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1348 - Die ESTARTU-Saga

Titel: 1348 - Die ESTARTU-Saga Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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gegeben. Unsere Aufgabe war von Anfang an darauf ausgerichtet, die Bedrohungen von DORIFER abzuwenden und keine Gefährdung des Moralischen Kodes zuzulassen. Nur der Umstand, daß die Ewigen Krieger am Psionischen Netz geflickt haben und somit DORIFER beschädigten, hat uns zu Gegnern werden lassen. Aber erst ihr Galaktiker habt den Ewigen Kriegern den Fehdehandschuh hingeworfen."
    „Soll das ein Vorwurf sein, Wybort?" fragte Atlan angriffslustig.
    Außer mir und dem Arkoniden war niemand in der Halle des Anfangs anwesend. Der Querione war nicht in einer Körperprojektion erschienen, obwohl er die Möglichkeit dazu hatte. „Ich sage das nur zum besseren Verständnis", entgegnete Wybort. „Ich kenne eure Meinung darüber, daß ihr in eineinhalb Jahrzehnten mehr Erfolge verbuchen konntet als wir in 50.000 Jahren. Und ich erkläre euch, daß das daran liegt, weil wir nie massiv gegen den Kriegerkult vorgegangen sind. Wir konzentrierten uns auf die uns selbstgestellte Aufgabe und wollten uns nicht in innerpolitische Belange einmischen, wenn es sich vermeiden ließ."
    „Schön und gut", sagte ich. „Aber wie die Dinge liegen, können wir dem offenen Konflikt nicht mehr aus dem Weg gehen. Haben wir die Erlaubnis der Querionen, den Ewigen Kriegern diesmal offiziell den Fehdehandschuh hinzuwerfen?"
    Es entstand eine kurze Pause, dann sagte die Mentalstimme von Wybort einfach: „Ja."
    Ich sah Atlan verblüfft an, und der Arkonide sagte nicht minder überrascht: „Wir lernen eben nie aus, Perry." An den nur geistig anwesenden Querionen gewandt, fuhr er fort, indem er in die leere Kuppelhalle blickte: „Willst du nicht wenigstens hören, welchen Plan wir ausgearbeitet haben, Wybort? Es geht uns nämlich darum, die Aktion gegen die Ephemeriden vorher anzukündigen, quasi um die Krieger zusätzlich zu demütigen."
    „Wir haben vollstes Vertrauen in euch und wissen, daß ihr das Richtige tut", sagte Wybort. „Vollstes Vertrauen?" wiederholte ich ungläubig. Das war das Stichwort, um auf unser eigentliches Anliegen zu sprechen zu kommen. „Warum macht ihr dann um gewisse Geschehnisse aus der Vergangenheit ein solches Geheimnis? Speziell um die näheren Umstände, die zur Gründung der Organisation der Gänger des Netzes geführt haben! Und was es mit dem Verschwinden von ESTARTU auf sich hat! Wie es zur Gründung des Kriegerkultes kommen konnte! Was passierte, daß DORIFER dazu veranlaßt wurde, die Psi-Konstante anzuheben? Und du willst mir doch nicht einreden, Wybort, daß auf Phamal zufällig ein Stützpunkt der Gänger des Netzes errichtet wurde - und daß Phamal in Wirklichkeit die Lao-Sinh-Welt Hubei ist!"
    Es entstand wieder eine Pause. Ich hielt unwillkürlich den Atem an, und Atlan wagte ebenfalls nicht zu atmen. Was hatte Wyborts Schweigen zu bedeuten? Überlegte er ernsthaft, uns das Wissen der Querionen über diesen Fragenkomplex zu offenbaren? „Ich schlage euch einen Kompromiß vor", meldete sich Wybort endlich, und ich war irgendwie enttäuscht, obwohl seine Worte mehr verhießen, als ich mir erwartet hatte. „Ich werde euch die Situation so schildern, wie sie sich uns Querionen vor vierundfünfzigtausendundzwanzig Jahren darbot."
    „Nach welcher Zeitrechnung?" erkundigte sich Atlan, und ich bewunderte den Arkoniden dafür, wie gleichmütig er diese Eröffnung hinnahm. „Nach eurer natürlich", sagte Wybort. „Ich habe mir die Mühe einer Übertragung in euer Zeitmaß gemacht. Alles andere würde euch nur verwirren. Ich will euch die gewünschte Auskunft geben, aber ihr müßt damit zufrieden sein."
    „Viel kann da wohl nicht kommen", maulte Atlan, und ich schickte ihm dafür einen strafenden Blick.
    Eigentlich ist es, wenn man genau rechnet, 54.023 Jahre her, daß wir uns entschlossen, die Organisation der Gänger des Netzes zu gründen. Das ist 53.577 vor NGZ. Und 49.990 vor Christus. Ich weiß, zwei Jahre später seid ihr mit der CREST III aus der Zukunft eingetroff en - aber dies hat mit der Geschichte der Gänger des Netzes nichts zu tun. Glaubt mir!
    Um rioch präziser zu sein, muß ich erwähnen, daß wir dreizehn Querionen die Idee zur Gründung einer solchen Organisation schon viel früher hatten. Aber verwirklicht wurde sie erst in dem genannten Jahr.
    ESTARTU war nämlich schon fast 600 Jahre vorher verschwunden, 54.600 Jahre vor jetzt. In jenem Bereich, in dem wir Querionen als Geisteskollektiv lebten, spielt aber Zeit keine solche Rolle wie in diesem, dem sogenannten Standarduniversum,

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