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1347 - Am Ereignishorizont

Titel: 1347 - Am Ereignishorizont Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Außerdem hatte er Tirzo gebeten, nochmals Kontakt mit dem Nakken aufzunehmen und ihm zu erklären, daß Hilfe tatsächlich auf dem Weg sei.
    Tirzo hatte dies getan. Es war ohnehin Zeit für seinen zweistündigen Kontakt gewesen. Arfrar war dankbar - wenigstens empfand Tirzo die Regung, die in seinen Gedanken mitschwang, als einen Ausdruck der Dankbarkeit. Ansonsten hatte er nichts Neues zu berichten. Die fünf Nakken waren in den Kontrollzentralen der drei Stationen eingeschlossen und warteten darauf, was die aufsässigen Pterus als nächstes unternehmen würden. Arfrar und Tawala befanden sich an Bord der Station TA-WALA.
    Ushirika hielt allein auf USHIRIKA die Stellung. Ramani und der Nakk Udhuru, den Sotho Tyg Ian vertrieben hatte, hielten sich in der Station RAMANI auf.
    Von dem, was der Sotho tat, war noch nichts weiter offenbar geworden. Im Augenblick herrschte Ruhe im Umfeld des Dengejaa Uveso. „Ich horche öfter als bisher nach deinen Rufen", beendete Tirzo die Unterhaltung. „Daran tust du gut", antwortete Arfrar. „Die Lage ist stabii, aber sie besitzt das Potential, sich in kürzester Zeit zu ändern."
    Nachdem die Verbindung unterbrochen war, inspizierte Tirzo seinen Paratau-Vorrat und entschied, daß es an der Zeit sei, ihn aufzufrischen. Die Verständigung mit Arfrar war einwandfrei - zumindest im technischen Sinn -, und es bedurfte nicht des innigen Kontakts mit dem Psichogon, wie er ihn früher stets praktiziert hatte. Aber der Paratau verbrauchte sich so rasch wie immer, womöglich sogar noch schneller.
    Es könnte katastrophale Folgen haben, wenn er in einer kritischen Situation den Kontakt mit dem Nakken verlor, nur weil ihm der Paratau ausging.
    Es gab an Bord der BASIS mehrere Lagerstätten des Psichogons. Eine davon befand sich innerhalb des Komplexes, in dem auch der Kommandoraum untergebracht war. Die Paratensoren hatten dort freien Zutritt. Sie kannten sich in der Handhabung der Paratron-Abschirmung aus. Es wurde von ihnen weiter nichts verlangt, als daß sie Menge und Zeitpunkt der Entnahme in ein Computer-Log eintrugen.
    Tirzo hatte Erfahrung mit dem Manipulator, der die gewünschte Menge Paratau durch eine kurzfristig entstehende Strukturlücke in der Hülle des Paratron-Felds bugsierte. Er war oft hier. Er entnahm das Psichogon immer nur in kleinen Mengen. Noch nie hatte er sich mehr als einhundert Gramm auf einmal geholt. Früher war er weniger behutsam gewesen. Aber seit einigen Wochen empfand er stetig wachsendes Mißtrauen der geheimnisvollen Substanz gegenüber.
    Er nahm den kleinen, aus Synthomer gefertigten Behälter in Empfang. Während er noch damit beschäftigt war, ihn in eine Tasche seiner Montur zu schieben, meldete sich die Stimme des Computers. „Ich bitte, die Eintragung in das Log nicht zu vergessen, Tirzo", sagte sie. „Ich hatte nicht die Absicht", antwortete Tirzo. „Vierundzwanzigzwölfvierviersechs, zwölfeinunddreißig, fünfzig Gramm."
    „Ich danke."
    Tirzo schickte sich an zu gehen, aber dann kam ihm plötzlich noch ein Gedanke, und er fragte den Computer: „Du hättest nichts dagegen, mir die Liste der letzten Entnahmen zu zeigen, oder?"
    „Nicht das geringste", wurde ihm geantwortet. „Hier, sieh!"
    Ein Teil der Wand wurde zur Bildfläche. Zahlen- und Buchstabenreihen huschten darüber hinweg und stabilisierten sich. Tirzo las die Namen, Zeiten und Entnahmemengen. Es gab an Bord der BASIS fünf Paratensoren. Sie waren alle hiergewesen und hatten sich mit Paratau versorgt.
    Dann stutzte er. Die zweitletzte Eintragung stammte von Avarit. Die entsprechende Eintragung lautete: AVARIT 24-12-446 11:58 50.000 Sid Avarit war vor einer guten halben Stunde hiergewesen und hatte 50 Kilogramm Paratau entnommen!
    Wozu diese riesige Menge? Hatte der Anti einen neuen Auftrag erhalten? Wenn ja - warum wußte Tirzo nichts davon?
    Tirzo verließ den Raum. Vom nächsten Kommunikationsanschluß aus versuchte er, Sid Avarit zu erreichen. Als ihm das nicht gelang, gab er einen Rundspruch auf „Tirzo sucht Sid Avarit. Dringend."
    Tirzo machte sich unterdessen auf den Rückweg zu seinem Quartier. Die Tür hatte sich kaum hinter ihm geschlossen, da sprach die Rufanlage an. „Tirzo hier", rief der Blue. „Sid, warum hast du ...?"
    Er unterbrach sich mitten im Satz. Auf seinen Zuruf hin hatte der Empfänger sich eingeschaltet. Tirzo hielt es für selbstverständlich, daß es Sid Avarit sein müsse, der ihn anrief. Aber es war Julian Tifflors Gesicht, das auf der

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