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1344 - Fluchtburg der Engel

1344 - Fluchtburg der Engel

Titel: 1344 - Fluchtburg der Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Wesen. Und er musste lernen, sie zu akzeptieren und nicht erklären, dass sie nur erfundene Wesen waren.
    Etwas berührte das Gesicht der Frau. Es war nur ein leichtes Streicheln wie von einer Feder ausgeführt und auf dem Gesicht entstand blitzschnell eine Gänsehaut.
    Wilma Dorn öffnete die Augen. Sie sah nichts, aber sie roch etwas, und das wehte genau in ihre Nase hinein.
    Kein Geruch. Damit wäre der Vorgang einfach zu grob beschrieben. Es war etwas anders.
    Ja, ein Aroma!
    Den Gedanken stöhnte sie fast aus. Aber auch damit konnte sie sich nicht so recht anfreunden. Sie überlegte und kam auf eine andere Bezeichnung.
    »Duft!«
    Genau das war es, und sie fand dafür auch eine Erklärung. Es war der Duft der Engel…
    Ihr Mund verzog sich zu einem seligen Lächeln, denn jetzt war sie sicher, dass die Engel ihr Flehen wieder erhört hatten und das Hotel als Fluchtburg nutzten.
    Wilma ging etwas in die Knie. Dann bewegte sie beide Arme von unten nach oben. Sie wollte so das Zeichen dafür setzen, das sie gemerkt hatte, welcher Besuch zu ihr gekommen war. Mit diesen Bewegungen hoffte sie, die Engel zu sich heranlocken zu können.
    »Ja«, rief sie halblaut in die Dunkelheit hinein, ohne etwas Genaues sehen zu können. »Kommt her. Kommt bitte alle her zu mir. Ich warte auf euch. Schon lange tue ich das…«
    Sie wartete. Kamen die Engel? Wenn ja, zeigten sie sich wieder?
    In den nächsten Sekunden war nichts zu sehen und auch nichts zu spüren. Wilma akzeptierte, dass die Engel ihren eigenen Kopf hatten. Sie ließen sich von den Menschen nicht kommandieren. Das akzeptierte sie auch, doch sie gab nicht auf. Sie wollte diese wundersamen Geschöpfe locken und ihnen eine Heimat geben.
    »Bitte, traut euch. Wir lieben euch. Bringt uns die Botschaften. Sagt uns, was ihr uns zu sagen habt, ihr Lieben, damit wir euren Frieden in die Welt hinaustragen können.« Beide Hände legt sie gegen die Brust und wirkte wie eine amerikanische Patriotin in dieser schon etwas überzogenen Haltung. So stand sie da und wartete auf einen näheren Kontakt.
    Sie holte tief Luft. Sie wollte die Feuchtigkeit einsaugen. Nur sie konnte mit den Düften der Engel gemischt sein. Manche rochen nach Rosenblättern, andere wiederum nach Vanille. Sie hatte auch Engel erlebt, die einen Mischgeruch ausgestrahlt hatten, und auch wenn die Aromen sie nicht so stark umwehten, blieb sie bei ihrer Meinung, dass sich die Engel in der Nähe aufhielten.
    Trotzdem bekam sie keinen zu Gesicht. Ihre Hände sanken allmählich nach unten. Andere hätten längst aufgegeben, doch Wilma Dorn dachte darüber nach, was sie möglicherweise falsch gemacht hatte. Es wäre besser gewesen, wenn sie den Engeln ein Zeichen gegeben hätte. Einen Beweis dafür, dass sie sehr willkommen waren, und sie brauchte nicht lange zu überlegen, um die Lösung zu finden.
    Sie würde ins Haus gehen und dort alle Fenster öffnen!
    Zwar bildeten Fenster kein Hindernis für diese geheimnisvollen Gestalten, aber es ging der Frau mehr um die Geste. Sie wollte den Engeln beweisen, wie willkommen sie waren. Da mussten die Fenster einfach offen stehen. Das konnte niemand übersehen.
    Der Gedanke hatte ihr einen neuen Tatendrang eingehaucht. Sie drehte sich um und ging mit schnellen Schritten auf die Haustür zu.
    Wilmas Gesicht war nicht mehr starr. Sie lächelte jetzt und trug ihren Optimismus auch nach außen.
    Als sie das Hotel betrat und die ersten Schritte hinter die Schwelle gesetzt hatte, schaute sie auf die Gestalt ihrer Schwester, die auf sie gewartet hatte.
    »Du?«
    »Ja, warum nicht?«
    »Ich habe gedacht, du würdest dich hinlegen.«
    Linda winkte ab. »Das wollte ich auch. Aber ich habe mir Sorgen um dich gemacht. Du bist recht lange draußen geblieben, und in dieser einsamen Gegend kann einem leicht etwas passieren.«
    »Aber mir doch nicht.«
    »Wer weiß das schon?« Linda Dorn wechselte das Thema. »Hast du einen Engel gesehen?« Sie meinte die Frage ehrlich und war gespannt auf die Antwort.
    »Nein, habe ich nicht.«
    »Oh – schade.« Linda senkte den Kopf. »Das ist wirklich schade. Ich hatte mir schon Hoffnungen gemacht.«
    »Die kannst du dir auch weiterhin machen, Schwester. Hoffnung ist etwas Wunderbares.«
    »Und was habe ich mit den Engeln zu tun?«
    »Im Moment nichts, Linda. Geh ins Bett. Ich muss noch etwas erledigen.«
    »Was denn?«
    »Ich werde gleich nach oben gehen und die Fenster öffnen.«
    »Ach. Warum das denn?«
    »Ich möchte ein Zeichen setzen, Linda. Die

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