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1341 - Die Wiege des Kretins

1341 - Die Wiege des Kretins

Titel: 1341 - Die Wiege des Kretins Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sich noch längst nicht fit fühlte, aber er merkte auch, dass etwas anderes mit ihm geschehen war. Sein Kopf war wieder klarer geworden. Vorhin, als er sich noch von dem Geist hatte führen lassen, da war er sich vorgekommen wie eine Marionette. Jetzt handelte er aus eigener Kraft. So hatte er auch die Taschenlampe verschwinden lassen.
    Die Wiege, so unheimlich sie auch in diesem leeren, unterirdischen Raum wirkte, zog ihn an. Er wollte und musste sie sehen.
    Sie war der Magnet, er das Eisen, das sich nicht gegen die Anziehungskräfte wehren konnte.
    Vor der Wiege blieb er stehen. Er reckte den Kopf vor, um einen Blick hineinzuwerfen, was ihm jedoch nicht gelang. Es war durch den kleinen Baldachin in der Wiege einfach zu dunkel. Außerdem nahm ihm die rote Decke noch einen Teil der Sicht.
    Godwin de Salier hörte sich scharf atmen. Seine Handflächen waren mit feuchtem Schweiß bedeckt. Er bewegte die Hände hin und her, schluckte mehrmals, merkte auch den bitteren Geschmack im Mund und traute sich endlich, die Hand in die rechte Tasche seiner Jacke zu schieben, denn dort befand sich die Taschenlampe.
    Er zog sie behutsam hervor. Die Kühle des Griffs beruhigte ihn irgendwie. Er stellte sich innerlich darauf ein, etwas Schlimmes zu sehen, wenn er die Lampe einschaltete.
    Eine Sekunde später war es so weit.
    Der helle Lichtstrahl brach in das Dunkel unter dem Baldachin ein. Es füllte die Wiege an seinem Kopfende aus, doch der Templer konnte noch immer nicht erkennen, was dort lag.
    Er brauchte eine andere Position. Deshalb schob er sich an der rechten Seite der Wiege bis zum Kopfende hin vor und leuchtete jetzt direkt hinein.
    Es gab kein Kissen. Trotzdem lag dort jemand.
    Godwin zuckte zurück. Er hatte einen schwarzen und leicht glänzenden Klumpen gesehen. Ein irgendwie widerliches Etwas, das für ihn nicht zu identifizieren gewesen war.
    Auf keinen Fall hatte er ein Skelett angeleuchtet. Was der Strahl allerdings aus der Dunkelheit gerissen hatte, war auch nicht besser gewesen. Nur fand er keinen Namen dafür. Er hatte einfach nur Ekel verspürt.
    Godwin musste sich an der Wand abstützen. Der leichte Schwächeanfall bewies ihm wieder, dass er noch nicht ganz gesund war.
    Er musste wieder zurück in sein Krankenzimmer, doch er fürchtete sich davor, in seinem Zustand die vielen Stufen hochzusteigen.
    Außerdem steckte noch die Neugierde in ihm. Er wollte herausfinden, was sich in der Wiege aufhielt. Es musste etwas Böses sein, sonst hätte das Kreuz nicht umgekehrt an der Wand gehangen.
    Überhaupt war dieser versteckte Kellerraum kein Ort zum Wohlfühlen. Die Luft hier schien mit unheilvollen Gedanken und Botschaften geschwängert zu sein. Es war ein Dom des Bösen, in dem der Teufel persönlich Wache hielt.
    Ein fremdes Geräusch hörte er nicht. Was immer in dieser Wiege lag, es verhielt sich still. Da war nichts zu hören, gar nichts. Kein Atemzug, kein Stöhnen oder Flüstern. Es war die absolute Ruhe, die sich hier ausgebreitet hatte.
    Das Licht aus der Wand reichte ihm jetzt aus. Um eine Prüfung vornehmen zu können, brauchte er beide Hände. Godwin hatte sich entschlossen, das hervorzuholen, was in der Wiege lag, und er dachte auch daran, es zu vernichten.
    Genau erkennen konnte er den schwarzen Gegenstand noch immer nicht. Beide Arme schob er in die Wiege und hatte das Gefühl, in einen tiefen Schacht zu fassen.
    Ein leiser Schrei drang über seine Lippen, als er die beiden Stiche an den Handgelenken spürte. Dort hatten sie irgendwelche Nadeln oder Spitzen erwischt.
    Die Hände ließ er in dieser Stellung. Aufgrund der Dunkelheit hatte er die heimtückische Sicherung nicht gesehen. Es waren sicherlich nicht mehr als Kratzer, doch sie zeigten schon ihre Wirkung, denn aus beiden rann das warme Blut an seinen Handrücken herab.
    Er zog die Hände wieder hoch.
    Im schwammigen Licht entdeckte er, was passiert war. Die Haut war an beiden Handrücken eingerissen. Es gab keine tiefen Wunden, aber sie reichten aus, um zwei Streifen Blut zu entlassen, das über die Hände hinwegrann und zu Boden tropfte.
    Godwin trat etwas von der Wiege weg und holte ein Taschentuch hervor, um die Blutung zu stillen. Er ärgerte sich über sich selbst, weil er so unvorsichtig gewesen war. Wer immer dieser dunkle Klumpen auch sein mochte, er hatte ihn unterschätzt.
    Bevor er noch mal in die Wiege griff, wollte er sie genau ausleuchten. Seine rechte Hand näherte sich wieder der Taschenlampe, während er mit der Zunge das Blut

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