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1344 - Das Ende der Hybride

Titel: 1344 - Das Ende der Hybride Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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wider.
    Sie ist rätselhaft, und das weiß sie. Wenn die Ereignisse eintreten sollten, die sie und die nur einmal gedanklich erschienene Jacaranda verkündet haben, wird sich vielleicht etwas mehr Licht in diese Dunkelheit bringen lassen.
    Der Tag ist nah, wenn die präkognostischen Aussagen stimmen. Comanzatara hat auch angekündigt, daß sie mit ihrer Schwester eine mentale Brücke zu Jacaranda schlagen kann.
    Sie hört mir schweigend zu, während ich diese Worte in das Diarium der Vi-Seele meiner Virenschaukel spreche. Sie reagiert nie auf provozierende Worte, auf Vorhaltungen, auf offene Fragen, auf Rätsel.
    Sie bleibt geheimnisvoll. Unsere gemeinsame Zeit, liebe Comanzatara, ist noch nicht zu Ende. Ich sage das ganz laut, aber sie verändert nicht einmal die blaue Farbe ihrer Blüte, die in den letzten Wochen wohl eine Nuance heller geworden ist.
    „Dann hülle dich weiter in Schweigen, liebe Freundin."
    Gerade als ich diese Worte in das Diarium spreche, meldet sich Comanzatara. Sie kündigt das an, worauf sie und ich eigentlich lange genug gewartet haben, denn sie verlangt, daß ich eine zweite Schüssel mit Erdreich für Huakaggachua vorbereite.
    Ich beauftrage Dart Hulos damit.
    „Sie wird morgen kommen", erklärt Comanzatara.
     
    6.
     
    Jizi Huzzels Diarium.
    Episode Nummer 884.
    Ort: Hulosstadt, Swoofon.
    Zeit: 17. November 446 NGZ.
     
    Nach einem traumlosen Schlaf war ich frisch erwacht. Ein leichter Schleier lag noch über meinen Augen, als ich in den frühen Morgen blinzelte. Ich wischte mir mehrmals über das Gesicht, bis aus den beiden Dart Hulos endlich einer wurde und ich wieder klar sehen konnte.
    Die beiden Comanzatara jedoch blieben!
    Es dauerte noch ein paar Sekunden, bis ich mich erinnerte und verstand, daß Comanzataras Schwester Huakaggachua eingetroffen war.
    „He, ihr beiden!" rief ich. „Ich freue mich, dich zu sehen, Hua."
    Es erfolgte keine Reaktion.
    Ich schwang mich von der Liege meiner Virenschaukel und trabte hinüber zu den beiden Fraupflanzen. Auf Anhieb konnte ich nicht erkennen, wer Comanzatara und wer Huakaggachua war. Sie glichen sich bis in die letzten Einzelheiten. Ihre Blütenköpfe leuchteten in einem lilafarbenen Ton, der mehr zum Rot tendierte als zum traurigen Blau.
    „In Ordnung", erklärte ich. „Wenn ihr mich nicht an eurem Gespräch teilnehmen lassen wollt, dann frühstücke ich erst einmal."
    Dart Hulos betrachtete das als eine Aufforderung. Er reichte mir eine Nußschale, in der der Saft einer Wüstenbeere ausgepreßt worden war, und zwei zerstampfte Swoofon-Maiskörner. Während ich aß, betrachtete ich aufmerksam die beiden Zataras.
    Nur an den Töpfen mit der weichen Erde konnte ich sie unterscheiden, denn Comanzataras Behältnis wies Spuren vieler Jahre auf.
    „Ich begrüße dich, Jizi Huzzel", erklang es etwas unvermutet aus dem Parlafon. Ich erkannte sofort, daß Huakaggachua sprach. Ihre Stimme klang etwas frischer als die Comanzataras. „Sei nicht böse, wenn wir uns abkapseln, aber wir haben uns viel zu sagen. Meine Strangeness ist unberührter als die meiner Schwester. Wir sind beide vom gleichen Alter, aber hier ist Comanzatara doch viel älter. Wir verstehen das nicht. Wir werden dich informieren, wenn wir uns erkannt haben."
    Das lange Leben in der Einsamkeit hatte mir die Fähigkeit vermittelt, Geduld zu haben. Comanzataras Ausstrahlung hatte auch dazu beigetragen. Also wartete ich. Meine Grübeleien während dieser Zeit waren unwichtig.
    Als es Mittag wurde, ging ich mit Dart Hulos nach draußen, um nach den Anpflanzungen zu sehen. Das Parlafon nahm ich mit. In einer Entfernung von hundert Metern erfaßte es noch jeden gewollten Gedanken Comanzataras, aber das kleine Gerät schwieg auch jetzt beharrlich.
    Dart verrichtete die notwendigen Arbeiten in der Pflanzung. Als wir in die Wohnhütte von Hulosstadt zurückkehrten, war alles unverändert. Aber jetzt sprach Comanzatara aus dem Parlafon: „Gemeinsam sind wir stark, Jizi, aber wir können unsere Fragen dennoch nicht beantworten. Huakaggachua kommt aus dem Narga-2, dem KLOTZ, aber sie weiß nicht, warum und wieso. Ihre Gedächtnislücken sind größer als meine. Sie weiß nicht, wie sie in den KLOTZ gelangte. Unser persönliches und rein telepathisches Zwiegespräch ist erst einmal beendet. Wir brauchen aktuelle Informationen. Wir wissen, woher wir sie bekommen.
    Von Jacaranda, die 40 Millionen Lichtjahre entfernt in einer Zwangssymbiose lebt. Sie ist die Hybride, sie ist eine der

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