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1346 - Entscheidung im Raumfort 3201

Titel: 1346 - Entscheidung im Raumfort 3201 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Dinge anders. In Fazzys Seele brannte ein kalter Zorn. Der Zorn richtete sich gegen jenen, der ihrn das einzige Wesen genommen hatte, das ihm - abgesehen von den Tagen der Kindheit - jemals nahe gewesen war: Megan Suhr, die Vironautin. Ihr Tod durch die Hände des Schrecklichen Jägers hatte ein Mal in Fazzys Herz gebrannt.
    Julian Tifflor hatte King Vence autorisiert, Fazzy so viel Hilfe zuteil werden zu lassen, wie sich unter den gegebenen Bedingungen verantworten ließ. Windaji Kutisha war keineswegs ein unbedeutendes Ziel.
    Wenn es gelang, die Jägerbrigade auszuschalten, dann war das gewichtigste Hindernis auf dem Weg zu Sotho Tyg Ian beiseite geräumt. Fazzy Slutch hatte einen Plan entwikkelt, der einen erfolgversprechenden Eindruck machte. Welche Gründe er selbst für sein Anliegen hatte, spielte keine Rolle. „Mein Freund Tifflor", hörte Julian seinen halutischen Gastgeber sagen, „ich erlaube mir, Ihre Gedanken zu stören. Der Augenblick ist gekommen, die Garde des Sothos aus der Reserve zu locken."
    Julian Tifflor schrak auf. Über dem Brüten hatte er seine Umwelt völlig vergessen. „Verzeihen Sie mir", bat er. „Es ist ein Ausdruck schlechter Manieren, so ins Grübeln zu versinken."
    „Auf Ihnen lastet schwere Verantwortung", sagte Toktor Kagun. „Wer Verantwortung trägt, beschäftigt den Verstand. Sie brauchen sich nicht zu entschuldigen."
    Das Bild, das die große Videofläche zeigte, hatte sich verändert. Vor dem Sternenmeer des Kugelsternhaufens stand, deutlich in den Vordergrund herausspringend, eine einzelne Sonne. Sie war von unauffälligem Typ, Spektrum GO bis G5, schätzte Tifflor. Der Computer hatte die Standorte von fünf Planeten mit leuchtenden Markierungen versehen. Im Bereich zwischen den Bahnen der beiden äußersten Planeten bewegte sich mit geringer Geschwindigkeit ein silbrig schimmerndes Wölkchen, dem man erst bei näherem Hinsehen anmerkte, daß es aus Hunderten winziger Leuchtpunkte bestand. „Das ist der gegnerische Verband", erklärte Toktor Kagun. „Die Darstellung beruht auf Orterdaten. Die Fahrzeuge sind über diese Distanz optisch noch nicht wahrnehmbar. Insgesamt achthundert Schiffe, sämtlich aus Werften der Mächtigkeitsballung Estartu. Die üblichen halbkugelförmigen Einheiten mit Wabenheck. Ein einziges elfahdisches Kugelsegmentschiff befindet sich darunter. Der Elfahder kommandiert den Verband. Sein Name ist Empardoon."
    „Sie sind bemerkenswert gut informiert", sagte Julian Tifflor. „Oh, das muß man sein, wenn man sich mit einem gefährlichen Gegner einläßt."
    „Sie wollen eine Defensivwaffe testen. Sie erwarten also, von dem Verband angegriffen zu werden?"
    „Das ist richtig", bestätigte der Haluter. „Unsere Aussichten sind gut. Während Sie mit Ihren Gedanken beschäftigt waren, wurden wir aufgefordert abzudrehen. Wir befänden uns in einem Bereich, den der Sotho zur Sperrzone erklärt hat, wurde uns gesagt. Wir haben auf den Anruf nicht reagiert. Der Verband hat sich vor kurzem in Marsch gesetzt und kommt uns entgegen."
    Toktor Kagun musterte nachdenklich das holographische Bild, auf dem die silbern schimmernde Wolke sich anschickte, die Bahn des fünften Planeten zu überqueren. „Um unserer Sache aber ganz sicher zu sein", fügte er hinzu, „wollen wir noch eines tun, wras ganz gewiß den Zorn der Gardisten erregen wird." Er wandte sich um und rief: „Taglatos, laß die Sendung laufen!"
    Der Monitor produzierte den Wortlaut der Hyperfunksendung, die in diesen Sekunden aus der Richtstrahlantenne der HIRSAT sprühte. Die Sprache war Sothalk. „Hört, ihr Elfahder und Leibgardisten des Sothos! Oogh at Tarkan hat gesprochen. Ihr selbst habt seine Worte gehört, aber es sieht so aus, als hättet ihr sie nicht begriffen. Der Kriegerkult ist eine Lüge ..."
    „Ihr hört meine letzte Warnung." Es war die synthetisierte Stimme eines Elfahders, die aus den Empfängern der HIRSAT sprach. „Eure Worte sind Frevel wider die Wahrheit der Lehre und die Weisheit des Sothos. Widerruft euer Geschwätz und verlaßt diesen Raumsektor, so will ich euch in Frieden ziehen lassen."
    Das Feldmikrophon schwebte in Toktor Kaguns Nähe. „Die Bewohner von Halut sind ein uraltes Volk, selbst nach deiner Rechnung, Elfahder", sagte der Haluter. „Im Lauf seiner Existenz hat dieses Volk gewisse Freiheiten zu schätzen gelernt. Eine darunter ist die, die dem Haluter erlaubt zu sagen, was er denkt. Diese Freiheit übe ich aus, Empardoon, und nicht einmal der Sotho

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