Teufels bist, dann gib mir den Beweis. Ja, beweise es mir. Los, trau dich. Erst dann kann ich dir glauben.«
    Claudine Parker drehte den Kopf ihrem Leibwächter zu. »Sie glaubt uns noch immer nicht.«
    »Das ist ihr Problem.«
    »Dann sag ihr, wie alt ich bin.«
    »Über fünfzig Jahre.«
    Claudines Kopf ruckte wieder herum. »Hast du gehört, ich bin über fünfzig Jahre.«
    »Das kann jeder behaupten.« Jane Collins blieb stur. »Ich weiß, dass Lady Sarah eine mehrfache Witwe gewesen ist. Ich habe mit ihr über ihre Männer gesprochen, und sie hätte mir gesagt, wenn einer von ihnen der Teufel gewesen wäre…«
    »Hör auf und denk nach. Mit meinem Vater ist sie nicht verheiratet gewesen. Ich war eine Jugendsünde. Es geschah vor der ersten Ehe, und Sarah hat nie darüber gesprochen. Sie wusste nur von meiner Existenz. Ich habe sie ihr Leben über beobachtet. Ich war informiert, und dass sie sich dieses Hobby ausgesucht hat, ist eine Folge davon. Sie stellte sich auf die andere Seite, weil sie ihr schlechtes Gewissen beruhigen wollte. Nichts hat sie vergessen und nur alles verdrängt. So ist es dann gekommen, dass sie sich für all die übersinnlichen Dinge interessierte. Sie wollte wieder etwas gutmachen. Sie hat dem Teufel abgeschworen. Sie hat stark bereut. Deshalb suchte sie sich ihre Freunde danach aus, wie sie zur Hölle standen. Aber ich bin da, und ich, Jane Collins, bin die wahre Erbin der Verstorbenen.«
    Jane Collins hatte es über längere Zeit hinweg geschafft, den Widerstand aufzubauen. Nun aber brach er zusammen. Was man ihr da erzählt hatte, enthielt eine schreckliche Logik, wie sie nur die Hölle hervorbringen konnte, und sie begann, Sarah Goldwyn in einem anderen Licht zu sehen.
    Aber es war ihr plötzlich egal. Jeder Mensch begeht im Leben mal einen Fehler. So konnte es auch bei Sarah Goldwyn gewesen sein.
    Bereut hatte sie ihn schon längst und auch dementsprechend gelebt.
    Es fiel ihr nur schwer, sich mit dem Gedanken vertraut zu machen, dass sie in Claudine Parker eine solche Person vor sich sah.
    Das konnte sie nicht begreifen.
    Und eine Tochter des Teufels kannte keine Gnade, wenn es um ihre Ziele ging.
    Sie suchte eine Heimat, sie wollte das Haus, und sie wusste auch, dass Jane nicht freiwillig auszog. Deshalb würde sie kurzen Prozess machen, und deshalb hatte man Jane auch weggeschafft in dieses Haus oder diese Hütte, die sicherlich in einer Einsamkeit stand, in die kaum ein Mensch seinen Fuß setzte.
    Allmählich ließ auch die Wirkung der Spritze nach. Der Kopf kam ihr nicht mehr so angeschwollen vor. Die Gedanken liefen wieder wie sonst, und mit ihnen kehrte die Furcht zurück.
    Zum ersten Mal seit sie sich in dieser Umgebung befand, überkam sie die Angst vor dem Tod. Jane war nur ein Mensch, auch wenn in ihr noch latente Hexenkräfte steckten, aber die menschlichen Reaktionen überwogen bei weitem.
    Das merkte auch Claudine Parker. Sie lachte Jane an. Dann flüsterte sie: »Ich sehe doch, was mit dir los ist. Ich spüre es. In deinem Körper tut sich was. Es kommt von unten her. Aus der Tiefe steigt es hoch. Es ist die Angst, die Angst vor dem Ende. Ich will dir da nicht widersprechen und kann dir nur bestätigen, dass du Recht hast. Die Angst ist da. Sie muss da sein, denn du wirst das Haus, in dem deine Freundin zusammen mit dir gelebt hat, nicht mehr wiedersehen. Wir werden jetzt mit dir hinausgehen und dich töten, und niemand wird uns dabei stören…«
    ***
    Die Conollys hatten sich in den Nebenraum zurückgezogen, der praktisch das Sekretariat war. Sheila saß leichenblass auf einem Stuhl. Bill konnte nicht sitzen. Er ging auf und ab, schaute zu Boden und zischte hin und wieder einen Fluch. Dabei schüttelte er den Kopf. Es war ihm anzusehen, dass er mit der gesamten Lage nicht so recht fertig wurde. Der Druck war einfach zu groß geworden. Es war schlichtweg die Angst um die gemeinsame Freundin Jane Collins.
    Sie hatten es tatsächlich geschafft und Chief Inspector Tanner kommen lassen. Er und seine Mannschaft der Spurensicherung arbeiteten im Nebenraum. Ein junger Assistent kümmerte sich um die Reinemachefrau und befragte sie als Zeugin.
    Viel würde sie ihm nicht sagen können, das stand fest. Aber die Spezialisten mussten ihrer Pflicht nachkommen.
    »Wer kann das

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