1348 - Die ESTARTU-Saga
sein, daß, wenn wir durch Massezuführung DORIFER zu künstlicher „Trägheit" trieben, das Kosmonukleotid bloß die hochgeschaukelte Psi-Konstante auf normale Werte senken könnte.
Das würde uns der Möglichkeit des persönlichen Sprungs berauben, wir könnten eine gesenkte Psi-Konstante nicht zur Fortbewegung benutzen. Und das wäre das Ende der Gänger des Netzes. „Ich weiß schon, warum ich mich eurem Verein nicht angeschlossen habe", pflegte Geoffry Waringer bei solchen Gelegenheiten grinsend zu sagen. Er unterstützte uns mit seinem Genie, aber er wollte nie ein Gänger des Netzes sein. Schadenfreude konnte man ihm jedoch nicht nachsagen.
Wie dem auch war, eine Manipulation DORIFERS kam auch aus moralischen Gründen nicht in Frage.
Der Moralische Kode war uns so lange heilig, bis wir eine Antwort auf die dritte ultimate Frage hatten.
Das hatte mit Furcht vor den Kosmokraten nichts zu tun ... persönlich hätte es mir ein geradezu diabolisches Vergnügen bereitet, ihnen eins auszuwischen und einen von ihnen, falls man einen einzelnen Kosmokraten herausgreifen konnte, mit einem Bann zu belegen, der es ihm unmöglich machte, den Bereich jenseits der Materiequellen aufzusuchen.
Der ausschweifenden Gedankenorgie kurzer Sinn: Die einander jagenden Meldungen über unkontrollierbare Vorgänge in DORIFER beunruhigten uns längst nicht mehr.
Aber dann wurde von DORIFER-Station, jenem Stützpunkt, der nur vier Milliarden Kilometer von DORIFER-Tor entfernt war, gemeldet, daß einer von uns mit seiner DORIFER-Kapsel in dem Kosmonukleotid verschollen war. Daß es sich bei dem Verschollenen um Obeah handelte, einen aus dem Volk der Duara, der Eirenes spezieller Freund und einer der fünf gewesen war, die ihr den psionischen Imprint eines Gängers des Netzes gaben, spielte keine besondere Rolle. Fellmer Lloyd machte sich sofort auf nach DORIFER-Station, wo er eine der Kapseln bestieg und damit zu einer Rettungsaktion nach DORIFER-Tor aufbrach.
Er berichtete am nächsten Tag, nach seiner Rückkehr auf Sabhal, daß es ihm unmöglich gewesen war, in das Kosmonukleotid vorzudringen. Es war, als sei DORIFER-Tor geschlossen, durch eine Schranke versperrt, die die Kapsel wie einen Fremdkörper abstieß.
So etwas war bis jetzt in der langen Geschichte der Gänger des Netzes noch nie passiert, zumindest wies die Chronik einen solchen Fall nicht aus. Es war zwar geschehen, daß Gänger des Netzes im Innern DORIFERS auf Nimmerwiedersehen verschwanden, aber noch nie hatte das psionische Energiefeld eine DORIFER-Kapsel abgestoßen.
DORIFER-Tor war die Bezeichnung für den vierdimensionalen Abdruck, den das Kosmonukleotid im Standarduniversum hinterließ. Es handelte sich um ein ringförmiges, psionisches Energiefeld mit einem Durchmesser von drei Lichtminuten, das nur mit den entsprechenden Geräten nachgewiesen werden kann. Und mit normalen Enerpsi-Triebwerken konnte man durch das „Tor" nicht ins Innere von DORIFER gelangen.
Wenn man DORIFER-Tor anflog, dann bot sich einem, dieses als Fleck von absoluter Schwärze inmitten eines farbensprühenden Farbenrings an. Aber als Fellmer Lloyd DORIFER-Tor mit der Kapsel ansteuerte, erhob sich vor ihm eine geschlossene Wand aus flammenden Farben. Zum Glück war diese Barriere instabil, so daß sie sporadisch zusammenfiel. Und so war es ihm unmöglich, die DORIFER-Kapsel mit Obeah zu orten, die bewegungslos und manövrierunfähig zwischen den Dimensionen hing.
Fellmer Lloyd wartete einen günstigen Moment ab, um durch die zusammenbrechende Barriere vorzustoßen, die Kapsel mit Obeah ins Schlepptau zu nehmen und damit zurückzukehren.
Fellmer hatte den Duara unter Einsatz seines Lebens gerettet. Obeah war physisch wohlauf, aber er war noch so verstört, daß er kein vernünftiges Wort hervorbrachte und nicht über sein Erlebnis berichten konnte. „Es wird Zeit, daß wir ordnend eingreifen und zum Generalangriff gegen die Ephemeriden blasen", sagte Perry.
Wir waren übereingekommen, diesmal anders als bei den Heraldischen Toren vorzugehen und unsere Aktion, anstatt im geheimen zu starten, vorher groß anzukündigen.
Mit anderen Worten, den Ewigen Kriegern im allgemeinen und Granjcar im besonderen ein Ultimatum zu stellen und sie zur Kapitulation aufzufordern.
5.
„Die Gänger des Netzes", sagte der Querione Wybort, „haben nie eigentlich die Mächte in Estartu und auch nicht den später daraus hervorgehenden Kriegerkult bekämpft. Es hat nie eine solche Kampfansage
Weitere Kostenlose Bücher
Zehn Mal Fantastische Weihnachten. Zehn Online Lesen
von
Sandra Regnier
,
Teresa Sporrer
,
Jennifer Wolf
,
Cathy McAllister
,
Natalie Luca
,
Jennifer Jäger
,
Melanie Neupauer
,
Katjana May
,
Mara Lang
,
Lars Schütz
,
Pia Trzcinska