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1347 - Am Ereignishorizont

Titel: 1347 - Am Ereignishorizont Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Kontrollraum des Flaggschiffs herrschte Gefechtsatmosphäre. Die Beleuchtung war gedämpft, damit das Auge, das die Anzeige von Meßinstrumenten ablesen oder eine bildliche Darstellung verarbeiten wollte, nicht abgelenkt wurde. Im Dämmerlicht bewegten sich menschliche Gestalten wie Schatten hin und her. Hier und da war eine gedämpfte Stimme zu hören, die einem syntronischen Gerät einen akustischen Befehl erteilte. Signale fiepten. Leuchtdioden setzten bunte Kodes ab, nur dem Eingeweihten verständlich.
    Zur rechten Hand, von Julian Tifflor aus gesehen, befand sich ein lokker zusammengewürfelter Haufen von Arbeitsplätzen, in dem die Gruppe Angewandte Strategie ihren Sitz hatte. Dort glomm ein großflächiges Bild, das die Konstellation der galaktischen Verbände im Umfeld des Milchstraßenzentrums zeigte.
    Insgesamt einhunderttausend Kriegsschiffe hatte das Galaktikum aufgeboten. Hinzu kamen zwanzigtausend Einheiten der Blues und ein Verband von 700 halutischen Schiffen. In strategischer Hinsicht waren vorläufig noch keine verbindlichen Entscheidungen getroffen worden. Die Strategie bestand aus einer Reihe von Alternativplänen, von denen der eine oder andere verwirklicht werden würde, je nachdem, welchen Erfolg der Robotverband erzielte. „Kontakt in vierhundert Sekunden", sagte die Hamiller-Tube. „Sir, solange es noch ruhig ist, möchte ich Ihnen gerne eine Mitteilung machen, über deren Bedeutung ich mir im Augenblick noch völlig im unklaren bin."
    „Sprich!" forderte Tifflor den unsichtbaren Sprecher auf. „Vor einigen Minuten ereignete sich die unplanmäßige Betätigung eines Schleusenschotts im Hangarsektor dreizehn", berichtete die Hamiller-Tube. „Die Öffnung des Schottes wurde mit einem der gültigen Tageskodes vorgenommen. Deswegen gab es keinen Alarm. Bei Überprüfung des Bestands stellte sich heraus, daß ein Raumjäger vom Typ Stingray fehlt. Es handelt sich um die Maschine IGdreieinunddreißig."
    Julian Tifflor horchte auf. „Ich bin nicht über alle Phasen der Bordaktivität informiert", sagte er. „Warum erscheint dir der Voriall bemerkenswert?"
    „Weil Sid Avarit auf Ihre Suchmeldung noch immer nicht reagiert hat, Sir", antwortete die Hamiller-Tube.
    Den Paratensor hatte Julian Tifflor über der Anspannung der vergangenen halben Stunde so gut wie vergessen. Jetzt, da ihn Hamiller wieder erwähnte, empfand er Besorgnis. Das Parateam war eine hochdisziplinierte Truppe. Die Mitglieder des Teams waren sich darüber im klaren, daß sie auf Abruf zur Verfügung zu stehen hatten. Wenn eine Suchmeldung unbeantwortet blieb, dann bedeutete das gewöhnlich, daß dem gesuchten Paratensor etwas zugestoßen war. „Hast du versucht, von Tirzo zu erfahren, was aus Avarit geworden ist?" erkundigte sich Tifflor. „Die beiden sind gute Freunde."
    „Tirzo ist gegenwärtig unansprechbar, Sir", sagte Hamiller. „Ich vermute, er steht mit dem Nakken in Verbindung."
    „Sprich ihn an, sobald er ..."
    „Verzeihen Sie, wenn ich Sie unterbreche, Sir", fiel ihm die Hamiller-Tube ins Wort. „Ich glaube, es gibt eine Erklärung. Ein dringender Spruch geht soeben für Sie ein."
    „Gib ihn her!" sagte Tifflor.
    Er hörte ein von knackenden und winselnden Geräuschen durchsetztes Rauschen. Im Bereich des Schwarzen Loches unterlag selbst der mit Geräuschunterdrückung arbeitende Hyperfunk vielfältigen Störeinflüssen. „Du weißt, wer hier spricht", dröhnte es über das Rauschen hinweg. „Du erkennst mich an der Stimme.
    Versuch nicht, mir zu antworten. Hör mir einfach zu. Ich habe einen alten Groll gegen Sotho Tyg Ian, und ich gedenke, meine Seele zu erleichtern. Auf meine Art. Du wärst damit wahrscheinlich nicht einverstanden gewesen, deswegen habe ich mich heimlich entfernt. Bei mir sind Sid Avarit, Fazzy Slutch und Guang-Da-G'ahd. Ich hätte auch Tirzo mitgenommen, aber den Blue brauchst du für die Verständigung mit den Nakken. Denen, die mich begleiten, gib keine Schuld. Du weißt, ich habe eine gewisse Fähigkeit, Menschen und andere Wesen zu Dingen zu überreden, die sie eigentlich nicht tun wollen. Wünsch uns Glück. Wir werden es brauchen."
    Danach war noch zwei Sekunden lang das Geräusch der Störeinflüsse zu hören. Dann brach die Verbindung ab. „Woher kam das?" fragte Julian Tifflor. „Der Sendung war der Identifizierungskode der IGdreieinunddreißig vorgespannt, Sir", antwortete die Hamiller-Tube. „Wo ist das Fahrzeug jetzt?"
    „Es hat sich dem Robotverband

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